Bürstadt. Laufstrecke, Kletterwand, Fußballplätze, gepflegte Grünanlagen – wenn der Bürstädter Bildungs- und Sportcampus (BSC) am 22. September fertig ist, hat er einiges zu bieten. Vereine, Freizeitsportler, Schulklassen, alle sollen das Gelände nutzen können. Damit das Zusammenspiel funktioniert, wird nun ein eigenes Konzept erarbeitet. Im Sozialausschuss erläutert Oliver Haberer von der Sozialagentur Fortuna, wie das funktionieren soll. Zum Mitreden eingeladen sind dabei alle, die das Areal nutzen wollen. Die Zielvorgabe lautet dabei „Wir sind BSC“ – bereits nachzulesen auf der neuen Graffiti-Wand im Jugendhausgarten.
Aus dem „leistungsbezogenen Sportplatzgelände“ ist ein offener Campus ohne Zäune geworden, beschreibt Haberer die vielleicht wichtigste Veränderung. Bis auf den Sicherheitswall rund um das Gelände der Pfeil- und Bogenschützen sind alle Abtrennungen verschwunden. „Ein Miteinander – ohne Zaun“ wünscht sich das Fortuna-Team.
Wenn viele verschiedene Menschen, Wünsche und Ideen aufeinander treffen, werde es allerdings spannend und spannungsreich. Faire Regeln seien deshalb wichtig, macht Haberer deutlich. Wie die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen aussehen, will die Sozialagentur jetzt abfragen. „Nichts Schlimmeres, als wenn man nicht gehört wird“, stellt Haberer klar. Miteinander reden, Konfliktpunkte klären, bevor eine riesengroße Sache daraus wird, gemeinsame Regeln aufstellen – für ihn wichtige Bausteine, um zu einem guten Miteinander auf dem Campus zu finden. Und das Motto „Wir sind BSC“ mit Leben zu füllen.
Feinarbeiten stehen an
- Das Konzept für den Sozialraum Bildungs- und Sportcampus (BSC) soll dafür sorgen, dass keine größeren Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzern entstehen.
- Die Sozialagentur Fortuna ist damit beauftragt, dass Konzept mit allen Beteiligten auf die Beine zu stellen.
- Jetzt stehen dafür die Feinarbeiten an. Im September soll ein Zwischenstand im Sozialausschuss vorgestellt werden.
Sportplätze der Vereine
Auch wenn die Zäune weg sind: Nur Teile des Areals stehen der Allgemeinheit offen. Die Vereinsanlagen sind nach wie vor ausgenommen, stellt Bürgermeisterin Bärbel Schader klar: „Die Vereine bekommen die Sportstätten per Vertrag überlassen, und damit haben sie auch die Verantwortung für die Pflege.“ An der genauen Regelung müsse noch gefeilt werden, auch die Vereinsförderrichtlinien würden an die neue Situation angepasst.
Frei zugänglich sind die Bereiche, um die sich die Stadt kümmert: die Boulderwand, das Kinderfeld und der Fitnesspark beispielsweise. Wer eine solche Anlage nutzen will, soll sich online einbuchen können – ob als Verein auf dem Campus oder Freizeitsportler. Michael Heidrich (CDU) hat dennoch Bedenken. Nicht allen dürfte bewusst sein, dass die Vereinsplätze außen vor sind. Oder aber, dass die Clubs auch die Freizeitanlagen belegen dürfen. „Das muss sehr gut kommuniziert werden.“ Klaus Alföldi (Grüne) hat ähnliche Bedenken: „Wer darf was wann benutzen?“, das müsse klar und schnell ersichtlich sein. Sowohl auf dem Platz als auch im Internet werde es einen aktuellen Belegungsplan geben, versichert Haberer.
Ein gutes Konfliktmanagement gehört fürs Fortuna-Team ebenfalls ins Konzept. Ob die Sozialagentur ein eigenes Büro auf dem Campus bezieht, steht noch nicht endgültig fest. Ansonsten sei das Jugendhaus – ebenfalls von Fortuna betrieben – als Anlaufstelle in direkter Nähe zu finden.
Zudem soll es Campus-Lotsen in allen Altersgruppen geben. „Sie könnten den Leuten erklären, dass sie nicht quer über den Fußball-Rasen laufen, sondern die Wege nutzen sollen“, führt Haberer als Beispiel an. Oder Ansprechpartner sein, wenn morgens Müll an der Laufbahn liegengeblieben ist, obwohl die Vereinsmitglieder am Abend noch alles aufgeräumt hatten.
Chantal Stockmann (FDP) macht sich Sorgen, was den Vandalismus betrifft. Bärbel Schader sieht hier allerdings keine große Gefahr. „Bis 22 Uhr ist ohnehin Betrieb“, erläutert sie. Zudem sorgten das Beleuchtungskonzept und die Bewegungsmelder dafür, dass es keine dunklen Ecken geben werde. „Und bei Bedarf haben wir ja noch unsere City-Streife, die wir losschicken können.“
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