Nordheim. Großes Thema bei der Bürgerversammlung in der Kultur- und Sporthalle von Nordheim ist das Sportgelände gewesen. Rund 30 Interessierte waren zu der Veranstaltung gekommen. „Der Platz in Nordheim soll geschlossen werden, der in Wattenheim aufgewertet und ein neuer Platz in Biblis in der Pfaffen-aue entstehen. So war das mit allen Fußballvereinen aus der Großgemeinde abgesprochen“, sagte Bürgermeister Volker Scheib.
Doch bei der Versammlung meldete sich Christian Grewe, der neue Vorsitzende der SG NoWa, mehrfach zu Wort. Grewe erklärte, er habe sich mit seinen Vorgängern und den anderen Vereinen abgestimmt. Die offizielle Zusage, dass der Nordheimer Sportplatz geschlossen werde, habe es in keiner Weise gegeben. Der Platz habe eine sehr gute Qualität im Gegensatz zum Wattenheimer Rasen, der „schnell absaufe“, wenn es regnet, weil er in einer Sumpflandschaft liegt. In Nordheim wird das Gelände nicht nur fürs Training von Minis bis Freizeitkickern gebraucht, sondern etwa auch für Spiele der Ersten Mannschaft. „Für uns als Verein ist der Platz die Grundlage“, betonte Grewe. Beim Bau damals in den 60er Jahren, inklusive Vereinsheim, habe die KSG rund 53 Prozent der Kosten getragen, die Gemeinde nur etwa fünf Prozent.
Er habe das Gefühl, man wolle die SG NoWa von dem Platz verdrängen. Währenddessen gebe es derzeit großen Zulauf bei dem Verein, gerade bei den Minis. „Das hängt damit zusammen, dass es in Nordheim drei Trainer gibt. In anderen Vereinen in der Umgebung stehen die Kinder auf einer Warteliste, weil die nicht genug Trainer haben“, erläuterte Grewe.
Ein weiterer Kritikpunkt: das sogenannte Sportstättenkonzept, das während Corona erstellt worden war. Die Nordheimer Fußballer seien in der Zeit oft nach Wattenheim ausgewichen, da dort die Abstandsregelung in den Umkleiden und Duschen eingehalten werden konnte. Deshalb sei das Konzept verfälscht.
Grewe machte den Vorschlag, dass er mit den anderen Fußballvereinen einen Arbeitskreis gründen und den Bedarf an Trainingsmöglichkeiten und Sportplätzen selbst ermitteln werde. Dann solle es ein Gespräch mit der Gemeinde geben.
In der Versammlung stimmten viele Eltern Grewe zu und bestätigten, dass der Zuwachs enorm sei. Scheib war gesprächsbereit, vertrat aber die Ansicht, dass der Platz in Biblis für Leute aus der Umgebung besser erreichbar sei. „Drei Sportgelände zu unterhalten, geht nicht“, brachte er vor. Versammlungsleiter Konstantin Großmann war ebenfalls erstaunt über den großen Zuwachs in Nordheim. „Wir müssen eine Lösung finden, die für alle tragbar ist“, meinte er.
Weitere Bürger-Fragen drehten sich ums sichere Überqueren der Darmstädter Straße, den Sachstand zum Gemeindesee und zum Naturschutz. Zudem gab es Beschwerden über Raser und das Verkehrsaufkommen Richtung Rhein und die Situation dort. An der Schule soll vielleicht eine Bedarfsampel kommen. Die neuen Blühwiesen sind Pilotprojekte, die klären sollen, was wo richtig wächst. Zum Thema Gemeindesee werde die Politik demnächst über die Kosten beraten, hieß es. Allein den Weg herzurichten, würde zwischen 600 000 und 800 000 Euro kosten, merkte Großmann an. cid
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