Der enorme Verbrauch von landwirtschaftlicher Fläche für die geplanten Konverter des Netzausbauprojekts Rhein-Main-Link von Amprion sieht der Bibliser Ortslandwirt Dirk Müller äußerst kritisch. Dort soll der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt werden. Diese Konverter gleichen Hallen mit einer Grundfläche von 80 mal 100 Meter und sind etwa 20 Meter hoch, berichtete Amprion-Projektsprecher Jonas Knoop im Bauausschuss.
Zwei solcher Konverter müssen in einem Umkreis von zehn Kilometern des EWR-Umspannwerks in Lampertheim-Rosengarten errichtet werden. „Acht bis zwölf Hektar sind dafür notwendig“, sagt Müller kopfschüttelnd. Als Standort kämen etwa die „Lochwiesen“, zwischen der L 3261 und dem Kraftwerk, in Frage. Dort stünden rund 65 Hektar zur Verfügung. Auch das Gebiet hinter dem Wattenheimer Golfplatz zwischen Nordheim und Hofheim, aber auch as Grundstück zwischen Bobstadt und Bürstadt, wo der Graben durch Bibliser Gemarkung gezogen werden muss, seien nach wie vor in der engeren Auswahl. „Einen Favoriten hat Amprion nicht genannt, aber wir können ja sowieso nichts machen“, sagt Müller am Rande der Sitzung.
Bekannt wurde in der Sitzung zudem, dass Biblis von der Gewerbesteuer profitiere, falls der Konverter auf Bibliser Gemarkung entsteht – wobei diese in den ersten Jahren im sechsstelligen Bereich läge, danach aber sinke. Auch ein Wärmenetz könne sich Amprion vorstellen. Dabei könnte die Abwärme, die der Konverter erzeuge, als Heizenergie genutzt werden. cid/cos
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