Biblis. Lächelnd spielt Papageno auf seiner Panflöte, und die vertrauten Klänge aus Mozarts „Die Zauberflöte“ tönen durch das Bürgerhauszentrum Biblis. Der Verein Opernretter präsentiert „Papageno und die Zauberflöte“, eine kinderfreundliche Opernaufführung. Für die Grundschüler der Weschnitzauen ist es ein besonderes Erlebnis, da viele ihre erste Oper erleben.
Flöten gebastelt und Namen geklatscht
Im Unterricht wurde die Oper vorab intensiv vorbereitet. Die Schüler bastelten Panflöten, lernten ein Mitmachlied und die Handlung kennen. Schwierige Namen wurden silbenweise geklatscht, um sie zu vereinfachen. Frau Cora Reichert, Lehrerin einer dritten Klasse, berichtet von der Begeisterung der Kinder.
Nora Snaschel, Konrektorin, ist stolz, dass die Opernretter zum vierten Mal eingeladen wurden. Die Aktion wurde durch das Kultusministerium „ZusammenSpiel Musik“ gefördert. Der Förderverein der Schule übernahm den restlichen Betrag, sodass die Aufführung kostenlos war. Seit acht Jahren legt die Schule als musikalische Grundschule Wert darauf, den Kindern verschiedene Musikgenres näherzubringen. Das Ziel sind die „4 M’s“: mehr Musik, in mehr Fächern, zu mehr Gelegenheiten, von mehr Beteiligten.
Die kindgerechte Inszenierung wird von Snaschel gelobt. Ein Erzähler führt die jungen Zuschauer in die Oper ein und stellt die wichtigsten Figuren vor. Als die Königin der Nacht ihre Arie singt, wird es im Saal still. Vor der farbenfrohen Kulisse agieren Eva Marti und Amanda Ellison in verschiedenen Rollen. Als Papageno und Papagena erzählen sie ihren Vogelkindern die Geschichte ihres Kennen- und Liebenslernens und damit den Inhalt der Zauberflöte. Sie beziehen das Publikum mit ein.
Als sie fragen, ob die Kinder bereit sind, antworten diese lautstark mit „Jaaaa“. Besonders lustig wird es, als Papageno ein Schloss vor den Mund bekommt, weil er zu viel flunkert. Gerade als Unruhe aufkommt, folgt ein Mitsinglied, bei dem die Kinder ihre einstudierten Bewegungen zeigen. Für zehn Kinder der Schule ist es zudem ein besonderes Ereignis, da sie von ihren Klassen gewählt wurden und als Vogelkinder in drei Szenen mitspielen dürfen.
Bei der zweiten Prüfung von Tamino und Papageno, der Feuer- und Wasserprüfung, dürfen sich die Kinder bewegen und aufstehen. Sie spielen die beiden Elemente. Viele tragen rote und blaue Oberteile. Nach 50 Minuten endet die Vorstellung mit tosendem Applaus. Marti und Ellison danken den Mitspielkindern, dem Publikum und den Lehrkräften.
Kinder löchern die Darsteller mit vielen Fragen
Die Darsteller erzählen den Kindern, dass man woanders nun nach Hause gehen würde, hier gibt es jedoch noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Dieses Angebot nehmen die Kinder intensiv wahr. Es gibt so viele Fragen, dass nicht alle beantwortet werden können. Sie wollen wissen, wie lange die Darsteller das Stück einstudiert haben und warum Eva Marti einen Mann spielt. Sie erklärt, dass dies das Schöne am Theater ist, weil man in verschiedene Rollen schlüpfen kann. Auch die Frage, warum nur zwei Darsteller so viele Rollen spielen, wird geklärt: Der kleine Bus, in dem sie reisen, bietet nur Platz für zwei Personen, da auch die Kulissen und Kostüme mitgenommen werden. Zum Abschluss singen alle gemeinsam das Mitsinglied, das viele Kinder noch beim Verlassen des Saals summen.
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