Nordheim

Klangvolles Ereignis

Neue Orgel in der Trauerhalle eingeweiht

Von 
Jürgen Klotz
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Ursula Litzinger und Stefan Spreitzenbarth vor der Orgel. © J. Klotz

Wenn aus einer Trauerhalle lauter Applaus nach außen dringt, ist das nicht alltäglich. Als genau dies am späten Sonntagnachmittag in Nordheim passierte, hatte dies einen Grund, der allerdings nur zu gut nachzuvollziehen war: Die neue elektronische Kirchenorgel wurde eingeweiht.

Der Grund zur Freude ist eine Johannus Studio 260. Was eher trocken klingt, bietet den beiden Organisten Ursula Litzinger und Stefan Spreitzenbarth künftig eine Vielzahl musikalischer Variationsmöglichkeiten, welche das Klangerlebnis in der Halle deutlich verbessern werden. Die alte Orgel stammte aus dem Jahr 1982 und hat gute Dienste geleistet, kam aber qualitativ immer mehr an ihre Grenzen. Was andernorts zur Gründung eines Fördervereins geführt hätte, nahmen in diesem Fall die Organisten Litzinger und Spreitzenbarth selbst in die Hand. „Projekte mit Spendengeldern zu finanzieren, wird in unserer Gesellschaft immer schwieriger“, sagte der Bibliser Bürgermeister Volker Scheib in seiner Begrüßung. Die beiden Protagonisten hätten sich nicht gescheut, monatelang als „Klinkenputzer“ Vertreter der lokalen Wirtschaft anzusprechen und zu einer Zuwendung zu motivieren. Dies taten sie mit großem Erfolg, denn unterm Strich kamen fast 5000 Euro zusammen.

Das Ergebnis der Mühen wurde nun von zahlreichen Gästen in Augenschein genommen. Eine Kostprobe des Leistungsvermögens der Johannus Studio 260 gab neben Stefan Spreitzenbarth auch Jochen Litzinger, selbst langjähriger Organist. „Nun will der Lenz uns grüßen“ war das erste Stück des Tages, gefolgt von einer Eigenkomposition von Litzinger und dem Volkslied „Abend wird es wieder“.

Die beiden Musiker hatten bei dieser Gelegenheit Verstärkung bekommen. Der Chor „Stimmt so“, ein Zusammenschluss des Bibliser Chors „Stimmt so“ und der Groß-Rohrheimer Formation „Mikado“, gab unter der Leitung von Ursula Litzinger mehrere Kostproben seines Könnens. Einige Lieder waren zum Mitsingen geeignet, so dass alle Anwesenden ihre Musikalität unter Beweis stellen konnten. Die Popsongs „You Raise Me Up“ von Rolf Løvland und Brendan Graham sowie „Ist da jemand“ von Adel Tawil läuteten das Ende der Veranstaltung ein. Bürgermeister Scheib bedankte sich nochmals bei den Organisten für ihren Einsatz und bei den Spendern für ihre Großzügigkeit. jkl

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