Bürstadt. Da ist eine geballte Ladung Euphorie zu spüren gewesen gestern auf dem Marktplatz in Bürstadt - eher ungewöhnlich für den sonst eher wenig belebten Flecken mitten in der Stadt. Aber das wird sich bald ändern. Gestern schwangen Investor, Stadtspitze und Architekt symbolisch die Spaten für das neue Back- und Brauhaus. Spätestens im Februar 2017 soll es fertig sein.
"Ich freue mich wahnsinnig auf Bürstadt", sagte Friedrich "Friedel" Drayß. Der 65-Jährige ist Eigentümer des Back- und Brauhauses in Lorsch, dem Stammsitz von Familie und Unternehmen. In Lorsch hat Drayß den Altbau direkt am Kloster saniert und mit einem Neubau zusammengefügt.
Das sieht auch der Plan für Bürstadt vor: Das alte, leerstehende Backsteinhaus an der Wilhelminenstraße am Rand des Marktplatzes wird in den Neubau dahinter integriert. Friedel Drays hat das Haus und das Grundstück für den Neubau gekauft. Der Um- und Neubau in Lorsch hat 2,9 Millionen Euro gekostet. In Bürstadt sind 1,8 Millionen kalkuliert.
23 Prozent davon sind Zuschüsse, wie Bürgermeisterin Bärbel Schader erklärte. Sie kommen aus den Töpfen "Aktive Kernbereiche" und "Lokale Ökonomie". Schader strahlte ohne Unterlass vor Begeisterung. "Herr Drayß und ich haben vor eineinhalb Jahren zum ersten Mal darüber gesprochen, hier am Marktplatz etwas aufzuziehen. Es folgten sehr viele tolle Gespräche. Und ich freue mich riesig, dass es geklappt hat."
Altbau und Grundstück befanden sich im Eigentum der Stadt. Es sei, wie Schader sagte, ein schwerer Weg gewesen bis zum Ziel. Es habe viele Interessenten für das Objekt gegeben, aber deren Vorstellungen hätten der Stadt nicht gefallen.
Die Verbindung aus Alt und Modern in Lorsch erklärte Friedel Drayß so: "Wir wollten ein neues Geschäftsmodell, um unsere Tradition weiterzuführen." Stichwort Tradition: Die Familie Drayß schaut auf 300 Jahre Backen in Lorsch zurück. Das Lokal in Bürstadt wird die gleiche Ausrichtung, den gleichen Stil haben wie das in der Klosterstadt: geräumig, großzügig und hell. Wie die Skizze zeigt, besteht der Neubau aus viel Glas. Für Außenbewirtschaft und Parken ist ausreichend Platz.
Auch in Bürstadt wird Drayß sein eigenes Bier brauen. Dazu kommen Speisen, die mit dem Gerstensaft eines gemeinsam haben, wie Drayß erklärte: "Wir setzen auf regionale Produkte. Unsere Maxime ist: regional, nachhaltig und authentisch. Seine Backprodukte seien seit über 30 Jahren bio-zertifiziert, das Bier, das er seit vier Jahren braut, ebenfalls. Er wolle zum Beginn des Jahres, in dem Bürstadt 1250-jähriges Bestehen feiert, ein Zeichen setzen und "diesen herrlichen Platz beleben."
Das Back- und Brauhaus in Bürstadt
Ende Juli 2015 hat Friedrich Drays den Kaufvertrag für das alte Backsteingebäude in der Wilhelminenstraße unterschrieben und dann seine Pläne für das Back- und Brauhaus vorgestellt.
Drays investiert rund 1,8 Millionen Euro in das Projekt.
Die Stadt Bürstadt hat Zuschüsse in Höhe von rund 400 000 Euro eingeworben. Sie stammen aus den Förderprogrammen "Aktive Kernbereiche" und "Lokale Ökonomie".
Nach dem Spatenstich ist nun die Eröffnung bis spätestens Anfang 2017 geplant.
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