Bürstadt. Auf der Baustelle geht’s voran, für den Öffnungstermin 1. April sieht es gut aus: Mit der neuen Bewegungskita auf dem Campus kann die Stadt den Bürstädter Familien 75 neue Plätze anbieten. Fest steht inzwischen auch: Stefanie Bagdadi, von Anfang an bei der Planung dabei, übernimmt die Leitung. Das verrät Bürgermeisterin Bärbel Schader dann doch in der Magistratskonferenz. „Das passt absolut“, freut sie sich über die Personalie.
Stefanie Bagdadi arbeitet zurzeit als stellvertretende Leiterin der Kita Zwergenwald, ist also mit ihren künftigen Aufgaben bestens vertraut. „Bis April kann sie sich dann ihr Team zusammenstellen“, macht Schader deutlich. Dass der Magistrat nun auch die Vergabe von Schreinerarbeiten für Möbel (74 000 Euro) und Türen (142 000 Euro) sowie für Fliesenarbeiten (70 000 Euro) beschlossen hat, wirkt dabei fast ein wenig nebensächlich. Das große Problem der Stadtverwaltung – „da geht es uns wie allen anderen Städten und Gemeinden auch“ – ist der Fachkräftemangel. Der Markt für Erzieherinnen und Erzieher ist allerdings so gut wie leergefegt. Also bildet Bürstadt selbst aus und beschäftigt Anerkennungspraktikanten, betont die Rathaus-Chefin. Das Land schreibt eine Mindestanzahl von Fachkräften pro Gruppe vor. Wird diese unterschritten, droht der Verlust der Betriebsgenehmigung. Die Kommunen müssten bei Engpässen also Öffnungszeiten reduzieren, um Personal zu sparen, oder gar Gruppen schließen, macht Schader deutlich. „Dabei haben die Eltern ein Recht auf einen Kita-Platz“, schildert sie das Dilemma, auf das viele Kommunen zusteuerten. Sie wünscht sich deshalb dringend, dass auch hoch qualifiziertes Personal wie Ergo- oder Musiktherapeuten zu den Fachkräfte zählen. „Wir haben Bewerbungen von vielen sehr guten Leuten mit pädagogischer Ausbildung, können sie aber nicht einsetzen.“ Diesen Wunsch habe sie wiederholt auch bei den zuständigen Stellen in Wiesbaden deutlich gemacht. Zudem seien entsprechende Pläne auch in der Koalitionsvereinbarung der neuen Landesregierung enthalten.
Vorwärts geht es auch in Sachen Kita Villa Kunterbunt. Wie berichtet, ist die Baugenehmigung für die Container auf dem Freizeitkicker inzwischen da. Wie schnell das Ausweichquartier für die schimmelbefallene Kita fertig wird, steht aber noch nicht fest. Zurzeit sind die Kinder im Bürgerhaus Riedrode untergebracht. Der Magistrat hat die Mittel für die Garderoben aber schon frei gegeben: 68 000 Euro werden gebraucht, um die sechs Gruppen neu auszustatten. Die alten Möbel sind 30 Jahre alt und in den Containern nicht mehr zu verwenden.
Etwa drei Jahre soll die Kita auf dem Freizeitkicker bleiben. Wenn die Einrichtung wieder auf ihr angestammtes Gelände zurückkehrt, könnte es dort komplett anders aussehen. „Es wird ein neues Konzept erarbeitet“, kündigt die Bürgermeisterin an. Die Mittel will sie in den Haushaltsentwurf fürs kommende Jahr einplanen. Dass städtische Gebäude bei einer Sanierung auch energetisch auf den neusten Stand gebracht werden müssen, ist für sie keine Frage. Aber auch für die Raumaufteilung seien die Anforderungen inzwischen komplett anders. Die Zwischenebenen müssten schon alleine aus Brandschutzgründen raus.
Nach den drei Jahren könnten die Gruppen der Arche Noah auf den Freizeitkicker ziehen, wie erste Überlegungen lauteten. Dann könnte auch diese kommunale Kita erneuert und energetisch saniert werden.
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