Bürstadt. Bürstadt. Die CDU in Bürstadt möchte Auftaktgespräche mit dem KMB (Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße) aufnehmen und wissen, welche Konditionen gelten, wenn Bürstadt ihm die Aufgaben Abwasserentsorgung sowie Straßen- und Ingenieurbau überträgt. Für SPD und Grüne dagegen kommt das so gar nicht in Frage, wurde beim Haupt- und Finanzausschuss deutlich. Die Hoheit über die Straßen möchte SPD-Urgestein Werner Klag etwa auf keinen Fall aus der Hand geben - lediglich übers Abwasser könne man reden. Aber auch nur dann, wenn parallel dazu wieder Gespräche mit der Mannheimer Kläranlage aufgenommen würden.
Seit rund 20 Jahren steht das Thema Abwasser immer mal wieder auf der Tagesordnung in politischen Sitzungen. Auch Gutachten gab es dazu schon mehrere. Während Biblis und Groß-Rohrheim bereits dem KMB beigetreten sind, wollte Bürstadt bislang mit Lampertheim zusammen das Abwasser-Thema klären. Deshalb wurde auch eine gemeinsame Haupt- und Finanzausschusssitzung gewünscht. „Dafür versuche ich seit Oktober, einen Termin zu finden - bisher ohne Erfolg“, sagte Holger Halkenhäuser (Freie Wähler) als Vorsitzender des Ausschusses. Er wolle sich nun noch einmal verstärkt darum bemühen. Klag wollte vor allem wissen, wo die Stadt beziehungsweise die Bürger sparen könnten, wenn sie dem KMB beiträte. Im gleichen Atemzug betonte er, dass nicht „wieder Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen werden - wie schon bei Energieried“. Deshalb sei er vorsichtig, Aufgaben - und damit Einfluss - aus der Hand zu geben. Für seinen Parteifreund Lothar Ohl stellt sich zudem die Frage, welche Anforderungen mit der Abwasserentsorgung in Zukunft auf Bürstadt zukommen. Die intensive Klärstufe vier beispielsweise sei nur in Mannheim möglich und könne in Bensheim nicht umgesetzt werden.
Klar ist: Langfristig wird Bürstadt wohl nicht um eine Kooperation herumkommen. Ob diese mit Mannheim oder Bensheim sinnvoller ist, sollen nun weitere, offene Gespräche zeigen. Darauf - und nicht auf Beitrittsverhandlungen, wie im CDU-Antrag formuliert - einigten sich schließlich alle Mitglieder des Ausschusses. Damit erklärte sich auch Levin Held (CDU) ausdrücklich einverstanden. Er hatte den eigenen Antrag vorgestellt. „Ich würde auch gerne wissen, ob Einsparungen möglich wären“, sagte Felix Koch (Freie Wähler) und zeigte sich für beide Themen offen. Doch beim Straßenbau blieben SPD und Grüne wie angekündigt bei ihrer ablehnenden Haltung.
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