Bürstadt. Der neue Dezernent für Finanzen und Personal im Bürstädter Rathaus, John Kraft, will Bürgermeister seiner Heimatstadt Pfungstadt werden. Der 30-Jährige hat erst im Juni angefangen bei der Stadtverwaltung Bürstadt und damit die Nachfolge von Martin Niederhöfer angetreten, der nur ein Jahr im Amt war. Kraft erklärt auf Anfrage der Redaktion, er werde im Falle seiner Wahl am 28. September erst Ende 2025 in Bürstadt aufhören, um die Haushaltsberatungen erneut zu begleiten. Sollte er nicht gewählt werden, bleibe er ohnehin in Bürstadt. Insofern habe er nichts zu verlieren.
Die Stelle als Bürgermeister von Pfungstadt wird im Januar 2026 frei, bis dahin sitzt Patrick Koch (SPD) auf dem Chefsessel. Er hatte angekündigt, nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren zu wollen - unter anderem nach Kritik und Diskussionen um den Hessentag, der wesentlich teurer als geplant war.
John Kraft betont, seine Chefin, Bürstadts Bürgermeisterin Bärbel Schader (CDU), im Vorfeld informiert und sich ihren Segen für die Kandidatur in Pfungstadt geholt zu haben. „Es ist auch nicht so, dass es mir in Bürstadt nicht gefällt. Vielmehr geht es darum, die einmalige Chance zu ergreifen, in meiner Heimatstadt Verantwortung zu übernehmen.“ Die Gelegenheit, an die Spitze der Verwaltung zu gelangen, sei eben jetzt günstig, da der Amtsinhaber aufhören werde.
Von Unabhängigen Bürgern Pfungstadts (UBP) nominiert
In Pfungstadt wirkt John Kraft bereits seit zehn Jahren in der Kommunalpolitik für die Unabhängigen Bürger Pfungstadts (UBP) mit. Über einen Bekannten, auf dessen landwirtschaftlichem Hof er früher geholfen habe, sei er zur Wählergemeinschaft gekommen. Dort ist er inzwischen sehr aktiv: als Vorsitzender und als Fraktionschef. Laut UBP wurde er bei der Mitgliederversammlung vor Weihnachten einstimmig bei einer Enthaltung als Kandidat für die Direktwahl am 28. September nominiert.
John Kraft, Jahrgang 1994, ist in Pfungstadt-Hahn aufgewachsen und hat nach dem Abitur Verwaltungsrecht an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung studiert sowie einen Masterstudiengang an der Evangelischen Hochschule in Darmstadt absolviert. In seiner Freizeit schwimmt er gerne und engagiert sich als Trainer.
Bei der Wahl Ende September hat Kraft bislang eine Konkurrentin. Pfungstadts SPD-Fraktionschefin Katrin Seeger hat bekannt gegeben, als unabhängige Bewerberin zu kandidieren. Laut Kraft werde der Wahlkampf erst noch beginnen und wohl im Sommer in die heiße Phase eintreten. Seine Kandidatur wollte der 30-Jährige aber jetzt schon - nach dem offiziellen Beschluss durch die Mitglieder - öffentlich machen. Im Pfungstädter Stadtparlament ist die UBP aktuell zweitstärkste Fraktion.
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