SG NoWa - Laienschauspieler der "Dollbohrer" zeigen "Viel Geschrei ums Kuckucksei" - in Mundart natürlich

"Sind nicht bei Bauer sucht Frau"

Von 
Lea Gremm
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Bei "Viel Geschrei ums Kuckucksei" ist mächtig was los im Sportheim Wattenheim. Die "Dollbohrer" haben großen Spaß mit ihrem neuen Stück.

© Nix

Wattenheim. Die "Dollbohrer" haben für das neue Stück "keine Kosten und Mühen" gescheut. Das verspricht zumindest Joachim Bormuth, der das Publikum zur Premiere im Wattenheimer Sportheim in Frack, Fliege und Zylinder begrüßt. "Viel Geschrei ums Kuckucksei" heißt das neue Stück der Laienschauspieler. Sie haben die Komödie von Carsten Lögering selbst ausgesucht und gemeinsam umgesetzt.

Auch das Bühnenbild - ein gemütliches, ländlich eingerichtetes Wohnzimmer mit orangenen Vorhängen und einer grünen Couch - hat die Theatergruppe der Sportgemeinschaft Nordheim/Wattenheim (SG NoWa) selbst entworfen. In drei Akten verbinden die "Dollbohrer" wieder traditionelle südhessische Mundart mit viel Humor und Spaß auf der Bühne.

Als sich der Vorhang öffnet, ist Hofbesitzer Kalle am Küchentisch zu sehen. Mit seinem Bauernhof, einer glücklichen Familie und dem Knecht Reiner, der für ihn im Stall arbeitet, führt Kalle ein recht zufriedenes Leben. Wenn da nur nicht das Techtelmechtel mit der "Dorfmatratze" Anne Wolf vor vielen Jahren gewesen wäre - denn das kommt ihm heute noch teuer zu stehen. Seinen Fehltritt und die uneheliche Tochter Melanie, für die Kalle Unterhalt zahlen muss, hält er noch immer vor seiner Frau Paula geheim.

Doch die Vergangenheit holt den Bauer schnell ein, als Anne, gespielt von Klaus Nussbaum in einem rosa Kleid und Strumpfhose, plötzlich vor der Tür steht. Da Tochter Melanie Tiermedizin studiert, soll sie ein Praktikum auf Kalles Hof machen. Sie darf dabei aber unter keinen Umständen erfahren, dass er ihr Vater ist. Als sei die Situation nicht schon kompliziert genug, erfährt Kalle kurz darauf auch noch, dass er nicht der Einzige ist, der als Melanies Vater in Frage kommt. Noch bevor er herausfinden kann, ob Anne ihm damals ein Kuckuckskind untergejubelt hat, trifft Melanie auf dem Hof ein.

Viel Lokalkolorit im Stück

Sofort verdreht sie Kalles Sohn Michael mächtig den Kopf, was dessen Mutter Paula gar nicht gerne sieht: "Wir sind hier nicht bei Bauer sucht Frau!" Als sich herausstellt, dass auch Paula ihrem Mann nicht immer treu gewesen ist, ist die Verwirrung groß, und die Missverständnisse häufen sich. Da hilft nicht einmal mehr der Rat des Pfarrers Stefan, der es mit der Schweigepflicht nicht so ernst nimmt, sobald er etwas getrunken hat.

Unerwartete Überraschungen, zahlreiche DNA-Tests, und ein Pfarrer, der für jedes Problem die perfekte Lösung in Form von hochprozentigem Alkohol parat hat: "Viel Geschrei ums Kuckucksei" bringt das Publikum mit viel Witz und Lokalkolorit zum Lachen. Kleinere Versprecher überhören die Zuschauer wohlwollend. "Ich fand es richtig gut, dass alles so authentisch rüber kam", findet die 21-jährige Laura Ernst aus Wattenheim.

Zwei weitere Vorstellungen

"Alle haben ihr Bestes gegeben und waren sehr aufgeregt", erklärt Adrian Steier-Bertz, der die Theatergruppe in der Vorbereitung begleitet und unterstützt hat. Geprobt haben die Schauspieler seit den Sommerferien einmal pro Woche. Die Akteure haben das Stück bis hin zu den Kostümen selbst auf die Beine gestellt. So ist ein echtes "Gemeinschaftsprodukt" entstanden.

"Man braucht keine professionelle Bühne dafür", sagt Steier-Bertz. Er ist begeistert von der Präsenz und dem Spaß, mit dem die Gruppe an das Schauspielern herangeht. Nach der erfolgreichen Premiere konzentrieren sich die Dollbohrer nun auf die bevorstehenden Auftritte. Wer herausfinden möchte, was die DNA-Tests ergeben haben und ob die ganze Wahrheit ans Licht kommt, kann sich das Stück am Freitag, 4., oder Samstag, 5. November, anschauen.

"Dollbohrer"

Mitwirkende: Willi Ochsenschläger als Kalle, Petra Höfig als Paula, Romario Kronauer als Michael, Joachim Bormuth als Großvater

Horst Müller als Knecht Reiner, Ruven Kronauer als Pfarrer Stefan, Christiane Roos als Else

Klaus Nussbaum als Anne, Alessa Kronauer als Melanie, Michaela Kronauer als Arzthelferin Lilly

Rico Kronauer als Souffleur

Karten für die Vorstellungen am Wochenende, 4. und 5. November, gibt es montags von 19.30 bis 20 Uhr im Sportheim in Wattenheim. lea

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