Bildung

Berufsinfobörse will Jugendlichen in Bürstadt Orientierung bieten

Was machen nach der Schule? Mögliche Antworten auf diese Frage lieferten die rund 30 Aussteller bei der Berufsinfobörse an der Erich-Kästner-Schule (EKS)

Von 
Christine Dirigo
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Bei 30 Ausstellern können die Jugendlichen ihre Fragen stellen. Hier dürfen sie eine Pfeife herstellen. Organisatorin Beate Späth (2.v.l.) schaut zu. © Christine Dirigo

Bürstadt. Was machen nach der Schule? Mögliche Antworten auf diese Frage lieferten die rund 30 Aussteller bei der Berufsinfobörse an der Erich Kästner-Schule (EKS). Organisiert hatte diesen Vormittag Beate Späth von der Schulleitung. „Wir haben hier Firmen und Organisationen aus allen Sparten, von kreativ über gewerblich, technisch bis sozial“, erklärte sie. Teilweise würden die Betriebe auch Praktika anbieten – interessant für die Acht- und Neuntklässler, die bald eines absolvieren müssten.

Im Unterricht hatten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Tag vorbereitet. „Sie haben alle Arbeitsaufträge bekommen und müssen heute mindestens drei Arbeitgeber kontaktieren“, berichtete die Organisatorin. Und so liefen die Jugendlichen mit ihren Zetteln durch die Reihen und sammelten Infos. Die Unternehmen zeigten sich natürlich von ihrer besten Seite, und es gab auch Stände, an denen die Schüler kleine praktische Arbeiten erledigen konnten, so bauten sie eine kleine Pfeife aus zwei Metallplättchen.

Mit zwei Unternehmen kooperiert die Schule. So wird Bürstadt Furniture demnächst Betriebsführungen für Schüler anbieten und darüber hinaus eine AG. Die lange Mauer um das Firmengelände dürfen EKS-Schüler mit Graffiti besprühen. Schon länger besteht die Kooperation mit Daimler Truck. Sascha Huy ist dort zuständig für Verbindungen mit Schulen, kümmert sich darum, 100 neue Azubis pro Jahr für die vielen technischen Ausbildungsberufe und TU-Studiengänge zu gewinnen.

Unternehmen suchen Azubis

„Wir produzieren alles rund um die Motoren von Bussen und Trucks und liegen mit unserem Standort in Mannheim geografisch gut erreichbar für die Gemeinden im Ried“, erklärte er. Huy war schon häufiger bei Elternabenden der Abschlussklassen in der Aula zu Gast. „Die Eltern sollten die Kinder auf jeden Fall unterstützen und wissen, was in der Schule vor sich geht“, lautet seine Empfehlung. Er lobte, dass an der EKS auch in Sachen digitale Medien viel gemacht werde, denn in der Ausbildung arbeiteten sie viel mit Tablets.

Bei Ihne & Tesch aus Hofheim, die rechtzeitig zur Berufsinfobörse noch eine neue, hochmoderne und beleuchtete Stellwand geliefert bekommen hatten, suchen sie ebenfalls händeringend nach Auszubildenden. „Die letzten Jahre hatten wir kaum welche. Wir müssen den jungen Leuten die Berufe näherbringen“, sagte Allroundtalent des Unternehmens Carmen Münch, bei der alle Bewerbungen eingehen. „Die ordentliche Bewerbung mit Lebenslauf und Zeugnissen ist das Wichtigste“, bestätigte sie. Und sie meinte, die Schüler müssten sich mehr interessieren und viele Fragen stellen, was bei einer solchen Börse gut möglich sei. Ihre Firma biete Praktika und Ferienjobs an. „Und das mit dem Ziel, dass die Jugendlichen auch bleiben“, so Münch.

Birgit Steube, Leiterin der Kita St. Peter, war stellvertretend für alle konfessionellen Kitas aus Bürstadt vor Ort und informierte über den Beruf der Erzieherin oder des Erziehers. „Wir haben in Bürstadt fünf Plätze für den Bundesfreiwilligendienst, aber davon ist nur einer besetzt“, erläuterte sie zudem. Das Angebot eigne sich für Jugendliche nach dem Schulabschluss, die zum Beispiel noch nicht so genau wissen, in welche Richtung es gehen soll. Wer Interesse an einer solchen Stelle hat, könne sich an sie oder an jede andere Kita wenden.

Steube bedauerte, dass keine Eltern vor Ort waren, die ebenfalls eingeladen worden waren. Die Kita-Leiterin führte das auf den Werktag zurück. „Ich kenne andere Infobörsen an Schulen, die an einem Samstag veranstaltet werden.“

Dass sich gerade die jüngeren Schüler der achten Klassen mit Nachfragen bei der Börse etwas schwertaten, stellten Befragte an den Ständen fest. „Die Schüler aus den neunten oder zehnten Klassen sind etwas reifer und treten anders auf“, bestätigte Organisatorin Späth. Ob die Börse erfolgreich war, werde sich erst im Nachhinein zeigen. „Es gibt viele, die gehen erst mal an die weiterführenden Schulen, stellen fest, das ist nichts für sie und entscheiden sich später um.“ 

Freie Autorin

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