Biblis. Ist es überhaupt nötig, das Tor vom Haupteingang des Nordheimer Friedhof nach innen zu versetzen? Diese Frage stellte im Bibliser Bauausschuss Sven Vollrath, Fraktionsvorsitzender der SPD. Er war dafür, den Bürgersteig zu erweitern, was auch verkehrsberuhigend wäre. „Das Tor zu versetzen würde die Situation nicht verbessern,“ sagt er.
Ähnlich sah das auch der stellvertretende Ausschussvorsitzende Willi Neumann (SPD), der die Sitzung leitete. Er war dafür, den Haupteingang an den jetzigen Seiteneingang am Parkplatz zu verlegen. Man könne das Tor verschließen, dann gebe es keine andere Möglichkeit mehr, als den Seiteneingang zu nutzen.
CDU-Fraktionschef Christopher Wetzel war dafür, am Tor so wenig wie möglich zu verändern. „Ein Eingriff in die Straße wäre das beste Mittel“, meinte er. Es wurde beschlossen, den Antrag als Prüfantrag umzuwandeln. Die Verwaltung soll sich mit der Straßenbaubehörde Hessen Mobil in Verbindung setzen, auch wenn das lange dauern könne. Die Straße ist eine Landesstraße. Deshalb müsse mit der Behörde besprochen werden, ob und welche Eingriffe dort gemacht werden können. Außerdem soll die Verwaltung die Kosten für eine Versetzung des Tores ermitteln. Alle stimmten dem zu.
Zukunft der Steinerwaldbrücke
Die Steinerwaldbrücke bei Nordheim, die über die Weschnitz führt, stammt aus dem Jahr 1953 und ist baufällig. Über sie führt aber ein Europaradweg, und sie ist Verbindung zur Burg Stein, einem Bodendenkmal. „Es soll uns touristisch nichts verlorengehen“, betonte Bürgermeister Volker Scheib in der Sitzung. Besitzer der Brücke ist das Land, das möchte, dass die Brücke ins Eigentum der Gemeinde Biblis übergeht. Der Vorschlag der Verwaltung ist, die Brücke abzureißen und einen Steg für Radfahrer und Fußgänger zu bauen.
Hier hakte Vollrath ein. Er erinnerte sich, dass es bei der „Brücke am Bau“ vor einigen Jahren eine ähnliche Situation gegeben hatte. Auch hier war die Brücke marode, gehörte dem Land und niemand wollte zahlen. „Damals haben wir uns an die richtigen Leute gewandt, haben mit einer Delegation und unseren Kreisabgeordneten im Bundestag eine Ortsbesichtigung gemacht, und alles ist bezahlt worden. Ich sehe nicht ein, dass wir die Kosten dafür übernehmen“, betonte er.
Ähnlich sah das auch Wetzel: „Es kann nicht angehen, dass der Eigentümer diese ‚Schrottimmobilie‘ weitergeben will. Ein Versuch, eine Ebene höher zu gehen, schadet nicht.“ Die Mitglieder empfahlen, eine Fristverlängerung bis Jahresende zu beantragen. Bürgermeister Volker Scheib soll in dieser Zeit konstruktive Gespräche mit Land und Bund führen, damit die Sanierung übernommen wird.
Kein klares Votum zum Riedsee
Die Änderung des Bebauungsplans des Südufers Riedsee stand noch an. Darin wollten einige Mitglieder der IG Riedsee, dass auf doppelt großen Grundstücken die Gebäude auch doppelt so groß werden können, maximal aber 60 Quadratmeter. Der Ausschuss war hier gespalten, es gab drei Stimmen dafür (CDU), zwei Neins und zwei Enthaltungen.
Als stellvertretende Schriftführerin wählte der Ausschuss Viktoria Esterlein aus der Bauverwaltung.