Biblis. „Endlich wieder Gurkenfest und Krönungszeit!“ - so brachte es der Bibliser Bürgermeister Volker Scheib auf den Punkt. Im vergangenen Jahr fand das Gurkenfest zwar statt, jedoch ohne Neukrönung. Nun gab Leonie Marie I. ihr Zepter weiter an ihre Nachfolgerin Nina I., die ihr Diadem von Krönungsmeister Konstantin Großmann aufgesetzt bekam.
Zahlreiche Zuschauer und Ehrengäste, Hoheiten aus der Region sowie Delegationen aus den Partnerstädten nahmen an der Krönungszeremonie am Gurkenfestsamstag teil. Das Publikum verfolgte gebannt die großen Auftritte auf der Musikbühne: den Abschied der scheidenden und und die Begrüßung der künftigen Hoheiten. Und es gab tatsächlich „Tränen der Freude und der Wehmut“, wie Bürgermeister Scheib es schon vorausgeahnt hatte.
„Es ging so schnell vorbei, wir haben so viel erlebt und so viele liebe Menschen kennenlernen dürfen, von denen einige auch enge Freunde wurden“, berichtete Leonie Marie I. Sie erinnerte daran, dass sie 2021 eine eher außergewöhnliche Krönung hatte, denn Corona-bedingt fand der Festakt im Pfaffenaustadion statt, das Gurkenfest musste ausfallen. Krönungsmeister war Bürgermeister Scheib, die Amtszeit wurde damals direkt auf zwei Jahre festgelegt.
Witzige Anekdoten
Die Besuche in den Partnerstädten gehörten zu den Höhepunkten ihrer Amtszeit. Ebenso gerne erinnerte sie sich an den Deutschen Königinnentag am Chiemsee. Dabei wurde sie auch fürs ARD Magazin Brisant interviewt. „Das Gespräch wurde so stark geschnitten, dass am Ende nur noch von mir zu hören war, dass ich gerne Essiggurken auf Leberwurstbrot esse würde“, lachte die Königin.
Ihre Prinzessin verriet, dass sie auf einer Festivität ihre Krone verloren habe - gut, dass ihre Mutter zu Beginn der Amtszeit zwei gleiche Diademe gekauft hatte. Beide Hoheiten dankten dann noch rührend ihren Familien für deren Unterstützung. Und vor allem auch dem Wirtschafts- und Verkehrsverein Biblis (WVB).
Dieser organisiert das Gurkenfest und achtet auch darauf, dass die Tradition der Gurkenkönigin aufrecht erhalten wird und immer wieder Botschafterinnen für Biblis gefunden werden. WVB-Vorsitzende Annick Löhr hatte zudem die Moderation übernommen, sowohl beim Festbieranstich am Freitag als auch bei der Krönungszeremonie. „Vielen Dank für diese Möglichkeit und für das Vertrauen in uns“, meinten Leonie Marie I. und Melanie.
Für die Abkrönung hatten sich die beiden eine gute Freundin ausgesucht: Luisa-Marie Morweiser, bis vor wenigen Wochen Bürstädter Sonnenbotschafterin. Diese erinnerte in Reimform an gemeinsam erlebte Momente. Dann tauschte sie die Diademe der Gurkenmajestäten durch Blumenkränze aus.
Krönungsmeister Konstantin Großmann hatte sich bei ehemaligen Königinnen erkundigt, was man den mitbringen sollte für das Amt. Ganz wichtig: „Man sollte Biblis kennen und lieben“, so Großmann. Dies konnte er auch den beiden neuen Hoheiten attestieren. Beide stammen aus Biblis, sind hier aufgewachsen und auch mit verschiedenen Vereinen wie Turngemeinde, Fußballverein oder Reitverein verbunden. „Selbstbewusst und mutig sein, und mindestens eine gute Freundin, die einen gut unterstützt“, zählte Großmann weiter auf. Das mehrmonatige Praktikum von Nina I. beim Deutschen Fußball Bund war für ihn ein eindeutiger Beweis für Mut und Selbstbewusstsein. Und auch eine gute Freundin steht ihr mit Lenja zur Seite.
Beide junge Frauen hätten schon lange davon geträumt, das Bibliser Zepter zu übernehmen. Nun gehe dieser Traum in Erfüllung, so Großmann. „Ihr bringt die besten Voraussetzungen mit, um die Tradition der Gurkenhoheiten fortzuführen“, stellte der Krönungsmeister fest, und setzte Nina Schäfer ihr Diadem auf. Damit wurde sie zur 69. Bibliser Gurkenkönigin Nina I. gekrönt. Ihre Vorgängerin überreichte ihr dann noch das königliche Zepter.
Nina I. setzte dann ihrer Freundin Lenja Wodarz ihr Diadem auf und machte sie so zur Prinzessin Lenja. Als Geschenk überraschte Krönungsmeister Großmann die beiden jungen Frauen mit einem „Perspektivwechsel auf Biblis“, nämlich einem einstündigen Rundflug über die Gemeinde.
Traum erfüllt
In ihrer Antrittsrede verriet Nina I., dass für sie tatsächlich ein Traum wahr geworden sei. Schon als Kind habe sie alle Autogrammkarten der Gurkenhoheiten gesammelt und sich die Krönungen immer angeschaut. Auf dem Gurkenfest im vergangenen Jahr hatten die beiden jungen Frauen dann beschlossen, ihren Traum bald zu erfüllen. „Dass wir heute tatsächlich hier stehen und Gurkenkönigin und Prinzessin sind, damit hatte keiner gerechnet“, schwärmten die beiden.
Es sei schön, so Bürgermeister Volker Scheib, dass der WVB immer wieder junge Frauen finden würde, die sich für das Amt begeistern lassen und voller Vorfreude auf ihre Amtszeit blicken würden. Gut eine Stunde dauerte die Zeremonie der Abkrönung und Krönung. Delegationen aus den Partnerstädten sowie angereiste Hoheiten aus der Region verabschiedeten die scheidenden Hoheiten und begrüßten mit Geschenken die neuen Bibliser Gurkenmajestäten. Dann wurde auf der Festmeile weiter ordentlich gefeiert.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/biblis_artikel,-biblis-gurkenfest-biblis-begruesst-die-neue-hoheiten-_arid,2100889.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/biblis.html