Konzert

Bürstädter Sängerlust auf musikalischer Zeitreise

70 Sängerinnen und Sänger begeistern das Publikum im Bürgerhaus. Sängerin Lisa Bund und Bariton Richard Herfeld als Solisten unterwegs

Von 
Jutta Fellbaum
Lesedauer: 
Der Chor Emotion bei seinem Auftritt im Bürstädter Bürgerhaus. © Berno Nix

Bürstadt. Mit einem mehr als erfrischenden Konzert unter dem Motto „Schlager, Evergreens und mehr“ fegten die Chöre des MGV Sängerlust Bürstadt die Wintertristesse aus dem gut gefüllten Bürgerhaus. Beim musikalischen Ritt durch die Jahrzehnte hatte Dirigent und Gesamtleiter Peter Schnur erneut ein feines Händchen bewiesen.

Denn neben den 70 Sängerinnen und Sängern aus drei Chören waren nicht nur die Bandmitglieder Sebastian Bierkkandt (Gitarre), Frank Willi Schmidt (Bass), Tobias Nessel (Schlagzeug) und Peter Schnur (Keyboard) das Salz in der Suppe. Zum Gelingen des Abends trug auch die ehemalige DSDS-Teilnehmerin Lisa Bund entscheidend bei. Sie animierte das Publikum bei „Du hast mich tausendmal belogen“ zum Mitsingen – einschließlich gymnastischer Übungen.

Bariton Richard Herfeld führte durch das Programm. Der Vokalist einiger Big Bands begrüßte das Publikum und begeisterte dieses zwischendurch immer wieder mit Uralt-Schlagern im Stil der 1920er bis 1950er Jahre.

Songs aus drei Jahrzehnten

Viel Applaus bekam auch der Frauenchor, der es unter der Leitung von Dirigent Heiko Gündling schaffte, den elegant geschmückten Saal in eine Wohlfühloase zu verwandeln. Mit Liedern aus drei Jahrzehnten eroberte der Männerchor die Herzen des Publikums. Dabei glänzte Sängerlust-Vorsitzender Roland Gündling auch als Solist.

Hatte Richard Herfeld gerade noch mit „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“ beim Publikum gepunktet, so gab Lisa Bund mit dem Trude-Herr-Song „Ich will keine Schokolade“ die passende Antwort.

Dynamisch und mit hörbarer Singfreude hatte der Chor Emotion einen Klangteppich populärer Songs gewebt. In seinem Repertoire fehlte weder „Du hast den Farbfilm vergessen“ noch „Westerland“. Die Sänger und Sängerinnen ließen aber auch mit Hildegard Knef rote Rosen über ihre Fans regnen. Neben musikalischen Hörgenuss erlebte das Publikum aber auch Glanz und Flitter. Lisa Bund begeisterte mit populären Helene Fischer-Songs. Dem stand der Frauenchor nicht nach. Neben Helene Fischer intonierten sie Celine Dions Welterfolg „My heart will go on“ und erinnerten an die Neue Deutsche Welle mit dem Nena Song „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“. Zurück in die Vergangenheit entführte Richard Herfeld mit „Frau Meier tanzt Tango“ und unterstrich seine musikalische Darbietung mit einem uralten Grammephon und Schelllackplatten.

Eng wurde es zum Abschied auf der Bühne. Mit „Er gehört zu mir“ verabschiedeten sich alle Chöre. Doch ohne anhaltenden Applaus und Zugabe-Rufe wurde sie nicht entlassen. Das meist fachkundige Publikum war erst nach „Das ist Liebe“ und dem Udo-Jürgens-Song „Griechischer Wein“ bereit, den Heimweg anzutreten.

Große Zufriedenheit

„Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“ äußerte sich Vorsitzender Roland Gündling. Für ihn ist es wichtig, stets mit seinen Chören präsent zu bleiben. Den Sängerinnen und Sängern, die fast ohne Unterbrechung auch während der Pandemie geübt hatten, sah man an, dass sie mit ihrer Leistung zufrieden waren. War es ihnen doch gelungen, nicht nur zu singen, sondern den Saal zum Klingen zu bringen.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Südhessen Morgen