Biblis. Adieu „Gurkis“, so der Spitzname der scheidenden Hoheiten – und willkommen Lara-Marie I. und Emilia, die neuen 71. Gurkenmajestäten von Biblis. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde das Traditionsfest mit „Goldener Gummer“, Livemusik und reichlich Besuchern drei Tage gefeiert. Am Montag bricht der vierte und letzte Gurkenfesttag an.
Bereits am Freitag erfuhr das Gurkenfest großen Zuspruch. Die bekannten Stammanbieter aus Vereinswelt und Gastronomie sorgten für das leibliche Wohl. Die Fahrgeschäfte und vor allem auch das Programm auf den Bühnen trugen ihren Teil dazu bei. Auf Musik auf zwei Bühnen wurde verzichtet. Dafür rückten eine Hauptbühne sowie das Musikprogramm beim TG-Stand in den Fokus. Das neue Organisationsteam aus dem Wirtschafts- und Verkehrsverein Biblis (WVB), welcher das Fest alljährlich, unterstützt von der Gemeinde Biblis, anbietet, hatte hier neue Impulse gesetzt.
Donna und Sophia eröffnen das Fest am Freitag
Die Gurkenhoheiten standen natürlich beim Gurkenfest im Mittelpunkt. Die amtierende Gurkenkönigin Donna I. mit Prinzessin Sophia eröffnete das 71. Gurkenfest, an ihrer Seite Annick Löhr, Vorsitzenden WVB, und Bürgermeister Volker Scheib. „Den Fassbieranstich gebe ich an Markus Schneider ab“, erklärte Scheib. Dieser wurde geehrt, da die Schaustellerfamilie Schneider seit 1955 – bereits 70 Jahre - das Gurkenfest mit ihren Fahrgeschäften und Ständen bereichert. Drei Schläge waren nötig, dann floss das Freibier. Danach war Flanieren auf der Festmeile und auf dem Rummelplatz angesagt.
Am Samstag ging das Gurkenfesttreiben weiter. Schon am Nachmittag gab es Livemusik auf der RWE-Bühne sowie Tanzaufführungen. Trotz 35 Grad und mehr war die Festmeile gut besucht und abends auch sehr voll. Höhepunkt war die Verabschiedung der scheidenden Hoheiten und die Krönung der neuen Gurkenmajestäten. Diese zogen gemeinsam mit einer Schar von über 30 Hoheiten aus der Region nebst Gefolge mit einem kleinen Festzug durch Biblis.
Biblis bei rund 50 Auftritten repräsentiert
Bei der an der Hauptbühne stattfindenden Zeremonie dankten Annick Löhr und Bürgermeister Volker Scheib allen Teilnehmenden, den Anwohnern, dem Bauhof und den Vereinen für ihre Unterstützung. Schließlich folgte der erste emotionale Teil des Abends – die Verabschiedung von Gurkenkönigin Donna I. und Prinzessin Sophia. „Die Zeit verging wie im Flug. Es war ein wunderbares Jahr mit tollen Erlebnissen und vielen neuen Freundschaften“, meinte Donna I. Und Sophie ergänzte: „Wir danken vor allem unseren Eltern für ihre Unterstützung, ein Vollzeitjob“.
50 Auftritte hätten sie absolviert. Donna I. erinnerte an die Teilnahme beim Backfischfestumzug in Worms, an den „Tag der hessischen Hoheiten“ auf Schloss Biebrich mit Ministerpräsident Boris Rhein oder den Cocktailkurs mit Landrat Christian Engelhardt. Auch in Berlin waren sie, auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Jan Metzler. In schöner Erinnerung blieben zudem die Besuche der Partnerstädte sowie die Teilnahme an Bibliser Veranstaltungen.
„Dann passierte es: Vor zwei Wochen zerbrach meine Krone“, berichtete Donna. Deshalb stehe sie mit der Krone ihrer Mutter, die die 40. Bibliser Gurkenkönigin gewesen war, auf der Bühne.
