Bürstadt. "Ich werde MasterChef, weil ich ich bin und weil ich mit Liebe und Leidenschaft koche!" Marc Rother aus Bürstadt tritt in der Kochshow des Bezahlsenders Sky (wir berichteten) selbstbewusst auf. Am Herd beweist der 38-Jährige sein Können: Er schafft es in die begehrte MasterClass, und das packen von 120 Hobbyköchen nur 20.
Spannend ist es trotzdem, als der Bürstädter im Duell gegen Karen aus Kempten antritt. Beide haben nur 30 Minuten Zeit, um die Jury von ihrem Gericht zu überzeugen. Grundsätzlich kommt nur einer von beiden weiter und erhält als Zeichen dafür eine MasterChef-Schürze. Marc Rother will mit einem Burger aus Perlhuhn und "einer Art Kochkäse" punkten, seine Kontrahentin hält mit Tandoori-Huhn an indischem Sommersalat dagegen.
Bevor es ans Kochen geht, werden die Kandidaten vorgestellt. Rother ist in seiner Polizeiuniform zu sehen. Er wolle beweisen, dass er nicht nur als Polizist eine gute Figur abgebe. "Zum Kochen bin ich sehr früh gekommen", erzählt er in die Kamera. Schon als Fünfjähriger habe er seiner Großmutter beim Panieren der Schnitzel geholfen. Denn die Oma führte das Bürgerhaus-Restaurant.
Daheim ist Marc Rother mit seiner Familie zu sehen. Seine beiden zwei Jahre alten Kinder holen gleich Topf und Pfanne heraus und schwingen den Kochlöffel, um dem Papa in der Küche zu helfen. Dieser sagt: "Ich will nicht sagen, dass ich alles kann - aber fast." So selbstsicher tritt der 38-Jährige auch beim Kochen im Studio auf.
Offenbar scheint Rother alles richtig zu machen, denn Sternekoch Ralf Zacherl von der Jury läuft das Wasser im Mund zusammen. "Er hat auf jeden Fall einen Vorteil", gibt der Experte zu: "Ich liebe Kochkäse!" Zacherl grinst, als er sieht, wie der 38-Jährige ihn selbst macht - mit klein geschnittenem Handkäse und Butter. Lächeln muss auch Jurorin Sybille Schönberger, als sie den "Messbecher" des Polizisten sieht: eine Baby-Flasche. "Das ist mein Glücksbringer von Zuhause." Beim Kochen selbst wirkt Rother sehr ruhig, während seine Konkurrentin in Stress gerät, weil ihr Hühnchen in Joghurt-Soße nicht gar wird im Ofen. Also muss sie die rohen Stücke rasch in der Pfanne braten. Der Bürstädter arbeitet dagegen routiniert, auch wenn ihm die Süßkartoffel aus der Hand rutscht. Daraus macht er kleine Perlen. Neben dem Burger aus Laugenbrötchen, Perlhuhn und Apfel serviert er zudem noch Perlhuhn-Nuggets.
Am Ende gibt's viel Lob für beide Hobbyköche: "Eure Gerichte sehen spitze aus", sagt der dritte Juror, Sommelier Justin Leone. "Ich finde die Nuggets auch geil, die Konsistenz ist super", sagt Leone. Auch Zacherl sagt: "Wir sind beeindruckt. Ihr habt beide einen grandiosen Job gemacht." Aber sie betonen, es komme nur einer von beiden weiter.
Danach überreicht Zacherl die begehrte Schürze an Karen - Marc Rother wirkt bestürzt. Mit hängenden Schultern läuft er zum Ausgang. "Stopp ihr zwei", ruft da die Jury. "Wir haben noch eine Schürze!" Seine Freude ist riesig. Rother beschreibt seine Gefühle: "Von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt - umgekehrt in dem Fall! War saugeil, wirklich ein tolles Gefühl!" Die Jury freut sich selbst über diese Ausnahme. Sie war nur möglich, weil im Duell zuvor beide Kandidaten durchgefallen waren. Selbst Zacherl war gerührt: "Ich hätte fast auch ein Tränchen verdrückt!"
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