Biblis. „Ich habe schon besser gespielt“, gibt sich Björn Schnitzer vom Fußball-Kreisoberligisten FV Biblis selbstkritisch – und das, obwohl er beim vergangenen 3:0-Heimsieg über den FC Ober-Abtsteinach an allen drei Toren direkt beteiligt war. So legte der 32-Jährige in der sechsten Minute Janos Hajdu zunächst das frühe 1:0 auf und ließ kurz nach Wiederanpfiff selbst das 2:0 (49.) für die Gurkenstädter folgen. Auch das 3:0 markierte der gebürtige Dieburger selbst, als er einen Freistoß in der 82. Minute im Tor versenkte.
„Er hat eine Supereinstellung gebracht“, gibt es für Björn Schnitzer ein Lob von FVB-Spielertrainer Torsten Schnitzer. Der gemeinsame Nachname ist dabei kein Zufall: Der 41-jährige Torsten ist der ältere Bruder von FVB-Winterzugang Björn. „Ich habe ja schon in jungen Jahren recht hochgespielt, da hatte es sich bisher nicht ergeben, dass wir mal zusammen in einer Mannschaft spielen. Da es ist umso schöner, dass wir das jetzt machen können“, ging für Björn ein Traum in Erfüllung – auch wenn er sich die Begleitumstände anders gewünscht hätte.
Björn Schnitzer
Er wurde am 29. November 1991 in Dieburg geboren. Seit acht Jahren wohnt er in Aschaffenburg, wo er mit seiner Lebensgefährtin Vanessa und der gemeinsamen Tochter Eleni (fünf Jahre) lebt.
Seit dem 1. Januar 2024 arbeitet er als Planer für erneuerbare Energien in einem Unternehmen in Laufach bei Aschaffenburg.
Seine Jugendstationen hießen Hassia Dieburg, Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt. Mit der U23 der Eintracht spielte er in der Regionalliga Süd. and
Bis in den Januar 2024 war er noch Spielertrainer des aktuellen Gruppenligatabellenführers SG Langstadt/Babenhausen, ehe bekanntwurde, dass er ab Sommer als Spielertrainer beim Aschaffenburger Kreisligisten SV Bavaria Wiesen anheuern wird. „Ich hätte das gegenüber der SG durchaus besser kommunizieren können. Die Zusammenarbeit dort war auf drei Jahre angelegt und ich hätte das zweite Jahr auch bis zum Sommer zu Ende gemacht“, sagte Schnitzer und zeigte für das Verhalten der SG Langstadt/Babenhausen auch Verständnis.
Der 32-Jährige wohnt mit seiner Lebensgefährtin Vanessa und der gemeinsamen fünfjährigen Tochter Eleni in Aschaffenburg. „Die Spielertrainerposition beim SV Baria Wiesen ist auch mit einer beruflichen Perspektive verbunden“, erläutert er die Beweggründe seines Wechsels im kommenden Sommer. Aktuell nimmt Schnitzer mindestens einmal unter der Woche die lange Fahrt zum Training nach Biblis auf sich.
Dem Kindheitstraum vom Fußballprofi kam Björn Schnitzer in seiner Karriere schon sehr nahe. Über die Jugendstationen SC Hassia Dieburg und SV Darmstadt 98 landete er bei den B-Junioren von Eintracht Frankfurt. Dort ging es für ihn weiter bis in den Erwachsenenbereich, wo er für die zweite Mannschaft der Eintracht in der Regionalliga Süd spielte.
Schönste Zeit beim SV Viktoria Aschaffenburg
Nach zwei Spielzeiten beim Hessenligisten Jügesheim folgte der Wechsel zum SV Viktoria Aschaffenburg. „Dort habe ich zwei Aufstiege, aber zwischenzeitlich auch einen Abstieg miterlebt“, Sagte Schnitzer, der mit den Aschaffenburgern in der Bayernliga Nord sowie der Regionalliga Bayern spielte. „Das war als Fußballer aber meine schönste Zeit“, betont er und denkt dabei auch an das Bayerische Pokalfinale 2019 gegen die Würzburger Kickers zurück. Damals hat Aschaffenburg zwar mit 0:3 verloren, doch „im Anschluss wurde ich von Felix Magath als bester Spieler des Finales geehrt“, sagt Schnitzer, der sich aber eher als Teamspieler sieht.
Das Gewinnen will er bis zum Sommer nun den Jungs des FV Biblis vermitteln. „Ich kann allerdings auch von meinem Bruder Torsten etwas für meine nächste Trainerstation lernen“, sagt Björn Schnitzer, für den der Erfahrungsaustausch keine Einbahnstraße ist.
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