Die Abschlussrede auf das scheidende Gurkenhoheiten-Paar hielten die ehemalige Kaiserstühler Kirschenkönigin Marlene sowie das Neuhauser Kerwemädsche Kimberly. Beide sind enge Freundinnen der Bibliser Botschafterinnen geworden. „Gurkis haben wir euch augenzwinkernd genannt“, verriet Marlene. Selbstbewusst, freundlich, herzlich und vor allem für das Amt der Gurkenhoheiten leidenschaftlich entbrannt, habe man die beiden kennengelernt. „Ihr habt Biblis mit Herz, Stolz und Würde vertreten. Danke für ein tolles, gemeinsames Jahr. Ihr bleibt immer unsere Gurkis“, betonten die beiden Laudatorinnen, die schließlich Donna und Sophie die Diademe vom Haupt nahmen und Blumenkränze aufsetzten.
Natürlich gab es dann auch noch Dank und Geschenke vom WVB für die scheidenden Hoheiten – sowie den „Golden Gummer Pin“, eine goldene Gurke zum Anstecken. Diese bekamen alle Ehrengäste überreicht. Die Pins wurden auf dem Gurkenfest auch zum Kauf angeboten und waren am Freitag bereits ausverkauft.
Krönungsmeister Helmut Höhnle stellt die neuen Hoheiten vor
Dann kam der große Augenblick für Lara-Marie Buchmann und Emilia Rühl: Ihre Krönung durch Krönungsmeister Helmut Höhnle, Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Jägerhof Biblis. Dort sind beide als Reiterinnen aktiv. „In der Stallgemeinschaft lernten sie früh, Verantwortung zu übernehmen, was Zusammenhalt und Gemeinschaft bedeutet und wie gutes Teamwork funktioniert“, zählte Höhnle auf. Mit Herzblut seien sie dabei und mit Herzblut würden sie Biblis als Botschafterinnen repräsentieren.
Er erinnerte daran, dass Lara-Maries Großeltern sich einst schon gewünscht hätten, eine Gurkenkönigin in der Familie zu haben. Eine Generation wurde zwar übersprungen, doch nun stehe Lara-Marie hier, „die Krone bald auf dem Kopf und im Herzen für die Großeltern“, so der Krönungsmeister. Beide würden wunderbare Gurkenhoheiten werden, die mit Haltung das Amt ausfüllen, dabei bodenständig und sich treu bleiben würden. „Bei uns im Stall sagt man: die beiden sind Sattelfest“, meinte Höhnle anerkennend. Schließlich legte er den beiden die Schärpen und Diadema an, damit wurden sie zu Gurkenkönigin Lara-Marie I. und Prinzessin Emilia gekrönt.
Donna übergab das Zepter an Lara-Marie. „Ich habe mir das schon als kleines Mädchen gewünscht, einmal Gurkenkönigin zu sein“, erzählte diese. Mit Freude und Spannung blicken beide auf das Amt und die kommende Zeit und freuen sich auf viele Erlebnisse und Begegnungen.
Anschließend standen die Gratulanten Schlange. Die Anwesenden aus den Partnerstädten von Biblis sprachen Einladungen für Besuche aus. Danach sah man die neuen Gurkenhoheiten über die Festmeile flanieren, viele Bilder wurden gemacht und Autogramme geschrieben. Es war Feiern angesagt und die Gäste kamen auch am Samstag wieder zahlreich vorbei.
Verkaufsoffener Sonntag und Kinderprogramm mit Mister Kunterbunt
Am Sonntag lockten die Geschäfte die Gäste zum verkaufsoffener Sonntag nach Biblis. Es gab neben dem Rummelplatz auch ein Kinderangebot mit Mister Kunterbunt und nachmittägliche Platzkonzerte der Rohrheimer Blasmusik und der Brass Band Biblis. Auf der Hauptbühne und beim TG-Stand konnte man sich abends wieder an Livemusik erfreuen.
Am Montag klingt das Heimatfest langsam aus. Der Tag beginnt mit dem Frühschoppen ab 11 Uhr zum „Tag der Betrieb“ und geht ab 13 Uhr über zu einem geselligen Nachmittag mit Livemusik und Tanzauftritten. Ab 19 Uhr gibt es noch einmal Livemusik zum Abschluss.
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