Politik

Baugebiet auf ungenutztem Sportplatz in Nordheim geplant

Der Nordheimer Ortsbeirat hat seine jüngste Sitzung mit einer Gemarkungsrundfahrt verbunden, um bestimmte Themen vor Ort zu diskutieren. Eine Station war der Sportplatz, der zum Baugebiet werden soll

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Christine Dirigo
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Der Sportplatz in Nordheim wird nicht mehr gebraucht. Hier soll Baugelände entstehen und auch ein Biergarten. © Christine Dirigo

Nordheim. Der Ortsbeirat in Nordheim war dieses Mal mit den Rädern durch die Gemarkung unterwegs. Seit dem Sommer hatte der Nordheimer Ortsvorsteher Gerhart Rothenhäuser einige Termine wahrgenommen. So war er mit dem VdK in der Gaststätte des Sportplatzes gewesen, um zu sehen, was alles getan werden müsste, um sie barrierefrei umzubauen. „Bei einer Summe von 250 000 Euro haben wir dann aufgehört zu zählen“, so Rothenhäuser.

Nicht zu vermieten

Der letzte Wirt ist raus, und in diesem Zustand könne sie nicht weiter vermietet werden. Das war auch der Tenor von Bürgermeister Volker Scheib, denn unter anderen war der Sportplatz eines der Ziele bei der anschließenden Gemarkungsrundfahrt. Die Sitzung hatte wie gewöhnlich im Alten Rathaus begonnen, dann aber schwangen sich die Mitglieder und die wenigen Gäste aufs Rad. Der Sportplatz soll aufgegeben werden, wird bisher aber noch immer regelmäßig gemäht und gewässert. Dort soll ein Baugebiet entstehen, samt Bolzplatz mit Spiel- und Bewegungsgeräten für Alt und Jung. „Wenn das so kommt, ist ein Abriss für die Gaststätte vorgesehen“, erläuterte der Ortsvorsteher. Wenn möglich, soll es einen eingeschossigen Neubau geben samt Biergarten, was ein Gewinn für den Ortsteil wäre, führte er weiter aus.

Auf der Rundfahrt schaute der Ortsbeirat auch am Spielplatz bei der Feuerwehr vorbei. Die Ballfangzäune stehen, aber sonst ist noch nichts von den vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt. „Die Lieferung der Elemente für die Skaterbahn ist in Verzug. Als Grund nannte man uns Materialknappheit“, sagte der Bürgermeister. Theoretisch sollen die Elemente aber noch vor Jahresende eingebaut werden. Auf dem Friedhof ist es der Wunsch des Ortsbeirates, dass das Tor vom Haupteingang nach innen versetzt wird. Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, steht man sonst auf der Fahrbahn. Als Antrag formuliert, geht das Thema jetzt in die Ausschüsse.

Die Ideen für den kleinen Spielplatz hinter dem Friedhof in der Domstiftstraße, der auch auf der Route lag, sind vielfältig. „Aber wahrscheinlich wird sich die mit dem Bouleplatz durchsetzen“, meinte Rothenhäuser. Der Platz vor dem Alten Rathaus dient unter anderem als Festplatz für die Kerwe oder den Weihnachtsmarkt. Der angrenzende Turm der alten Feuerwehr soll, wenn möglich, als behindertengerechte Toilettenanlage umgebaut werden.

Die Steinerwaldbrücke, die die nächste Station war, ist nicht mehr verkehrssicher. Sie gehört dem Land, vertreten durch die Wasserwirtschaft. Diese zieht eine Sanierung nicht in Betracht und will das Eigentumsrecht der maroden Brücke an Biblis übertragen. Eigentlich hätte bereits ein Termin stattfinden sollen, der aber von allen beteiligten Behörden abgesagt wurde. „Das lassen wir nicht so stehen und haken nach“, so Scheib. Eine Sanierung würde geschätzte 718 000 Euro kosten, ein Abbruch rund 184 000 Euro. Eine neue Fuß- und Radbrücke käme auf bis zu 744 000 Euro und eine Wirtschaftswegebrücke, auf der auch Traktoren fahren können, auf bis zu über eine Million Euro.

Wenn es die Brücke nicht mehr gäbe, wäre auch die Burg Stein fast gänzlich abgeschnitten. Mitte August hat sich Gerhard Rothenhäuser zusammen mit Günter Mössinger von Verein für Heimatgeschichte und dem Amt für Denkmalschutz Holzteile und Schiffsplanken angeschaut. Die tauchten durch das Niedrigwasser des Rheins auf. Holzproben hat der Denkmalschutz genommen. Außerdem teilte der Bürgermeister mit, dass mit dem Breitbandausbau wahrscheinlich in Nordheim begonnen wird. cid

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