Bildung

Stabile Erstklässlerzahlen zwischen Neckar und Bergstraße

An den Grundschulen zwischen Neckar und Bergstraße wächst die Zahl der Anfänger so gut wie nicht. Die Unterrichtsversorgung ist laut Rektoren durchweg gut. Ein Überblick.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Mit großen Schultaschen und den Schultüten blicken die Erstklässler der Astrid-Lindgren-Schule in Ladenburg gespannt in die Zukunft. © Christoph Blüthner

Neckar-Bergstraße. Die Zahl der Grundschüler im Rhein-Neckar-Kreis ist mit Beginn des neuen Schuljahres leicht angestiegen. Nach Angaben des Staatlichen Schulamtes Mannheim besuchen jetzt 1.438 Jungen und Mädchen die Grundschule, das sind rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Klassen erhöhte sich um zwei auf 55.

Eine Umfrage dieser Redaktion bei den Schulen zwischen Neckar und Bergstraße zeigt diese Tendenz bei den Erstklässlern nicht. In Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ilvesheim, Ladenburg und Schriesheim gibt es demnach 641 Schulanfänger in 28 Klassen, das entspricht einem Anstieg von weniger als einem Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr.

Die Zahl der Erstklässler bleibt in den meisten Kommunen nahezu stabil

Die mit Abstand größte Grundschule in der Region bleibt die Hans-Thoma-Schule in Heddesheim. Hier gibt es im neuen Schuljahr 519 Schülerinnen und Schüler, unterrichtet von 34 Lehrkräften. Die Zahl der Erstklässler bleibt mit 132 nahezu gleich. Sie gehen in fünf Klassen mit einer durchschnittlichen Größe von 26,6 Schülern, das ist knapp unter dem aktuellen Klassenteiler in Baden-Württemberg, der bei 28 liegt.

Die räumliche Situation in der Schule ist laut Rektorin Dagmar Knispel angespannt, weil die Räume in der alten Schule fehlen. Dort wird gerade umgebaut, um für die Zukunft weitere Kapazitäten zu schaffen. Für große Freude an der Schule sorgt hingegen der neue Pausenhof, der viele Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten bietet und am kommenden Freitag mit einem Fest eingeweiht wird. „Ein absoluter Erfolg“, schwärmt Knispel.

Auf dem Pausenhof der Hans-Thoma-Schule gibt es jetzt ein Kletterparadies und einen roten Flitzepfad. © Hans-Jürgen Emmerich

Auf Platz zwei folgt die Friedrich-Ebert-Schule in Ilvesheim, wo es rund 370 Schüler gibt. 99 Erstklässler werden hier auf vier Klassen aufgeteilt. „Wir sind immer vierzügig“, erklärt Konrektorin Grit Fahldiek. Inklusion spiele weiterhin eine große Rolle an ihrer Schule. Weitere Fragen zu statistischen Angaben lässt sie unbeantwortet.

Mit 325 Schülern liegt die Pestalozzischule in Edingen im Mittelfeld. 26 Lehrkräfte stehen zur Verfügung. Die Unterrichtsversorgung bezeichnet Rektor Eric Sasse als gut, eine Prozentzahl nennt er nicht. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist die räumliche Situation an der Schule inzwischen „sehr gut“, wie Sasse vermerkt. 87 Erstklässler teilen sich in vier Klassen auf. Außerdem gibt es an der Schule gleich zwei Vorbereitungsklassen, in denen zugewanderte Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse auf den Regelunterricht vorbereitet werden.

Raumsituation ist unterschiedlich: von angespannt bis ausreichend

An der Graf-von-Oberndorff-Schule in Neckarhausen bleibt die Zahl der Erstklässler mit 60 in drei Klassen nahezu unverändert. Mit 227 Schülern und 23 Lehrern ist sie eine der kleineren in der Region. Hier gibt es eine VKL und insgesamt eine Klasse mehr im Vergleich zum Vorjahr. Dafür passen die Raumkapazitäten genau, wie Rektorin Angelika Engelhardt erklärt.

An der Graf-von-Oberndorff-Schule in Neckarhausen wurde der Schulhof dank der Hilfe des Fördervereins neu gestaltet. © Marcus Schwetasch

An der Dalberg-Schule in Ladenburg gibt es 99 Erstklässler in vier Klassen, das sind rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Um die insgesamt 331 Schülerinnen und Schüler kümmern sich 32 Lehrkräfte. 13 Schüler sind in einer VKL. Die Raumsituation ist laut Rektorin Kirsten Lather schwierig, manche Räume müssen mehrfach genutzt werden. Die Unterrichtsversorgung beziffert die Leiterin mit 104,5 Prozent. Im Laufe des Schuljahres seien zwei Großprojekte geplant, Einzelheiten würden noch bekanntgegeben.

Von den 154 Schülern an der Astrid-Lindgren-Schule in Ladenburg sind zwölf in einer VKL. Seit diesem Schuljahr ist die Schule nach Angaben von Rektor Andreas Zuschlag durchgehend zweizügig. Außerdem gebe es eine deutliche Steigerung der Schülerzahl. In den beiden neuen ersten Klassen gibt es 42 Jungen und Mädchen, sechs Erstklässler mehr als im Vorjahr. Alle vorhandenen Räume sind belegt, die Unterrichtsversorgung gibt der Rektor mit 102 Prozent an.

An der Astrid-Lindgren-Schule in Ladenburg werden die neuen Erstklässler begrüßt. © Christoph Blüthner

An der Kurpfalz-Grundschule in Schriesheim gibt es 63 Erstklässler. Hinzu kommen sechs der Außenklasse der Maria-Montessori-Schule. Für 309 Schüler gibt es 28 Lehrer. Nach Angaben von Rektorin Sabine Grimm existiert keine VKL. Die Schule setzt vielmehr auf ein eigenes Sprachförderkonzept. Die Raumsituation ist ausreichend, alle Klassen haben einen ihnen zugewiesenen Raum. Der Unterricht wird zu 102,17 Prozent abgedeckt.

An der Strahlenberger Grundschule in Schriesheim gibt es 186 Schüler und 18 Lehrer. 34 der Schüler besuchen zwei Vorbereitungsklassen, sie kommen unter anderem aus der Flüchtlingsunterkunft Edelstein. 45 Erstklässler sind in zwei Klassen aufgeteilt. Die Unterrichtsversorgung beziffert Rektorin Stefanie Zschätzsch auf 105 Prozent, zur Raumsituation sagt sie: „Sehr gut!“

Bleibt die kleinste aller Schulen in der Region, die Grundschule Altenbach. Dort meldet die Schulleiterin Anja Münster-Doubravsky viele neue Lehrkräfte. Alle elf sorgen für eine Unterrichtsversorgung von 100 Prozent bei den 68 Schülern. Die einzige erste Klasse ist mit elf Kindern so klein wie schon lange nicht mehr. Außerdem gibt es auch in Altenbach eine VKL. Der Schriesheimer Stadtteil Altenbach hat knapp 2000 Einwohner.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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