Bürstadt. Obwohl es in der Jahreshauptversammlung des Jugendfördervereins Bürstadt (JFV) eigentlich um das Geschäftsjahr 2022 gehen sollte, stand in erster Linie der im September 2023 eröffnete Bildungs- und Sportcampus im Fokus des Interesses. Die sich so neu eröffnenden Möglichkeiten bedeuten auch für die Jugendfußballer in Bürstadt einen Quantensprung. Das Gelände soll, so die anwesenden Mitglieder des JFV unisono, dazu genutzt werden, sowohl qualitativ wie quantitativ einen Schritt nach vorne zu machen.
Bessere Zeiten nach Niederlagen
In ihrem Jahresbericht informierten die beiden Vorstände Horst Kreiling und Rainer Beckerle darüber, dass 2022 noch sehr von Verhandlungen mit der Stadt Bürstadt geprägt war, ehe letztlich ein Nutzungsvertrag unterzeichnet werden konnte. Finanziell konnte Kreiling von einer guten Situation berichten, die Kasse weist ein deutliches Plus auf. Nicht ganz so einfach gestaltete sich die sportliche Situation der Saison 2022/23. Die A-Junioren schafften trotz großen Kampfes den Klassenerhalt in der Gruppenliga nicht. Für die schlechtesten Schlagzeilen sorgten aber die B-Junioren. Animositäten innerhalb der Mannschaft schafften eine derart giftige Atmosphäre, dass die Mannschaft gar aus dem Spielbetrieb der Kreisliga genommen werden musste. Ein bislang einmaliger Vorfall im Bürstädter Jugendfußball. Ein Trost war die Leistung der C-Junioren, welche die Gruppenliga halten konnten, obwohl sie als junger Jahrgang fast durchweg gegen ältere Teams anzutreten hatten.
Diese positive Entwicklung hielt an. In der aktuellen Spielzeit spielt man trotz einiger namhafter Abgänge zum SV Waldhof Mannheim in der Spitze der Gruppenliga um den Aufstieg in die Verbandsliga mit. Inzwischen hat sich die Gesamtsituation deutlich gebessert. „Wir haben von der A-Jugend bis zu den Bambini alle Juniorenmannschaften belegt“, konnte Jugendleiter Toni Bozanovic von einem großen Zulauf an Nachwuchskickern berichten, eine Tatsache, die er auf die Anziehungskraft des neuen Campus zurückführte. 14 Teams und über 240 Jugendfußballer sind zurzeit beim JFV aktiv. Was durchaus wünschenswert klingt und auch ist, setzt den JFV aber bezüglich der Übungsleiter unter Druck, denn da existiert derzeit ein Bedarf. Dies führte dazu, dass bei der 30 Spieler zählenden G-Jugend sogar ein Aufnahmestopp verhängt werden musste. „Wir verfügen momentan insgesamt über sieben lizenzierte Trainer“, sagte Bozanovic und machte klar, dass der Verein auf der Suche nach Verstärkung ist – und auch bereit, Interessierten den Lizenzerwerb zu finanzieren.
Weitere Förderer gesucht
Überhaupt sucht der 40 Mitglieder zählende Jugendförderverein Mitstreiter, denn der Mannschaftsbetrieb erfordert aktuell einen immensen zeitlichen Aufwand. Möchte man den Jugendfußball optimal fördern, bedarf dies nicht nur bei den Sportlern eines breiten personellen Unterbaus, sondern ebenso bei denen, die für die sportliche und logistische Betreuung verantwortlich sind.
„Noch funktioniert nicht alles“, wies Horst Kreiling auf noch vorhandene Gewöhnungsprobleme auf dem Campus hin. Die Abläufe seien eben noch neu. Trotzdem überwiegt die Freude darüber, mit dem Bildungs- und Sportcampus über äußere Bedingungen zu verfügen, die in der Region ihresgleichen suchen.
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