Gemeindevertretung

Baugebiet in Biblis wird neu geordnet

Das Gebiet „Nördlich am Rübgarten" in Biblis muss neu geordnet werden. Der Großteil gehört seit 2019 der Traumhaus AG. Nachdem nun die Ansiedlung eines Arztes gescheitert ist, gibt das Parlament Grünes Licht für ein Umlegeverfahren.

Von 
Christine Dirigo
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Das Baugebiet „Am Rübgarten“ soll neu geordnet werden. Das hat die Bibliser Gemeindevertretung beschlossen. © Berno Nix

Biblis. Das Gebiet „Nördlich am Rübgarten“ in Biblis muss neu geordnet werden. Der Großteil gehört bereits seit 2019 der Traumhaus AG als Investor. Die Gemeinde besitzt rechts und links des Areals jeweils zwei kleinere Grundstücke. Dort sollte eigentlich der Arzt angesiedelt werden, der wieder abgesprungen ist.

Bürgermeister Volker Scheib erklärte den Gemeindevertretern die Sachlage und wieso sie dies zuerst aus der Presse erfahren mussten. Zudem erläuterte er anhand der Pläne die derzeitigen Eigentumsverhältnisse und die Ausgleichsflächen für Traumhaus und die Bahn, die gemeinsam neben der Bahnlinie nach Worms angesiedelt werden sollen.

Erst über den Preis verhandeln

„Wir müssen beim nächsten Mal erst über den Preis verhandeln, bevor wir etwas verkaufen“, stellte Scheib seinen Ausführungen bei. Ein rund 4500 Quadratmeter großes Teilstück soll dem Investor in Form eines Umlegeverfahrens zur Verfügung gestellt werden. Dem stimmten CDU und SPD zu, die Freie Liste enthielt sich.

Die Bedarfsanalyse zur Nutzung der Sporthallen durch Vereine wurde erneut abgelehnt. Nur Urs Scheib (Liste Scheib) war dafür. Alle übrigen Vertreter waren der Ansicht, diese Aufgabe könne von der Verwaltung erledigt werden. Bürgermeister Scheib wollte diese Analyse, um sachlich und neutral darlegen zu können, dass eine neue Mehrzweckhalle für viele Millionen Euro gebraucht werde. Scheib Junior will eine Arbeitsgruppe oder ein Gremium dafür gründen.

Weil erneut so viele Anwohner der Südlandzunge des Riedsees bei der Sitzung waren, beantragte Hans-Peter Fischer, Fraktionsvorsitzender der FLB, dass über diesen Punkt nochmals gesprochen wird. Da sehr viele Eigentümer zwei nebeneinanderliegende Grundstücke besitzen, müssten sie eine Brandschutzmauer zwischen den an den Grenzen geplanten Bauten errichten. Fischer wollte dem zustimmen. Nicht so SPD-Fraktionsvorsitzender Sven Vollrath. „Der jetzige Plan ist seit vier Wochen gültig, und damit haben wir seit 13 Jahren zum ersten Mal Rechtssicherheit“, meinte er.

Persönlich habe er nichts gegen eine erneute Änderung des Bebauungsplans, aber es könnten vielfältige Probleme und Kosten auf die Gemeinde zukommen könnten. Als „ambivalente Geschichte“ bezeichnete es CDU-Kollege Christopher Wetzel und meinte, er könne die SPD verstehen. Die Brandmauer sehe keiner, die äußere Gestaltung der Bauten bliebe gleich. Urs Scheib sah die Sache ähnlich wie die SPD: „Dort sollten keine neuen Pläne aufgemacht werden.“ Die Abstimmung fiel mit zehn Ja-Stimmen zugunsten der Anlieger aus, es gab acht Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.

Auch der Käufer der Grundstücke am Jägerhof hatte die Gunst der Stunde auf seiner Seite. Ohne Beratungen stimmten 15 Vertreter für den Verkauf, nur die SPD war dagegen. Die letzten beiden Entscheidungen waren in den Ausschüssen jeweils negativ ausgefallen, in der Gemeindevertretung gingen sie durch.

Für Sigrid Breyer und Bianca Muhs (beide SPD) war dies die letzte Sitzung. Beide werden innerhalb des Rieds umziehen und müssen ihr Mandat deshalb abgeben. Der Vorsteher der Gemeindevertretung, Konstantin Großmann, verabschiedete beide mit Blumen und einer Flasche Wein, bedankte sich für die geleistete Arbeit und wünschte alles Gute für die Zukunft.

Freie Autorin

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