Soziales

Begleitung auf dem letzten Weg immer öfter gefragt

Palliativ- und Hospizverein im Ried bilanziert das vergangene Geschäftsjahr. Verstärkte Anstrengungen in der Öffentlichkeitsarbeit machen sich bemerkbar

Von 
Jutta Fellbaum
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Edith Marsch wurde zur neuen Schatzmeisterin von PaHoRi, dem Palliativ- und Hospizverein im Ried, gewählt. © Jutta Fellbaum

Bürstadt. Im Pfarrsaal von St. Michael trafen sich die Mitglieder von PaHoRi, dem Palliativ- und Hospizverein im Ried, zur Jahreshauptversammlung, wo sie von der Vorsitzenden Sabine Gerber begrüßt wurden. Gerber berichtete von verstärkten Aktivitäten in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Eine „runde Sache“ nannte sie die Feierlichkeiten rund um das 25-jährige Bestehen des Vereins. Auch dass die Brass Band Biblis für PaHoRi aufgetreten war und die Präsenz beim jüngsten Familientag in Lampertheim hob sie hervor. „Wir sind in der Öffentlichkeit angekommen und werden vermehrt angefragt“, machte sie deutlich.

Gaby Weiß-Szpera und Margarethe Keilmann, die als Koordinatorinnen tätig sind, haben nach den Neuwahlen im vergangenen Jahr in Absprache mit dem Vorstand einige organisatorische Veränderungen vorgenommen. So ist Weiß-Szpera überwiegend im Innendienst tätig und deckt den Bereich Kinder und Jugendliche ab. Dazu hat sie die Trauerarbeit übernommen. Keilmann ist meist im Außendienst tätig. Sie übernimmt die palliativ-hospizlichen Beratungen zuhause und in den stationären Einrichtungen. Auch die Einteilung der Begleitungen durch die Ehrenamtlichen werden von ihr übernommen.

Neue Öffnungszeiten in der Bürstädter Geschäftsstelle in der Schubertstraße 31 bieten weitere Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme: täglich von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, am Mittwoch auch von 16 bis 19 Uhr. Mit Unterstützung der Hospiz-Stiftung-Bergstraße konnten die ehrenamtlichen Sterbebegleiter mit Vereins-T-Shirts und -Jacken ausgestattet werden. Zudem übernahm die Stiftung angepasste Werbemittel wie Flyer, Rollup, Aufkleber und Firmenschild. Der Leitspruch „In schwierigen Zeiten nicht allein“ ziert die Aufkleber.

Auch an Schulen sehr aktiv

Im Berichtsjahr 2022 wurden zwei Qualifizierungskurse durchgeführt. In diesem Jahr sind – mangels Interesse – keine Kurse geplant.

Aktiv war man sowohl in der Erich Kästner- als auch in der Alfred-Delp-Schule beim „Yolo Day“ dabei. Ebenso nahm man am Welthospiztag mit einem Tag der offenen Tür teil. Ein „Letzte-Hilfe-Kurs“ wurde bei der Johannisgemeinde in Neuschloss durchgeführt.

Spannende Fragen und Gespräche ergaben sich beim Ethikunterricht im Lessinggymnasium. Ein großer Erfolg war die Teilnahme am Familientag in Lampertheim mit vielen interessierten Besuchern. Regelmäßig bietet PaHoRi Gruppenabende zum Thema Patientenverfügung und Versorgungsvollmachten an. Viel Wert legt der Verein auf gute Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen und auf den Informationsaustausch innerhalb der zahlreichen Netzwerke. 2022 begleiteten die 47 aktiven Ehrenamtlichen 79 Menschen bis zu ihrem Tod. Nach Aussage von Margarethe Keilmann dürfte sich die Zahl der Begleitungen in diesem Jahr erhöhen.

Ohne Spenden geht es nicht

Schatzmeisterin Gabriele Dittmer hatte bereits im März ihren Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen angekündigt. Ihre Kassenführung wurde vom Steuerberater des Vereins ebenso gelobt wie von Kassenprüfer Clemenz Merz. Die Entlastung des Gesamtvorstands erfolgte einstimmig. „Die Liquidität ist gesichert“, fasste Gabriele Dittmer die Finanzlage des Vereins zusammen. Jedoch sei der Verein auch weiterhin auf Spenden angewiesen. Zur neuen Schatzmeisterin wurde die ehemalige Bankkauffrau Edith Marsch aus Biblis gewählt.

Neben Clemenz Merz wurde Beatrix van Moppes von den 18 stimmberechtigen Mitgliedern zur zweiten Kassenprüferin berufen.

Freie Autorin

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