Biblis. Zurücklehnen und mitwippen: Das durfte das Publikum im ausgebuchten Zelt der Gaststätte Bruchweiher. Zum Abschluss der Open-Air-Saison hatte sich Barbara Boll noch einmal hochkarätige Gäste eingeladen. Im flackernden Licht vieler Kerzen kündigte sie mit Susie Czech „die beste Soul-Stimme der Region“ an. Dritter im Bunde: Keyboarder Patrick Embach, der „seine“ beiden Frauen stimmlich auf Linie und im Takt hielt. Er sorgte aber auch für so manchen Lacher.
Heftiger Zwischenapplaus
Neben ihren musikalischen Talenten hatten die drei eines gemeinsam: Sie waren erkältet und sorgten sich um ihre Stimmen. Doch dass dies unbegründet und spätestens nach einer „Ölung“ mit Marillenschnaps alles wieder im Lot war, konnte man bereits bei dem Bill Withers-Song „Lovely day“ hören. Schon da wurde das Publikum zum Mitsingen eingeladen – und wurde dann doch um etwas mehr Enthusiasmus gebeten. Der äußerte sich allerdings mit anhaltendem Applaus, Pfiffen und Jubel.
So sollte es den ganzen Abend weitergehen. Denn schon füllte die kraftvolle Stimme von Susie „Soul“ bei „Maybe I’m crazy“ die letzte Ritze des Zeltes. Rhythmisches Mitklatschen und Zwischenapplaus für ein Embach-Solo waren die Folge. Das Publikum, viele davon wohl zum ersten Mal dabei, zeigte sich begeistert. Nur Susies Töchterchen, mit Papa und Familie gekommen, fand den Gesang ihrer Mama wohl nicht so berauschend und protestierte energisch. Mit dem Michael Jackson-Welterfolg „Billie Jean“ webte Barbara Boll den musikalischen Klangteppich weiter.
Wo sonst Ausflugsgäste den Biergarten, Boulebahn, Mini-Golf-Anlage, Spielplatz und nicht zuletzt leckeres Essen genießen, verzauberte das Trio mit seinem ausgewählten, vielfältigen Programm von Balladen, über Jazz, Schlager, Soul, Rock bis hin zu Pop-Songs die Zuschauer. Die beiden weiblichen Stimmen – so unterschiedlich sie auch sind – vereinten sich in Harmonie, glänzten einzeln und gemeinsam und ließen trotzdem nie das Gefühl von musikalischem Konkurrenzdenken aufkommen. Einmal in Schwung gebracht, konnte man ihnen die Freude am gemeinsamen Auftritt ansehen.
Kleine Texthänger wurden ebenso überlacht, wie Zeit genug war, um Besucherin Ute mit „Happy Birthday“ zu gratulieren. Am Ende fühlten sich Publikum und Künstler wie in eine großen Familie. Fell
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