Bürstadt. Könnten beim Feuer auf dem Sonnenfleck hochgiftige Gase in die Umwelt gelangt sein? Während die Ermittlung der Brandursache in vollem Gange ist, hat diese Frage in den vergangenen Tagen besorgte Leser des "Südhessen Morgen" beschäftigt. Im Blickpunkt steht das toxische Schwermetall Cadmium, das in Solaranlagen mit sogenannten Dünnschichtzellen in der Verbindung Cadmiumtellurid verwendet wird. Bei hohen Temperaturen kann das Cadmium nach Ansicht von Experten freigesetzt werden.
Der Hersteller der Sonnenfleck-Solarzellen, BP Solar, kann für Bürstadt Entwarnung geben. "Unsere Module enthalten weder Cadmium noch Cadmiumverbindungen", sagt Pressesprecher Tobias Wolny. "Wir wenden nicht die Dünnschicht-, sondern die kristalline Technologie an." Die Anlage enthalte im Wesentlichen Glas, Silicium, Metalle und Kunststoffe.
Wolny verweist darauf, dass beispielsweise die Feuerwehr München die Gefahr durch giftige Gase bei einem Solaranlagen-Brand so hoch einschätzt "wie bei einem Zimmerbrand". Auch der Bürstädter Stadtbrandinspektor Uwe Schwara macht sich keine Sorgen, dass seine Männer bei dem Einsatz einer erhöhten Gefahr ausgesetzt gewesen sein könnten. "Wir müssen immer davon ausgehen, dass es toxische Dämpfe gibt. Deshalb arbeiten wir eh mit Atemschutz." Messungen im Stadtgebiet seien nicht nötig gewesen, da die Rauchsäule gerade aufgestiegen sei - eine Rauchsäule, betont BP-Sprecher Wolny, die hauptsächlich nicht durch die Solarzellen, sondern durch die brennende Dachkonstruktion aus Holz, Teerpappe und Styropor entstanden sei. bec
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