Biblis. Im Bibliser Bauausschuss stellte Jörg Baumgärtner von Kirn Ingenieure aus Heppenheim das neue Leistungsverzeichnis für den Multifunktionsplatz mit einer Größe von rund 1700 Quadratmetern hinter dem Rathaus vor. Dabei konnte das Unternehmen viel von den Planungen der Vorgänger übernehmen, wie Gestaltung der Flächen, Materialien und Gegenstände. Allerdings ist besonders im Bereich der Entwässerung einiges neu hinzugekommen.
Herausforderungen bei der Entwässerung und Kostenplanung
Beispielsweise soll das Oberflächenwasser anders abgeleitet werden. Das Problem ist, dass die angrenzenden Kanäle in der Hochschildstraße und Bachgasse so klein sind, dass sie bei Starkregen nur geringe Mengen zusätzlich aufnehmen können. Das Wasser soll über Mulden auf dem Platz gesammelt und die Zufuhr in die Kanäle technisch über sogenannte Drosseln gelöst werden. Der Boden wird so angepasst, dass hier Standsicherheit für Fahrgeschäfte gegeben sein wird. Zudem werden Leitungen für Wasser- und Stromversorgung gelegt, die Beleuchtung installiert und eine Lade-Infrastruktur für E-Mobilität angeboten.
„Es ragen verschiedene Mauern von den Nachbargrundstücken zu weit über die Grenzen, aber in diesen Bereichen ist Grünzug geplant“, erklärte Baumgärtner. Für diese Erschließungsarbeiten berechnet die Firma rund 803.000 Euro. Für ein Toilettenhäuschen kämen noch einmal etwa 214.000 Euro dazu. Zusammen wären das zirka 1,2 Millionen Euro.
Um die Toilette gab es große Diskussionen. Bürgermeister Volker Scheib schlug eine Arbeitsgruppe vor, die entscheidet, welche Toilette es sein soll. CDU-Fraktionsvorsitzender Christopher Wetzel kritisierte den Zeitpunkt, an dem Scheib dieses Vorgehen vorschlug: „Wenn das vorher gekommen wäre, hätten wir bereits in der Fraktion darüber beraten.“ Die Entscheidung über den Entwurf und die Kostenplanung von Kirn wurde in die Gemeindevertretung vertagt.
Baumgärtner ergänzte, dass eine Entscheidung über die Erschließung wichtig wäre, um dieses Jahr noch in die Förderung zu kommen. Mit der Toilette könnten sich die Gemeindevertreter Zeit lassen bis ins kommende Jahr. Bauzeit wäre dann nach dem Weihnachtsmarkt bis zum Gurkenfest 2026.
Im Juli gab es eine Begehung des Alten Rathauses Nordheim mit dem VdK-Fachberater Barrierefreiheit Hans Dieter Niepötter. Der empfahl einen Außenaufzug für das denkmalgeschützte Gebäude, das Räume für Vereine hat und das Heimatmuseum sowie Räume des Vereins für Heimatgeschichte beherbergt. Der Ausschuss empfahl den Prüfantrag einstimmig, aber nach Kritik von Wetzel müssen auch die möglichen Kosten aufgeführt werden, und zwar in zwei Varianten, mit und ohne Förderung, damit darüber beraten werden kann.
Bürgermeister Scheib sprach davon, dass der Aufzug eine gute Lösung sei, zudem nachhaltig und in die Zukunft geplant. Eine Behindertentoilette gibt es zwar in dem Gebäude nicht, aber die solle in Fußnähe über den kleinen Festplatz in der alten Feuerwehr entstehen. Alle Ausschussmitglieder sprachen sich zudem für den Aufstellungsbeschluss der neuen DRK-Rettungswache am Marschkreisel aus.
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