Kirche

Bürstadt: Ordensschwestern aus Indien festlich begrüßt

Ein großes Assisi-Kreuz als Willkommensgeschenk: Beim Gottesdienst in St. Michael sind die Ordensschwestern Kanchan Lata Egdu und Mariana Lakra im Pastoralraum begeistert aufgenommen worden

Von 
Christine Dirigo
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Feierliche Begrüßung im Pastoralteam: Pfarrer Kern (l.) und Pfarrer Rauch mit den Schwestern Mariana Lakra (l.) und Kanchan Lata Edgu. © Christine Dirigo

Bürstadt. Zu Beginn des Einführungsgottesdienstes stand das Arati. So wird in Indien eine Lichtgabe an Gott bezeichnet, bei der eine Kerze mehrfach im Kreis geschwenkt wird. Diese Gabe vollführte Schwester Kanchan Lata Edgu vom Orden „Mägde Mariens“.

Pfarrer Christian Rauch übernahm in der Kirche St. Michael das Ritual der indischen Schwestern und schwenkte seinerseits den Teller, der zusätzlich zu der Kerze mit Blumen geschmückt war, wie das in Indien Tradition ist. Diese Zeremonie soll die Dunkelheit und alles Negative vertreiben und zu Licht und Erleuchtung führen.

Auch ansonsten war der Gottesdienst von der Anwesenheit der indischen Schwestern geprägt, die alle im Gottesdienst vorne links saßen und sich mit Mariana Lakra und Kanchan Lata Edgu freuten.

Die wurden nicht nur in den recht neuen Pastoralraum Südliches Ried aufgenommen, vielmehr fanden sie ebenso ihren Platz im Pastoralteam. Hausherr Pfarrer Peter Kern kennt die beiden Schwestern schon länger aus Groß-Zimmern. „Es war vor 14 Jahren im Rahmen einer Männerwallfahrt und als erstes stiegen die beiden Schwestern aus dem Bus“, erzählte er der versammelten Gemeinde. Es sei ihm nun eine große Freude, die indischen Schwestern ins Team aufzunehmen – und als Geschenk überreichte er ein recht großes Assisi-Kreuz, das vielleicht den in Lampertheim neu gegründeten Konvent „Pater Alfred Delp“ schmücken könnte.

Pfarrer Rauch berichtete von dem ursprünglichen Auftrag des Bischofs im Jahre 1860, sich um die Kinder und die Alten, Kranken und Einsamen zu kümmern.

Schwester Kanchan Lata Edgu hat 2021 ihre Ausbildung als Erzieherin erfolgreich abgeschlossen. Sie wird nun eine Stelle an der Kita „Alfred Delp“ zu 80 Prozent besetzen. Schwester Mariana Lakra wird sich in den Caritas-Altenheimen „Mariä Verkündigung“ in Lampertheim, Bürstadt und Einhausen um die Menschen am Lebensende seelsorgerisch kümmern und auch in die Pflege einsteigen. Sie ist ausgebildete Hospizhelferin.

Teilweise hielt Pfarrer Rauch den Gottesdienst auf Englisch, denn einige der Schwestern aus Indien sprechen kein Deutsch. Auch die Lesung des Evangeliums übernahm nach der deutschen Version Schwester Mariana Lakra auf Englisch. Sie handelte von einem „Hausbesuch“ von Jesus bei dem Zöllner Zachäus. „Das ist das Urbild des Hausbesuchs, den die indischen Schwestern vornehmen“, so der Pfarrer.

Zum Abschluss bedankte sich Schwester Sunita aus Ober-Olm. „,Gott sei Dank, es hat geklappt’, sagen wir oft. Und wir sind gemeinsam gekommen, um Gott danke zu sagen“, führte sie aus. Sie war dankbar, dass der Konvent gegründet werden konnte. „An Anfang ist es immer schwierig, aber wir sind offen für neue Wege und wollen die Beziehungen an diesem Platz in Lampertheim ausbauen.“ Ihr Dank ging unter anderem an Caritas-Direktorin Stefanie Rhein und dem gesamten Pater-Delp-Kita-Team.

Beim Gottesdienst in der größten Kirche im Pastoralraum nahmen sämtliche Pfarrer und Mitarbeiter teil. Zudem waren die Eltern von Pfarrer Rauch gekommen, Bekannte aus Groß-Zimmern, wo die Schwestern vorher gewirkt hatten.

Daher gab es am Anfang des Gottesdienstes auch einen großen Einzug mit vielen Messdienern und den indischen Schwestern. Hinterher fand auf dem Vorplatz ein Sektempfang statt, der von den Helfern in St. Michael organisiert wurde. Besondere Gäste waren dabei: Marykutty Parayil und Jacinta Ullatil vom Mutterhaus aus Indien, die gerade auf Deutschlandbesuch waren.

Freie Autorin

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