Konzert

Im „Kamin“ ordentlich eingeheizt

In Biblis sorgen Tom Kunzmann alias Tom Ballong und seine Rumpalumbas für Begeisterung. Die Projektband bietet stimmungsvolle Evergreens

Von 
Dirk Timmermann
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Sänger und Blues-Harp-Spieler Tom Ballong spielte mit seinen Rumpalumbas vor 80 Besuchern im „Kamin“. © Dirk Timmermann

Biblis/Groß-Rohrheim. Ursprünglich war das Konzert in Groß-Rohrheim geplant. Weil es beim FC Alemannia nicht klappte, wich Tom Kunzmann nach Biblis aus. „Wir wussten, dass es hier Live-Musik gibt“, sagte der Sänger und Blues-Harp-Spieler, den man besser als „Tom Ballong“ kennt. Mit seinen Rumpalumbas bewarb sich der Mann beim Team des „Kamin“ – und wurde gebucht. Den jährlichen Abschluss in würdigem Rahmen zu feiern, war Tom Ballong wichtig.

Italienisches Flair und ein dankbares Publikum bildeten die Zutaten für den lang ersehnten Gig. Knapp 80 Gäste lauschten der fünfköpfigen Formation im Alter zwischen 59 und 72 Jahren. Die Werbetrommel gerührt hatte die Groß-Rohrheimer „Musikkiste“, deren Gründungsmitglied Tom Kunzmann ist. Einmal im Monat bietet der Verein eine offene Bühne, bei der sich Künstler der Region präsentieren. In diesem Rahmen hatten auch die Rumpalumbas ihr erstes Konzert. „Wir verstehen uns als Projektband“, erklärte der Frontmann, der auf jahrzehntelange Erfahrung zurückblickt, wie alle seine Kollegen.

Los ging es im „Kamin“ in kleiner Besetzung mit umso mehr Gefühl: „Guilty“ stammt aus der Feder von Randy Newman und erzählt von eigener Unzulänglichkeit. Auch „Sail Away“ ist ein Stück des US-amerikanischen Sängers, Komponisten und Oscar-Preisträgers. Blues-Klassiker hatte Tom Ballong zum Einstieg und Warmwerden angekündigt: „Noch können Sie in Ruhe essen“, scherzte der Sänger, den Wolfgang Müller am Piano begleitete. Dann zog man „weiter gen Westen“ – zur „Route 66“. Bobby Troup schrieb den Song schon 1946, Nat King Cole veröffentlichte ihn im selben Jahr. „Let The Four Winds Blow“ hieß es, bevor sich die Band einem Großen zuwandte: „Es ist die Geburtsstätte eines sehr berühmten Musikers, der auch Gospel und Jazz in sich vereinte“, so das Intro von Tom Ballong. Natürlich ging es um Georgia, und der Gepriesene war kein Geringerer als Ray Charles, der dem Ostküstenstaat eine Hymne schenkte. „Let The Good Times Roll“ ist ein weiterer Klassiker des Blues, der unter anderem von B. B. King und Jerry Lee Lewis gecovert wurde.

Den Mittelteil des Programms bestreitet das Power-Trio

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Den Mittelteil des Programms bestritt sodann ein Power-Trio: Stefan Bauer am Bass, Gitarrist und Sänger Hannes Herbel sowie Michael Wegerle am Schlagzeug sind das Herzstück der Rumpalumbas. Vom Texas-Blues bewegten sich die in Einhausen, Groß-Rohrheim und Lampertheim lebenden Bandmitglieder zum Southern Rock. „Crossroads“, „Fool For Your Stockings“, „Sunshine Of Your Love“ und „Walking By Myself“ gehörten zur Setlist. Da war der „Kamin“ längst am lodern.

Seinen Höhepunkt erreichte der Gig durch finale Vereinigung: Zu fünft spielten Tom Ballong und die Rumpalumbas noch einmal Evergreens. „Lies“, „Lost“, Same Old Blues Again“, hieß es zum Start des dritten Programmteils voll Blues und Rock. Mit „Purple Rain“ von Prince erklang das vielleicht populärste Stück des zweistündigen Events.

Dass die Projektband erst seit September 2022 besteht und „eher sporadisch probt“, war nicht zu erahnen: In Biblis zeigte man sich als eingespielte Gemeinschaft mit reichlich Spaß am Tun. Weitere Auftritte für 2025 sind schon in Planung. Drei- bis viermal jährlich wollen Tom Ballong und die Rumpalumbas künftig performen – „vor allem in Lokalitäten“. Im Bibliser „Kamin“ hat man den Gästen nun schon einmal ordentlich eingeheizt.

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