Bildung

Baum in die Erde, Hüte in die Luft

Die Erich Kästner-Schule verabschiedet Schülerinnen und Schüler mit Zeugnissen, viel Emotionen und dem Pflanzen eines Feigenbaums im Schulgarten

Von 
Christine Dirigo
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Die Jugendlichen lassen zum Abschied die Hüte fliegen. © Christine Dirigo

Bürstadt. Die Schulzeit ist für viele Schülerinnen und Schüler an der Erich Kästner-Schule (EKS) bereits zu Ende. Für den Abgängerjahrgang 2022 hat sich die Schülervertretung etwas Besonderes einfallen lassen und zusammen mit den Jugendlichen einen Baum im Schulgarten gepflanzt. Vertrauenslehrer Michael Feick hielt eine kleine Ansprache zu diesem besonderen Anlass.

„Wir von der SV wollten was Bleibendes für euch machen und haben uns wieder für einen Baum entschieden“, sagte Feick. Vor fünf Jahren war schon einmal ein Kirschbaum gepflanzt worden. Aus dieser Erfahrung heraus fiel die Entscheidung dieses Mal für eine Feige. „Die ist sehr pflegeleicht und geht auch ohne Wasser nicht gleich ein“, meinte der Vertrauenslehrer mit einem Schmunzeln.

Die Klassenfahrten zum Abschluss konnten größtenteils stattfinden. Zwar waren einige Ziele, wie zum Beispiel Hamburg, bereits zu überfüllt, und die Hostels und Jugendherbergen waren noch dazu sehr viel teurer geworden. „Dafür haben die betroffenen Klassen in der Wanderwoche Tagesausflüge unternommen, wie in den Europapark oder den Heidelberger Zoo“, merkte die Schulleiterin Stephanie Dekker an.

Besucher stets willkommen

Dekker war ebenfalls in den Garten gekommen und freute sich über die Sonne, das gute Wetter und das Zusammensein nach der schweren Corona-Zeit. „Für uns Lehrer ist es schwierig, weil man doch in den Jahren zusammenwächst. Für euch wird es auch nicht so einfach sein, auf einmal getrennte Wege zu gehen, auch wenn man sich mal zwischendurch streitet“, sagte sie zu den Schülerinnen und Schülern.

Die Schulleiterin lud alle Abgänger ein, die EKS auch in Zukunft zu besuchen: „In den letzten zwei Jahren hat das fast niemand gemacht, aber ihr seid hier immer willkommen.“ Feick war zum Ende der Ansprachen sehr gerührt. „Für mich ist das ein trauriger Anlass. Denn ich kenn euch schon lange, und auch viele eurer Geschwister waren hier auf der Schule.“ Die Schüler durften den Baum selbst einpflanzen und angießen. Dann stand – ganz nach amerikanischem Vorbild – noch das Werfen der Hüten in die Luft an, was alle mit Inbrunst taten.

Die Abschlusszeugnisse werden an insgesamt drei Tagen vergeben. Am gestrigen Dienstag waren die Realschüler dran. Jede der drei Klassen konnte sich über Reden freuen – von der Schulleiterin, der Bürgermeisterin Bärbel Schader, des Klassenlehrers, und auf Wunsch durfte auch jemand aus der Klasse oder von den Elternvertretern sprechen. Im Anschluss erhielten die Schülerinnen und Schüler ihr Zeugnis, die Besten wurden geehrt und am Ende sowohl Klassenbilder als auch Einzelfotos gemacht.

Am heutigen Mittwoch wiederholt sich das Ganze für die Hauptschulklassen. Der Gymnasialzweig hingegen hat noch Unterricht. Die Akademische Feier samt Zeugnisübergabe wird erst am letzten Schultag, am 22. Juli, von 8.30 Uhr bis 10.15 Uhr sein.

Bereits am Montag fand das Abgängerturnier statt, dass allen die Gelegenheit gab, sich im sportlichen Wettkampf zu messen – und noch ein letztes Mal etwas gemeinsam zu unternehmen.

Freie Autorin

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