Biblis. Für die Bibliser Grundschüler rückt der Umzug in den Neubau der Schule in den Weschnitzauen näher. Der Termin dafür ist während der Sommerferien. Bei der Planung für die Schulturnhalle gibt’s jedoch kaum Fortschritte. Das soll sich ändern, kündigt Bürgermeister Volker Scheib gegenüber dieser Redaktion an. Nach etlichen Gesprächen mit der Kreisverwaltung und Treffen mit der örtlichen Arbeitsgruppe will der Bürgermeister die Zustimmung der politischen Gremien für den Neubau einer Mehrzweckhalle gewinnen, der die Riedhalle ersetzen soll.
Der Schulsport findet in der kommunalen Riedhalle statt, die neben dem alten und neuen Schulgebäude steht. Der Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft pachtet von der Gemeinde Biblis in der Halle die Sportfläche für den Unterricht. Grundsätzlich bestehe das Interesse, dies weiterhin zu tun, teilt die Kreisverwaltung mit. Außerdem wird die Riedhalle von Vereinen genutzt - für Sport und weitere Veranstaltungen.
Kulturelles Angebot soll auch künftig möglich sein
„In der Riedhalle haben wir rund 20 Vereine, Tendenz steigend“, berichtet Scheib. Diese große Nachfrage für die Nutzung zeige, dass es in Biblis weiterhin eine Mehrzweckhalle geben müsse, um das bisherige kulturelle Angebot aufrechterhalten zu können. „In der Riedhalle haben 800 Leute Platz“, betont der Bürgermeister.
Er schlägt vor, die neue Mehrzweckhalle bei der Pfaffenauhalle zu bauen. Beide Hallen sollen energetisch miteinander verbunden werden. Die Pfaffenauhalle, die auch der Gemeinde gehört, hat eine vergleichbare Größe wie die Riedhalle. Ohne Veränderungen könnte die Pfaffenauhalle jedoch nicht für die Veranstaltungen genutzt werden, die in der Riedhalle möglich sind. Obendrein würde eine Mehrbelastung der Pfaffenauhalle durch weiteren Vereinssport zu Problemen führen. Erst wenn die neue Mehrzweckhalle zur Verfügung stehe, könne die Riedhalle abgerissen werden, betont Volker Scheib.
Die Planung und der Hallenbau wären innerhalb der kommenden vier Jahre machbar, betont der Bürgermeister. Eine Weiternutzung der Riedhalle sei für einen überschaubaren Zeitraum möglich. Weitere fünf Jahre sollte das durchaus funktionieren. „Die Riedhalle ist gut in Schuss.“ Die Gemeinde gebe zwar kein Geld für eine umfangreiche Hallensanierung aus. „Aber notwendige, kleinere Reparaturarbeiten werden gemacht.“
Sanierung des 58 Jahre alten Gebäudes ist keine Option
Fest steht, dass die 1967 gebaute Riedhalle nicht saniert wird. Im Rahmen des Stadtumbaus hatte es im Jahr 2021 eine Machbarkeitsstudie gegeben. Deren Ergebnis war, dass eine energetische Sanierung der Riedhalle in keinem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis stehe.
Die Finanzierung einer neuen Mehrzweckhalle will Scheib durch den Verkauf eines Teils des Geländes finanzieren, auf dem jetzt die Riedhalle steht. Dort könnten von einem Investor Gebäude für Betreutes Wohnen errichtet werden. Das würde gut passen, so der Bürgermeister, da es an diesem Standort ein Seniorenheim gibt. Fördermittel sollen ebenfalls beantragt werden.
Ein Teil der frei werdenden Fläche nach dem Abriss der Riedhalle könne für den Bau einer Gymnastikhalle genutzt werden, die den Anforderungen für den Schulsport entspreche. „Ein Platzhalter für einen Hallenbau auf dem Schulgelände ist daher nicht nötig“, sagt Scheib. Die Freifläche, die nach dem Abriss des alten Schulgebäudes auf dem Schulgelände entsteht, sollen die Schülerinnen und Schüler voll nutzen können. Während die Gymnastikhalle gebaut werde, könne der Schulsport in der Jahnturnhalle oder in der Pfaffenauhalle stattfinden.
Ersatzbau für Riedhalle als gute Lösung für Vereine
Da stellt sich noch die Frage, wer die Gymnastikhalle baut. Auf Nachfrage teilt die Kreisverwaltung mit: „Die Grundsatzentscheidung, ob und wann die Gemeinde Biblis eine neue Halle am Schulstandort bauen wird, obliegt in erster Linie der Gemeinde. Nach unseren Informationen ist ein Abriss der Halle nicht vor dem Jahr 2030 vorgesehen, sodass die Nutzung voraussichtlich bis dahin für den Schulsport möglich sein wird.“ Weiter heißt es: „Der Kreis Bergstraße bleibt dazu im engen Austausch mit der Kommune. Grundsätzlich würden wir, wie bekannt, eine Lösung begrüßen, in welcher der Kreis wie die Gemeinde gemeinsam am Standort der alten Riedhalle eine neue Halle entwickeln, welche Schul- und Vereinssport gleichermaßen zur Verfügung steht.“
Doch dieses Konzept wäre durch eine neue Mehrzweckhalle nicht mehr nötig. „Vielleicht würden wir in den Abendstunden gegen ein Entgelt die Schulsporthalle mieten, zum Beispiel für Yoga-Kurse. Aber warum sollen wir als Gemeinde eine Schulturnhalle bauen?“, fragt Scheib. Wenn eine neue Mehrzweckhalle für Vereine im Ort zur Verfügung stehe, sei das für Biblis eine gute Lösung.
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