Neckar-Bergstraße

Warum der Rhein-Neckar-Kreis Willkommensschilder aufstellt

Zum 50. Geburtstag des Rhein-Neckar-Kreis gibt es neue Willkommensschilder, die an den Kreisgrenzen aufgestellt werden. Insgesamt 70 Tafeln werden platziert, die Gesamtkosten betragen 15.000 Euro

Von 
Matthias Kranz
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Landrat Stefan Dallinger (l.) und Bürgermeister Benjamin Köpfle (Laudenbach) freuen sich über das erste Willkommensschild im Landkreis. © Rhein-Neckar-Kreis

Zwölf schauen zu und zwei arbeiten: Während Thomas Scherb und Steffen Schmitt von der Straßenmeisterei in Weinheim das neue Schild mit vier Schrauben an seinem Rahmen befestigen, sonnen sich die Verantwortlichen mit den Pressevertretern in einer Haltebucht gegenüber und klopfen Sprüche. „Stefan, du stehst in Hessen“, frotzelt Laudenbachs Bürgermeister Benjamin Köpfle, weil Landrat Dallinger seine Füße jenseits der Grenzmarkierung stehen hat. Der kommt rasch rüber auf badischen Boden und überquert kurz danach die Straße fürs Pressebild.

Zusammen mit dem Laudenbacher Rathauschef nimmt Dallinger den Schrauber in die Hand. An seiner nördlichen Grenze begrüßt der Rhein-Neckar-Kreis jetzt die Autofahrer mit einem „Herzlich willkommen“. Wer den nördlichen Kreisel an der B 3 in Laudenbach Richtung Heppenheim verlässt, dem wünscht der Landkreis seit Montagmorgen „Auf Wiedersehen“.

Zu seinem 50. Geburtstag lässt der Rhein-Neckar-Kreis 70 solcher Willkommensschilder aufstellen, Laudenbach erhält das erste. 15 000 Euro zahlt der Kreis für die neuen Schilder, die von Mitarbeitern der drei Straßenmeistereien im Landkreis aufgestellt werden.

Nachhilfe in Geografie

In Laudenbach sind neben Landrat Dallinger und Bürgermeister Köpfle auch Christopher Leo, Dezernent für Umwelt und Technik des Rhein-Neckar-Kreises, sowie die, so Hartmann, „gute Seele der Straßenmeistereien“, Straßenbetriebsdienstleiter Matthias Knörzer, mit von der Partie, der auch dafür sorgt, dass alle Gäste vorschriftsmäßig mit Warnwesten ausgestattet werden.

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„Nicht alle wissen, wo unser Landkreis beginnt und wo er endet“, begründet Landrat Dallinger die Aktion und fügt hinzu: „Mit dem Schild wird unser schöner Landkreis nun sichtbar und heißt alle bei uns willkommen.“ In den letzten Jahren sei der Wunsch nach solchen Schildern immer wieder von Bürgern an ihn herangetragen worden, erzählt Dallinger. Nun, zum 50. Geburtstag des Rhein-Neckar-Kreises, „wollen wir den Einwohnern etwas schenken“. Die Schilder sollen auch Identität stiften.

Nicht nur Kreis- sondern auch Landesgrenze

Laudenbachs Bürgermeister Köpfle freut sich „total“, dass seine Gemeinde dieses Schild erhält und auch noch Standort für den Auftakt der kreisweiten Aktion geworden ist. Hier verlaufe ja nicht nur die Kreisgrenze, sondern auch die Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Hessen. Auch sei Laudenbach das „Tor zur Badischen Weinstraße“, wie Köpfle weiter sagt.

Die Willkommensschilder haben die typische Form und den Metallrahmen einer Ortstafel. Auf der Vorderseite steht auf weißem Grund das Logo des Rhein-Neckar-Kreises, darunter der Gruß „Herzlich willkommen“. Im unteren Bereich des Schildes ist die Silhouette des Rhein-Neckar-Kreises mit den Naturräumen Odenwald, Bergstraße, Neckartal, Oberrheinebene und Kraichgau stilisiert. Auf der Rückseite des Schildes ist „Auf Wiedersehen“ abgedruckt.

Der Landrat nutzt die Gelegenheit und schaut sich auch gleich die umgestaltete Mitte des nahe gelegenen Verkehrskreisels an. „Da brummt und summt es“, freut sich Dallinger. Statt gepflanzte Stauden, die vielleicht schön anzusehen sind, aber wenig Nutzen für Insekten haben, wächst dort jetzt ein Magerrasen mit vielen blühenden Wildpflanzen, die Bienen und anderen Insekten reichlich Nahrung bieten.

Dieses Plus an Biodiversität plant und realisiert der Landkreis aktuell an vielen vergleichbaren Stellen. Das sei gut für die Natur und reduziere auch den Pflegeaufwand erheblich, wie Kreis-Pressesprecherin Silke Hartmann sagt.

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