Bürstadt. Auf dem Gelände der St.-Georgs-Pfadfinder an der Hassellache in Bürstadt herrschte reges Treiben. Die rund 45 Kinder der Ferienspielwoche waren alle beschäftigt. Selbst die beiden Pfadfinder Tanja Sachs und Dominik Hofmann vom Stamm Bruder Feuer waren ganz erstaunt, wie schnell die Kinder etwas gefunden hatten, was ihnen Spaß machte.
„Bei uns in den Gruppenstunden wird oft etwas vorgegeben, aber wir lassen die Kinder auch nur übers Gelände toben, gerade wenn der Winter vorbei ist“, schilderte Tanja. Mit dem Team aus dem Jugendhaus und der Sozialagentur Fortuna hatte sie bereits vor Kurzem Stecker für das Altenheim angefertigt. Dass so viele Kinder da waren, fand Dominik sehr schön. „Wir haben uns gefreut, dass das Jugendhaus wieder kommt“, meinte er.
Oliver Haberer, Leiter von Fortuna, hatte nichts für den Tag auf dem Gelände vorgegeben. „Natürlich haben die Kinder erst mal gefragt: Was sollen wir hier machen? Aber es hat nicht lange gedauert, bis sie etwas gefunden haben, mit dem sie sich beschäftigen konnten“, meinte er. Währenddessen kam der kleine Ben angelaufen und zeigte stolz seine Sammlung von 23 leeren Schneckenhäusern und drei Knöchelchen, die er zwischen den Hecken gefunden hatte.
Es gab Kinder, die sich aus Zweigen eine kleine Hütte bauten. Wieder andere bauten sich auf einem kleinen Hügel ein „Zelt“ aus dickeren Stämmchen und Zweigen.
Andere Teilnehmer schälten die Rinde vom Stamm einer Robinie ab. Der Stamm wird seinen Platz über dem Eingang des Geländes finden. An ihm werden gut sichtbar die bereits im Jugendhaus in dieser Woche angefertigten Buchstaben des Wortes „Pfadfinder“ angebracht. „Die Buchstaben sind in Zusammenarbeit mit Studio 68 unter anderen mit Jascha Held entstanden“, berichtete Haberer. Dafür wurden Bretter zusammengefügt und bunt lackiert.
In der Woche funktionierte die Zusammenarbeit mit dem Fußball-Jugendförderverein und dem interkulturellen Büro sehr gut, fasste der Agenturleiter in seinem Rückblick „Unser Motto war immer: Runter von der Couch, raus in die Natur. Und das haben wir gut umgesetzt“, war sein Fazit. Am Jugendhaus gab es einen Baum, an dem geklettert werden konnte. Am Mittwoch stand der Besuch im Waldschwimmbad an. Auch die Ukrainerinnen hätten sich gut eingefunden, und es habe sich eine Gruppendynamik gebildet.
Zehn Teamer haben die Ferienspielkinder betreut, darunter auch der FSJler des JFV. Das Essen kam von „Müllers kleine Küche“, die auch auf das Gelände der Pfadfinder lieferte. „Wir haben das verwirklicht, was wir uns im Vorfeld vorgenommen haben, nämlich interkulturell und vor allem gemeinsam Spaß zu haben“, machte der Agenturleiter deutlich. Seit 17 Jahren setzt sich Haberer unter anderem für „Faires Streiten“ und für eine wertschätzende Haltung gegenüber seinen Mitmenschen ein.
Besonders freute ihn, dass die umfangreichen Rodungsarbeiten auf dem ehemals zugewachsenen Pfadfinderareal auch noch ein Jahr später zu sehen war. „Davon können die Kinder heute profitieren“, erklärte er. Eine andere Gruppe betätigte sich kreativ auf dem Gelände. Die Kinder malten Spielpläne für „Mühle“ oder „Mensch, ärgere dich nicht“ auf Stoffbeutel und besorgten im Baumarkt Kiesel, die sie als Spielsteine bunt anmalten.
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