Bürstadt. Seit gut eineinhalb Jahren ist die Digitalisierungsbeauftragte Corina Strohmenger in der Bürstädter Verwaltung beschäftigt und sorgt dafür, dass das Online-Zugangs-Gesetz umgesetzt wird. In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses berichtete sie, wie der Stand der Digitalisierung der Verwaltung ist.
„Wir sind mitten in der Umsetzungsphase“, erklärte Strohmenger im Sitzungssaal. Dabei gehe das eine in das andere über. Sie prüfe die verschiedenen Softwares, und oft finde sich eine neue, die mehr könne als die bisherige. Etwa die neue Friedhofssoftware namens Hades. Ab nächster Woche werde damit gearbeitet. Vieles stehe in Verbindung mit der Homepage der Stadt, beispielsweise der Belegungsplan für den Bildungs- und Sportcampus. „Künftig kann sich fast jeder einbuchen, denn die Pläne werden abgebildet. Viele Zeiten sind bereits für Schulen und Vereine reserviert. Aber die restlichen Zeiten dürfen gerne angefragt werden“, erklärte Strohmenger. Noch sei dieses Modul in der Testphase, es solle aber bald freigeschaltet werden.
Mitarbeiter werden geschult
Das Datenmanagement-System (DMS) werde ebenfalls überarbeitet. Ziel ist es, dass die Verwaltung nahezu ohne Papier auskommen kann. „Hierzu laufen viele Schulungen der Mitarbeiter, und seit Oktober sind wir im Produktivbetrieb“, sagte die Digitalisierungsbeauftragte. Sie hatte eine Präsentation vorbereitet, um das System vorzustellen, soweit das aus Datenschutzgründen möglich war. Es ist kompatibel mit der neuen Finanzsoftware, die Anfang Dezember in Betrieb geht. Der aktuelle Haushalt entstand noch mit der alten Software, der für 2024 dafür schon komplett im neuen System.
Mit der Stadt Lampertheim plant die Verwaltung die „Smart City“. Darin enthalten ist ein Informationsmanagement, das für beide Kommunen gestaltet wird. In der „Smart City“ ist unter anderem ein Bewässerungsmanagement geplant. „Wenn Bäume zu wenig Wasser haben, soll es eine Meldung geben“, so Bürgermeisterin Bärbel Schader. „Auf dem Bildungs- und Sportcampus gibt es Abfalleimer, die haben einen Messpunkt, der irgendwann sagt: ‚Ich bin voll‘.“ Ein Verkehrsraummanagement, das freie Parkplätze anzeigt, ist ebenfalls vorgesehen. Ebenso „Light on demand“: Die intelligente Straßenbeleuchtung geht an, wenn sich jemand nähert, und unterscheidet zwischen Radfahrern und Fußgängern, dementsprechend schneller wird das Nachbarlicht hell. „Für all das haben wir zwei Jahre Zeit und starten ab Januar mit der Umsetzung“, betonte Strohmenger.
Die Online-Services sollen sicher und einfach zu handhaben sein. Derzeit werde am E-Payment gearbeitet, damit Strafzettel direkt über die Internetseite der Stadt bezahlt werden können. Schader sagte, die Stadt sei auf dem neuesten Stand der Sicherheit. „Wir sehen uns gut aufgestellt, aber vor einem Hackerangriff ist man nie gefeit.“
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