Biblis. Der Friedhof war großes Thema beim Ortsbeirat. Denn kürzlich ist bei der Beisetzung eines früheren Lokalpolitikers und Teil des Pfarrgartens-Teams vieles aufgefallen. „Die Leute haben mich angesprochen und ihren Beschwerden mitgeteilt“, erklärte Ortsvorsteherin Sigrid Ambros. Denn es war eine sehr große Trauerfeier und nicht alle haben drinnen einen Platz gefunden.
Bemängelt wurde vor allem, dass der Zugang für Rollstühle und Rollatoren nicht möglich ist. Viele mussten außerhalb teilnehmen und es gab kaum Sitzmöglichkeiten. Zudem war es an dem Tag sehr heiß und es musste sogar der Rettungswagen gerufen werden, weil ein Senior umgekippt ist. Der lagerte beim Warten auf die Sanitäter auf einer der wenigen Bänke. „Eigentlich sollten wir nach der Fällung der Bäume in letzten Jahr Ersatzpflanzungen bekommen. Die runden Holzbänke sind zwischenzeitlich auch nicht mehr da“, beklagte die Ortsvorsteherin. Das Loch, wo einst die Baumwurzel war, ist zugeschüttet und darüber Gras gesät worden.
Flexible Bänke sollen angeschafft werden
Bürgermeister Volker Scheib teilte mit, dass in Biblis und Nordheim leichte, flexible Bänke angeschafft wurden, die ganz einfach bei großem Andrang bei den Trauerhallen mit aufgestellt werden können. Für Wattenheim sollen ebenfalls welche besorgt werden. „Die Kapelle ist damals beim Bau nicht barrierefrei gedacht worden. Aber es ist möglich, einen Handlauf in der Mitte anzubringen, damit Menschen mit Gehbehinderungen sich dort festhalten können. Eine Rampe mit passendem Neigungswinkel wäre viel zu lang“, führte Scheib aus.
Außerdem sei geplant, den Friedhof 20 Meter nach hinten zu verlängern, mit dem Ziel, dort Baumbestattungen und Urnenrasen anbieten zu können. Ein Trinkbrunnen ist ebenfalls in Planung, derzeit werden Kostenvoranschläge geprüft. „Das ist ein Schritt in die Zukunft“, so der Bürgermeister. Die Fläche, auf der vorher die Bäume gestanden haben, würden sich als Areal für Rasengräber eignen. Stattdessen könnte ein Sonnensegel angebracht werden, unter dem dann Bänke für die Kommunikation stehen. Das könne im Winter weggeräumt werden. Der Ortsbeirat plant, den Friedhof als Haltepunkt bei der Rundfahrt mit dem Fahrrad einzubeziehen.
Neuer Verein „Dorfleben“ hat bisher 15Mitglieder
Die Firma Omlor hat die Genehmigung erhalten, denn Badesee weiter aufzufüllen. Dazu würde sie die Schulstraße zur Durchfahrt nutzen. „Wir werden verhindern, dass es mehr als 30 Lkw werden“, so Scheib. In Sachen private Werkstatt am Weschnitzdamm hat die Verwaltung rund fünf Vor-Ort-Termine der übergeordneten Behörden begleitet, ihr selbst sind in diesem Fall die Hände gebunden. „Gerade in den letzten Tagen werden da Motoren und Ölwannen im Freien gelagert“, regte sich Dieter Kern (SPD) auf.
Mitte Mai hat sich der neue Verein „Dorfleben“ gegründet. „Aktuell sind wir 15 Mitglieder, wir hoffen, dass es mehr werden“, verkündete Ambros. Aus den Wattenheimer Vereinen ist jeweils ein Mitglied dabei, darüber hinaus Helfer, die sich bei den großen Festen Kerwe und Weihnachtsmarkt beteiligen.
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