Kommunalpolitik

Kita Glückskäfer in Biblis muss früher schließen

Die Situation in den Kindertagesstätten in Biblis und den Ortsteilen war Thema im Haupt- und Finanzausschuss. Hier erwarten die Eltern diverse Änderungen.

Von 
Christine Dirigo
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Die Gemeindekita Glückskäfer in Wattenheim soll nachmittags eine Stunde früher schließen. Grund dafür ist die aktuelle Personalsituation. © Christine Dirigo

Biblis. Die Situation in den Kindertagesstätten in Biblis und den Ortsteilen war Thema im Haupt- und Finanzausschuss. Der Sperrvermerk für die Stelle einer neuen Kita-Leitung soll aufgehoben werden. Darum hatte Bürgermeister Volker Scheib gebeten. Aufgrund der Tatsache, dass es mit dem diesjährigen Haushalt noch mindestens eine weitere Sitzungsrunde dauert, hatten die Fraktionen ein Einsehen. „Wenn diese Leitung gefunden ist, könnte sie in der Krippe an der Pfaffenaue mitarbeiten und könnte auch wertvolle Impulse für den Neubau geben“, begründete Scheib seinen Vorstoß.

Die neue Kita legt den Schwerpunkt auf Kinder unter drei Jahren. Sie entsteht in direkter Nachbarschaft zu den Krippencontainern an der Bibliser Grillhütte. Diese sind derzeit der gemeindeeigenen Kita Glückskäfer in Wattenheim zugeordnet. Der Ausschuss empfahl zudem, dass die Glückskäfer ihre Öffnungszeiten verkürzen dürfen. Der Bürgermeister erläuterte: „Wir haben uns hier mit dem Elternbeirat besprochen. Es gibt weniger Personal und dadurch entsteht eine Problemsituation, die wir regeln müssen. Das heißt, wir müssen Realitäten abbilden.“

Ampel bildet die aktuelle Personalsituation ab

Derzeit wird dort mit einer Ampelsituation gearbeitet: Diese steht auf Grün, wenn alle Mitarbeiter gesund und anwesend sind. Wenn es mit dem Personal eng wird, springt sie auf Gelb. Dann wissen die Eltern Bescheid, dass es zu Änderungen kommen kann. Steht die Ampel auf Rot, ist die Situation mit den Erzieherinnen am Limit und es kann zu früheren Schließzeiten kommen. Der Vorschlag war, die bisherige Betreuungszeit, die sich auf 45 bis 50 Stunden beläuft, auf 40 bis 45 zu reduzieren. Damit würde die letzte Stunde von 16 bis 17 Uhr wegfallen.

„Die Eltern profitieren durch heruntergesetzte Beiträge. Insgesamt gibt das ein Minus von rund 35.000 Euro“, so Scheib. Diese vorerst geänderten und kürzeren Öffnungszeiten böten für die Eltern Verlässlichkeit. Es hätten sich bereits Eltern gefunden, die sich bei der Abholung der Kinder aushelfen und Eigeninitiative zeigen. Bevor dieser Entschluss gereift sei, habe man sich unter anderem angeschaut, wie viele Kinder in dieser letzten Stunde bis 17 Uhr noch da seien. Insgesamt hätten sich alle Gedanken gemacht, wie sie mit der reduzierten Personalsituation umgehen können. Es ist sogar an ein Alternativangebot für Eltern gedacht worden, das in der anderen gemeindeeigenen Kita Pusteblume eingerichtet wird und in dieser Überbrückungszeit greifen soll.

Ausschussvorsitzender Josef Fiedler (SPD) wollte konkret wissen, ob zwei Mitarbeiter von anderer Stelle gezielt abgeworben worden seien. Darauf ging der Bürgermeister nicht ein, bestätigte aber, dass zwei Erzieherinnen weggegangen sind: „Und nicht nur das, die allgemeine Situation in den Kindertagesstätten ist stressig und die gesamte Struktur geht auf die Gesundheit der Mitarbeiter.“

Mittel für Spielplätze sollen auf 5.000 Euro gekürzt werden

Darüber hinaus sollen im Haushalt 2025 die Ausgaben für die Spielplätze der Großgemeinde stark gekürzt werden. Es stehen nur noch 5.000 Euro für Biblis und die Ortsteile bereit. Dagegen sprachen sich CDU und SPD aus. „Kinder sind unsere Zukunft und hier zu sparen ist falsch“, fanden beide Fraktionsvorsitzenden Christopher Wetzel (CDU) und SPD-Kollege Sven Vollrath. Dieser Punkt soll noch geklärt werden.

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