Bürstadt. Bei närrisch-prächtigem Sonnenschein hat sich der Fastnachtsumzug ausgelassen und stimmungsvoll durch die Straßen von Bürstadt geschlängelt und über zwei Stunden lang für buntes Treiben, Musik, Tanzeinlagen, kreative Umzugswagen und reichlich Wurfmaterial gesorgt. Die Straßen waren gefüllt mit größtenteils kostümierten Zuschauern, die gutgelaunt jede Zugnummer bejubelten und gemeinsam mit den Teilnehmenden fröhlich Helau anstimmten.
Bürstadt war am Fastnachtssonntag in jeckenhafter Bewegung, gute Laune war überall zu spüren, vor allem die Vorfreude auf den diesjährigen Fastnachtsumzug, der mit 122 Zugnummern einiges versprach. Geschätzt 20.000 Besucher hatten sich eingefunden, um rund um den Umzug und später auf dem Fastnachtsmarkt zu feiern.
Ein großes Dankeschön geht an die Stadt
„Alles verlief sehr gut und ruhig, es gab keine Vorkommnisse“, freuten sich Zugmarschall Jens Beilstein und seine Nachfolgerin Jenny Deutsch. Gemeinsam haben sie den Umzug dieses Jahr gestemmt. „Der Übergang im Team lief super, das tolle Ergebnis konnte sich sehen lassen“, so Beilstein. Er schickte zudem ein großes Dankeschön an die Stadt Bürstadt, ohne deren Unterstützung und finanzielle Förderung das Fastnachtstreiben so nicht möglich sei.
Und Bürstadt kann feiern: Für ein erstes Stimmungshoch sorgten die Musiker der Katholischen Kirchenmusik, welche auf dem Umzugsweg in Richtung Aufstellungsplatz schon mal die Instrumente zum Klingen brachten und für Livemusik sorgten. Auch der Feuerwehrmusikzug Bürstadt/Hofheim marschierte später mit, ansonsten kam die Musik vorwiegend aus den Boxen der Motivwagen.
Pünktlich setzte sich der Fastnachtstross in Bewegung. Vorneweg der TV 1891 Bürstadt mit der „Sainäwwels Kett“. Die Teilnehmer schoben zudem die neuen „Wahrzeichen von Bürstadt“ mit sich, nämlich die Betonpflanzkübel von der Nibelungenstraße. Als „Kiwwel to go“ nebst Baumbepflanzung waren diese zu sehen und brachten die Einheimischen zum Lachen. Auch bei der AG Bürstädter Vereine, als Gastgeber des Umzugs, schafften es die Kiwwel mit „Die Nibelungestross wurd richdig schee – nur die Blummekiwwel dun im Weg rumsteh!“ auf den Orden.
Eine richtig große Narrenfigur auf dem Narrenschiff war beim Katholischen Kinder- und Familienzentrum St. Peter mit „Piraten Ahoi, ihr Landratten“ zusehen. Mehrere Piratenschiffe wogten im Fastnachtsmeer und wurden von ganz kleinen Piraten gesegelt. Beim Umzug nahmen zudem Viernheimer Vereine nebst Stadtprinzessin teil, und der Karnevalsverein Insulana Ilvesheim war mit mehreren Garden, Prinzessin Maike I., dem Kinderprinzenpaar Leni II. und Lotta I. sowie dem Elferrat in Bürstadt vertreten.
Erneut ein „Hinhörer“ war die Band „Slightly Different“. Der Schlagzeuger saß auf der Pritsche eines Transporters und der Rest der Band sorgte von der Straße aus mit Gitarren, Bass und Gesang für Stimmung. Dahinter folgten die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Jägerhof Biblis, die auf ihrem gestalteten Pferdestall-Wagen sogar eine lebensgroße „Pferdenachbildung“ mitgebracht hatten.
Die TG Bobstadt machte beim Umzug auf ihr 100. Jubiläum aufmerksam und zeigte per Trampolin und dicker blauer Matte turnerische Trampolinsprünge. Mit einem witzigen Zahnfee-Wagen reihte sich ein Dental-Labor in den Umzug ein, nach dem Motto „Ohne Zähne siehste ganz schön alt aus“ gab es hier statt Süßes Zahnbürsten als Geschenke.
Ein Meer aus weiß-blauen Gardeuniformen säumte schließlich durch die „Närrische Drei Lorsch“ die Straße, allein 17 Nummern hatte dieser Verein, darunter einen Motivwagen, Fahnenschwenker und für die Stimmung noch ein paar Trommler. Der Hofheimer Carnevalsverein 1988 besuchte ebenso den Bürstädter Umzug und brachte auch einen chinesischen, langen Stoffdrachen mit, der sich durch die Straße schlängelte.
Rot-Weiß wurde es schließlich durch die zahlreichen Gruppen des 1. C.C. Rot-Weiß Lampertheim, weiterhin waren auch die Wagenburg der „Gernsemer Fastnacht“ sowie die Fastnachtsfreunde aus Biebesheim im Ried am Start. Daran schlossen sich die beliebten Bürstädter Umzugsdarbietungen an. Auf einem Nordpol-Schnee-Wagen waren die Aktiven des Bürstädter Fastnachts Clubs zu sehen.
Eine der Fußgruppen sorgten à la Eiskönigin mit Eis- und Schneeschirmen für ein tolles Motiv. Der SV Bobstadt machte bei seinem Wagen mit „Egal, ob Heidrich, Kruck oder Wenz – Hauptsach‘ sie sind Bobstädter Friends“ auf die kommende Bürgermeisterwahl aufmerksam. Und die Hippies von der TSG Bürstadt erinnerten mit „Love, Peace und 70 Jahr, die TSG bleibt wunderbar“ an ihr Vereinsjubiläum. Ebenso wie die TG Bobstadt hatten auch sie Matte und Trampolin dabei, um Trampolinsprünge zu zeigen.
Der Wagen des MGV Harmonie und die dazugehörige Fußtruppe boten Musik und Augenschmaus. Während auf dem mit Orgelpfeifen bestückten Wagen die „Orgel“ gespielt wurde, liefen getreu dem Motto „Sing Halleluja“ dahinter Chormitglieder in lila Gospelgewändern mit. Ebenfalls sehenswert der Motivwagen des MGV Sängerlust. Der Verein hatte den Wagen mit Skiern im Schnee und einer Holzhütte zur Après-Ski-Party umgestaltet.
Auf dem Fastnachtsmarkt wird weiter gefeiert
Die gutgelaunten Bürstädter Fastnachtsvereine wie der 1. RFC Die Brunnebutzer, der CC Sackschdoahogger, der Spiel- und Kulturkreis sowie der Heimat- und Carnevalsverein durften natürlich auch nicht beim Umzug fehlen. In ihren jeweiligen Vereinsfarben zeigten sie mit zig Zugnummern ihre Größe an Garde- und Tanzgruppen und hatten zudem auch Motivwagen oder Fahnenschwenker dabei. Der HCV, ebenfalls mit einem 6×11 Jahre Jubiläum vertreten, erinnerte zudem an der Standarte mit einem Bild an ihr kürzlich verstorbenes Mitglied Jürgen Gugumus.
Den Abschluss des Umzugs machte der Wagen der Arbeits-Gemeinschaft Bürstädter Vereine mit dem Stadtprinzenpaar Marina II. und Markus I. Nach dem Umzug ging es dann auf dem Fastnachtsmarkt, wo kräftig weiter gefeiert wurde.
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