Bürstadt. Wenn es die Grundschüler nach der vierten Klasse auf die weiterführende Schule zieht, herrscht bei ihnen neben einer Vorfreude auf die neue Lebensphase in aller Regel wohl auch ein gewisser Respekt vor den Anforderungen, denen sie sich dann zu stellen haben. Um diesen oder gar bestehende Angst etwas zu mindern, richtet die Erich Kästner-Schule in Bürstadt seit neun Jahren ihren Forschertag aus.
Der Sinn dahinter ist so einleuchtend wie wirksam: Die Viertklässler sind einen Tag zu Gast in der EKS und kommen dort erstmals in Kontakt mit naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Physik, Chemie und Mathematik. Die Annäherung erfolgt ohne Druck, also spielerisch und mit viel Spaß.
Warum der Polarfuchs kleinere Ohren hat als der Wüstenfuchs
Bevor sich die Türen für 360 Kinder aus insgesamt 16 Schulklassen öffneten, hatte das Team um MINT-Koordinatorin Elke Killer alle Hände voll zu tun, um ein buntes Angebot auf die Beine zu stellen. Es fing damit an, die Gruppe der Ankömmlinge zu teilen. Pro Tag waren acht Lehrkräfte eingeplant und für jede Grundschulklasse zwei Schülerpaten der EKS.
„Ich bin Frau Killer sehr dankbar für die Arbeit, die sie und ihre Konzeptgruppe geleistet haben“, zeigte sich Schulleiterin Stephanie Dekker zufrieden mit dem Ablauf. Gegen 8.30 Uhr begann das Abenteuer für die Gäste. In Bussen, Zügen oder zu Fuß gekommen, war ihnen die freudige Erwartung am Gesicht abzulesen. Für die Inhalte der spannenden Experimente zeichneten die Fachschaften verantwortlich. Einige hatten sich in der Vergangenheit bewährt, andere waren neu.
„Der Unterschied zum Tag der offenen Tür ist, dass diese Aktion im laufenden Schultag durchgeführt wird. Außerdem sind die Eltern nicht dabei und deshalb agieren die Kinder etwas ungezwungener“, machte Killer deutlich. So widmeten sich die Mädchen und Jungen in Biologie der Frage, warum die Ohren des Polarfuchses kleiner sind als die des Wüstenfuchses. In der Physik ging es um Schaltkreise und in der Chemie um Backpulver und die Frage, warum es den Kuchen lockerer macht.
Mit dabei waren wie immer die Netzhelden, denn beim Gang in die nächst höhere Schule ändert sich zumeist auch das Verhalten in Bezug auf das Internet im Allgemeinen und die sozialen Medien im Speziellen. Bei dieser Gelegenheit ging es um die Künstliche Intelligenz und das Recht am eigenen Bild.
Die Viertklässler waren bei ihrem Ausflug in die Welt der Naturwissenschaft mit Feuereifer bei der Sache. Um dem Energieverlust Einhalt zu gebieten, gab es in der großen Pause in der Mensa frisch gebackene Waffeln. Dann ging es wieder ans Werk. Dabei gelang es der EKS, bei einigen Gästen Vorfreude auf die kommenden Jahre zu wecken. Zusammen mit den Grundschulen wird die Erich Kästner-Schule in den kommenden Wochen eine Evaluation der Forschertage 2025 vornehmen, obwohl eines jetzt schon klar ist: An einer Fortführung besteht bei den Ausrichtern keinerlei Zweifel.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/buerstadt_artikel,-buerstadt-buerstaedter-eks-weckt-den-forschergeist-der-viertklaessler-_arid,2328935.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/buerstadt.html