Biblis. Zufrieden und gut informiert haben die Besucher am Donnerstagabend die Bibliser Riedhalle nach dem SHM-Wahlforum zur Bürgermeisterwahl verlassen. Diesen Eindruck haben zumindest diejenigen vermittelt, die die Redaktion im Anschluss nach ihrer Meinung gefragt hat.
Von einer guten, gelungenen Veranstaltung sprach Boris Morew. Nach der Podiumsdiskussion mit den beiden Kandidaten, Amtsinhaber Volker Scheib (parteilos) und Herausforderer Konstantin Großmann (CDU), geht der 54-Jährige von einem knappen Wahlergebnis am Sonntag, 26. Oktober, aus. Inhaltlich hat ihn Volker Scheib mehr überzeugt, rhetorisch konnte bei ihm Großmann punkten.
Bibliser Bürgermeister-Kandidaten punkten mit respektvollem Umgang
„Das war sehr interessant. Meine Entscheidung stand schon vorher fest, hat sich nun aber bestätigt“, sagte Ana Maria Gascon-Fröhlich. Die 64-Jährige ist spanische Staatsbürgerin, darf aber als EU-Bürgerin den Bürgermeister in ihrem Wohnort mitwählen. Sie lobte den guten, respektvollen Umgang der Kandidaten miteinander.
Nele Schmitt (14) und Luisa Peters (16) fanden die Veranstaltung ebenfalls interessant, auch wenn sie noch gar nicht zur Wahl gehen dürfen. Warum sie dann beim Wahlforum waren? „Unsere Eltern wollten, dass wir uns das mal anschauen“, sagte Nele Schmitt. Beide Kandidaten haben angekündigt, was sie für die Jugendlichen in Biblis tun wollen. Und beides fand die Zustimmung der Mädchen.
Einen klaren Sieger konnte keiner der Befragten beim Wahlforum des „Südhessen Morgen“ ausmachen
„Sehr ausgeglichen“ fand Harald Keil die von SHM-Redakteur Bernhard Zinke geleitete Podiumsdiskussion. „Beide haben sich gut geschlagen“, findet der 59-Jährige und prophezeit, dass die Wahl am übernächsten Sonntag „eine enge Kiste“ werden wird.
Erstmals darf Fabian Pütz den Bürgermeister in Biblis wählen. Der 30-Jährige lebt seit drei Jahren in der Gurkengemeinde. Er lobte die Veranstaltung, weil sie den Wählern Gelegenheit gebe, „zu sehen, wie sich jemand gibt“. Das käme mit Wahlplakaten, Flyern und Broschüren und durch Hörensagen ja nicht wirklich gut rüber.
Von seiner innerlich schon gefällten Wahlentscheidung hat das Wahlforum den 63-jährigen Norbert Linn abgebracht. Für ihn habe sich durch die interessante Diskussion ein anderes Bild ergeben. Der Ur-Bibliser, wie er sich selber vorstellte, fand Konstantin Großmann „sehr pragmatisch“, während Scheib auf ihn „sehr offensiv und vehement“ wirkte. „Scheib hat heute Abend vielleicht doch den ein oder anderen auf seine Seite ziehen können“, urteilte Linn.
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