Ein elf Hektar großer Solarpark gegenüber vom Marschkreisel in Biblis. Können Sie sich das als Ortslandwirt vorstellen?
Dirk Müller: Überhaupt nicht. Für mich gehören Photovoltaikanlagen aufs Dach und nicht auf den Acker. Es wird schon so viel Fläche versiegelt für Wohn- und Gewerbegebiete. In Klein-Rohrheim wird gerade ein neun Hektar großes Gewächshaus geplant, auch da geht Ackerfläche verloren. Da blutet mir das Herz.
Experten sagen, Dachflächen allein reichen für PV-Anlagen nicht aus, um unseren Strombedarf zu decken.
Müller: Aber die Dächer sind ja noch längst nicht alle belegt mit Solaranlagen. Das sollte man zuerst angehen. Für meine Maschinenhalle beispielsweise, deren Dach ich dafür gerne vermietet hätte, habe ich gar keinen Interessenten gefunden.
Die Firma Sybac On Power wirbt damit, dass Biblis über die Gewerbesteuer profitiert und noch einen Anteil der Einnahmen aus der Stromerzeugung erhält.
Müller: Arbeitsplätze entstehen vor Ort aber keine. Und die Frage ist, wie hoch diese Einnahmen überhaupt sind. Für die Nahrungsmittelproduktion ist das Gelände für Jahrzehnte verloren. In Deutschland tun sich leider sehr viele leicht damit, in die Fläche zu gehen mit solchen Projekten. Für mich ist das nur entlang der Autobahn akzeptabel - eben nur dort, wo man keinen Acker bewirtschaften kann.
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