Herbstvielfalt

Bibliser Herbstvielfalt: „Ein Fest der Kommunikation“

Verkaufsoffener Sonntag, Stände im Ortskern und eine Ausstellungsfinissage locken die Besucher bei der 5. Bibliser Herbstvielfalt an

Von 
Dirk Timmermann
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Bürgermeister Volker Scheib und WVB-Vorsitzende Annick Löhr eröffnen die Herbstvielfalt gemeinsam mit den Gurkenhoheiten Donna I. und Sophia I. © Dirk Timmermann

Biblis. „So vielfältig wie die Farben in der Natur, so vielfältig sind die Angebote!“ Mit diesem Bild eröffnet Bürgermeister Volker Scheib die 5. Bibliser Herbstvielfalt. Offene Geschäfte, lokales Kunsthandwerk und die Finissage der Ausstellung „70 Jahre Gurkenfest“: Dieser Sonntag hält für jeden etwas bereit.

Dankbar zeigt sich der Bürgermeister gegenüber allen, die das Fest ermöglicht haben. Erneut sei der Zuspruch groß gewesen, woran eine Frau entscheidenden Anteil habe: Annick Löhr ist als Vorsitzende des Wirtschafts- und Verkehrsvereins Biblis (WVB) hauptverantwortlich für die Organisation. Neben der „Herbstvielfalt“ stellt der Verein auch Frühlings- und Gurkenfest auf die Beine und pflegt den Austausch unter den Gewerbetreibenden. Immer im Blick: Die Bürgerinnen und Bürger, die Angebote erleben und den Ortskern lebendig halten sollen. Ziel ist die Stärkung der Gemeinschaft in der Region.

Lokale Produkte, Schmuck und Kunsthandwerk

„Honig schmeckt nicht nur nach Honig, sondern hat vielfältige Geschmacksrichtungen“, erklärt derweil Michael Wetzel. Mit seiner Honigmanufaktur erzeugt der nach eigenem Bekunden „Ur-Bibliser“ lokale Produkte. Sein Nebenerwerbsbetrieb besteht seit 2015, die Bienenvölker leben in Rheinnähe im Naturschutzgebiet Lochwiesen. An seinem Stand in der Darmstädter Straße sticht vor allem das Logo heraus. Es zeigt einen Bären, der auf dem Rücken liegt – mit Honigglas auf dem Bauch. „Entworfen hat es Ralf Löhr“, sagt Michael Wetzel. Die Arbeit des Grafikdesigners und Gatten von Annick Löhr gefällt ihm hervorragend. Doch auch eine Bezeichnung macht neugierig: Der „Hustenschreck“ sei ein altbekanntes Hausmittel, klärt der Imker auf. Zimt, Zitrone, Nelke, Rosmarin, Thymian und Honig werden hierzu vermischt.

Larissa Stasiak (l.) betreibt in Biblis die „Plotterei mit Herz“. © Dirk Timmermann

Kunsthandwerk ist am anderen Ende der Straße zu sehen: Larissa Stasiak betreibt ihre „Plotterei mit Herz“. „Mit Liebe angefertigte Geschenk- und Dekoartikel“ sorgen seit Mai letzten Jahres für Inspiration. Häkeltiere, Lederwaren, Feuertonnen und eine Mal-Aktion mit Gipsfiguren machen den Ortskern zum kleinen Basar. Auch Schmuckdesigner, Holzschnitzer und Keramikkünstler trifft man hier an. Doch zählen nicht nur Produkte: „Die Herbstvielfalt ist ein Fest der Kommunikation“, betont Volker Scheib. Kunsthandwerker erzählen von der Entstehung ihrer Werke, andernorts treffen sich Menschen, die sich lange nicht begegnet sind. Besonders deutlich wird dies im Rathaus, wo die Finissage zu 70 Jahren Gurkenfest gefeiert wird. Zum Ende der Ausstellung versammeln sich Gurkenköniginnen und -prinzessinnen von damals und heute und tauschen manch alte Geschichte aus.

Pädagogisch Wertvolles ergattern Kinder beim Bücherflohmarkt. Kinderbücher, Pixi-Büchlein und Luftballons liegen am Stand der Katholischen Öffentlichen Bücherei. Um den Spaß am Lesen zu fördern, hat man sich etwas einfallen lassen: Wer fünf oder mehr Bücher aussucht und kauft, erhält die Ware frei Haus geliefert. Alternativ können die Exemplare in der KÖB abgeholt werden.

IHK-Programm will den stationären Einzelhandel stärken

„Nach Lust und Laune bummeln und shoppen“ heißt es schließlich ab 12 Uhr mittags: Traditionell ist die Herbstvielfalt verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Die teilnehmenden Geschäfte locken mit speziellen Aktionen und Angeboten. Die Pforten öffnen FANcy Treasure, Lehmann Moden, Optik+Akustik Grätz, Schuh Reis, Hollerbach Glas, Geschenke und Haushaltswaren, FrauenZimmer Biblis, Möbel AS, Marsch Küchenforum sowie Marsch Schlafkultur.

Den Rahmen dafür bildet ein deutschlandweites Projekt: Noch bis zum 13. Oktober laufen die Aktionstage „Heimat Shoppen“. Das von der IHK initiierte Programm will den stationären Einzelhandel stärken. „Nähe erleben“ lautet diesmal das Motto. Persönlicher Kontakt, individuelle Beratung und Verkauf sollen in örtlichen Läden erfolgen – und somit auch Biblis zum ganz persönlichen Einkaufsparadies machen. Zur Herbstvielfalt ist dies durchaus gelungen. Den Hin- und Rückweg erleichtert der Shuttle-Bus zum Rathaus.

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