Konzert

Fröhliche Klänge trotz Novemberkälte in St. Michael

Fröhliche Klänge trotz Novemberkälte in St. Michael: Die Singgemeinschaft begeistert mit einem unvergesslichen Konzertabend.

Von 
Jutta Fellbaum
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Die Singgemeinschaft hatte zum ersten Mal zu einem Konzert in die katholische Kirche St. Michael eingeladen. © Berno Nix

Bürstadt. Orgelmusik und fröhlich-traumhafte Lieder an einem nasskalten Novemberabend: Zum ersten Mal hatte die Singgemeinschaft, bestehend aus Sängerinnen und Sängern des MGV 1902, GV Volkschor und GV Liederkranz Bobstadt, zu einem Konzert in die katholische Kirche St. Michael eingeladen.

Unter der Leitung von Chorleiter Herbert Ritzert ließen die etwa 40 Mitwirkenden das ungemütliche Wetter vergessen und erfreuten die Zuhörer in der fast voll besetzten Kirche mit deutschsprachigem Liedgut. Dabei erhielten sie Unterstützung von Organist Frederik Weiss und Herbert Ritzert, der neben der Gesamtleitung auch am Klavier begleitete. Dazu verzauberten die Solisten Nikolaus Wachtel (Tenor) und Anja Kuhn (Alt) mit ihren Soloeinlagen das Publikum. Die Besucher wurden von Pfarrer Christian Rausch begrüßt, der dazu aufforderte, innezuhalten und sich Zeit zu nehmen. Selbst auf dem Sprung zu einer Veranstaltung anlässlich des Jahrestages der Reichs-Pogromnacht, war seine persönliche Zeit entsprechend kurz bemessen. Das musste auch Bürgermeister Boris Wenz erfahren, der nur die letzte halbe Stunde genießen konnte.

Die erste Gänsehaut verursacht Tenor Nikolaus Wachtel

Die Konzertbesucher, die meist dem älteren Semester angehörten, wurde mit Orgelmusik in den Abend eingestimmt. Danach durfte in fröhlich-traumhaften Liedern geschwelgt werden. Erste Gänsehaut verursachte Tenor Nikolaus Wachtel, der bei „Maria durch den Dornwald ging“ aufsteigende Kühle im Kirchenschiff einfach wegsang. Mit langanhaltendem Applaus wurde auch „Das Ave Maria der Berge“ vom Publikum honoriert.

Bekannte Interpreten, die von Vertrauen, Hoffnung, Glaube und Liebe sangen, gaben den Takt im dritten Block vor. Hier wurde bestimmt Erinnerungen bei Ex-Bürgermeisterin Bärbel Schader und ihren Abschied aus dem Amt beim Lied „Das ist dein Tag“ wach. Die Stimme von Anja Kuhn, die gleichzeitig Vorsitzende des GV Volkschor 1907 ist, erfüllte das Kirchenschiff mit „Ich wollte nie erwachsen sein“ und „Für Alle“. Unter dem Motto „Abendfrieden“ näherte sich das Konzert seinem Ende. Noch einmal begleiteten Geige und Orgel Nikolaus Wachtel bei seiner Interpretation von „Der Mond ist aufgegangen“. Die wohlbekannten Liedzeilen, die in so manchem Kinderzimmer auch heute noch zum Einschlafen gesungen werden, gehörten ebenso zum Ohrenschmaus wie „Oh Herr, welch ein Abend“, das gesungene „Vater unser“ und die „Glocken der Heimat“.

Zum Abschluss erschallt das Abschiedslied „Bleib bei uns Herr“

Eine wunderbare Geste kam zum Schluss. Herbert Ritzert holte ehemalige Sängerinnen und Sänger, die aus den verschiedensten Gründen nicht mehr mitsingen können, nach vorne. Mit dem Publikum gemeinsam erschallte das Abschiedslied „Bleib bei uns Herr“. Damit entließ er mehr als zufriedene Zuhörer in die nasskalte Nacht.

„Wir waren sehr zufrieden“ berichtete Klaus Ohl, Vorsitzender des MGV 1902. Seit langem mit dem Volkschor eng verbunden, leiden die Chöre – besonders nach der Corona-Pandemie – unter einem Mangel an ambitionierten Sängerinnen und Sängern. Doch die Vereine haben, auch nach dem Zusammenschluss zu einer Singgemeinschaft, ihre Selbstständigkeit behalten. Das hat sich nach diesem Konzert als gut und richtig erwiesen. Das bescheinigte ihnen das Publikum mit langanhaltendem Applaus.

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