Ladenburg. Kühle Nächte, Wind, Regen: Es herbstelt schon ein wenig, als wir diese Umfrage bei den drei Freibädern in unserer Region starten. Doch in Schriesheim hatten sie den richtigen Riecher, denn es stehen schöne Spätsommertage bevor – und die Badesaison im Waldschwimmbad ist bis einschließlich Freitag, 19. September, verlängert. Der Betreiberverein IEWS hatte schon zur Eröffnung am 1. Mai – rund zwei Wochen vor den anderen – Glück mit dem Wetter. Die ehrenamtlich Aktiven hätten es verdient, dass die Kasse nochmal klingelt – auch angesichts so mancher Widrigkeiten in den vergangenen Monaten. Wie war die Saison? Wir haben nachgefragt.
Heddesheim
„Alle Jahre wieder eine tolle Badesaison“ – heißt es von Hauptamtsleiter Julien Christof aus dem Rathaus. 221.535 Besucherinnen und Besucher zählten Betriebsleiter Matthias Heuberger und sein Team diesmal. Die Saison dauerte vom 12. Mai bis zum 14. September und begann verhalten mit rund 11.000 Besuchern im Mai. „Im Juni erreichte die Besucherzahl mit über 88.000 Gästen ihren Höhepunkt“, so Christof. Der Juli sei „sehr schwach“ ausgefallen. Im August waren es rund 66.000 Besucher. Christofs Fazit: „Dass die Gesamtzahl der Badegäste etwas unter dem letztjährigen Ergebnis von 233.104 lag, ist auf einen vierwöchigen Zweitraum mit durchwachsenem Wetter im Juli zurückzuführen.“ Erneut habe der „Lieblingskiosk“ von Heike Feldkamp am Minigolfplatz einen beliebten Anlaufpunkt dargestellt. Ebenso habe das Team von Erik Boecken mit seiner „Beachbar“ Jung und Alt zum Verweilen eingeladen.
Highlight der Saison: das „Sommerfest am See“ mit der Band „The Groove Generation“ am 2. August. Bereits Wochen zuvor fanden Tickets reißenden Absatz. „Selbst der angekündigte Regen konnte mehr als 2100 Gäste nicht abhalten.“ Hervorzuheben sei das Bauhofteam, das den Eingangsbereich in eine Party-Location verwandelte. Auch das „Einhornspringen“ am 7. August sei ein „tolles Event“ gewesen.
Ladenburg
Traditionell am Freitag vorm Altstadtfest endete am 12. September die Freibadsaison 2025 in der Römerstadt. Seit der Eröffnung am 24. Mai besuchten 94.885 Gäste das Ladenburger Freibad, wo mit einem Nachtschwimmen 90-jähriges Bestehen gefeiert wurde. Die Besucherzahl liegt drei Prozent über dem Vorjahr (91.991). Dabei war die Saison von „wechselhaften Wetterbedingungen geprägt“, wie Stadtsprecherin Nicole Hoffmann mitteilt.
Die Zahlen im Detail: „Während Ende Juni, Anfang Juli und Mitte August vereinzelte sonnige Tage mit hohen Temperaturen jeweils über 2.000 Badegäste anzogen, verlief ein Großteil der Saison aufgrund kühler Temperaturen und regnerischen Wetters mit weniger als 250 Gästen pro Tag eher ruhig.“ Die höchste Besucherzahl verzeichnete das Freibad am 11. Juni mit insgesamt 4502 Gäste. Die geringste Auslastung gab es dagegen am 28. Mai mit 32 Gästen. Doch im Gegensatz zum vergangenen Jahr musste das Freibad keine witterungsbedingten Schließungen oder längere Unterbrechungen hinnehmen.
Bürgermeister Stefan Schmutz freue sich „über die Treue der Besucherinnen und Besucher“. Mehr als 1800 verkaufte Saisonkarten und knapp 95.000 Gäste selbst in einer durchwachsenen Saison belegten den „Stellenwert und die große Beliebtheit unseres Bades“. Das engagierte Freibad-Team habe mit großem Einsatz für einen reibungslosen Betrieb gesorgt. Jetzt laufen die Vorbereitungen für die geplante klimaneutrale Sanierung des Freibades ab Juli 2026 auf Hochtouren. Die konkreten Planungen werden der Öffentlichkeit am Donnerstag, 18. September, um 18 Uhr im Carl-Benz-Gymnasium vorgestellt.
Schriesheim
Die Stimmung im Waldschwimmbad war „wieder einmal wunderbar familiär, lebendig und herzlich“, so der für die Öffentlichkeitsarbeit des Betreibervereins IEWS zuständige Kim Koschorreck. Die Zahlen wiesen mit 50.300 eine leichte Verbesserung zum Vorjahr aus, auch wenn der subjektive Eindruck der Verantwortlichen wetterbedingt während der Saison ein anderer war. Für Jubelstürme sorge die Besucherzahl nicht, der Sprecher betont aber zugleich, dass „die Saison für uns auch nicht ausgesprochen schlecht war“. Etwas mehr habe man sich erhofft.
Glücklicherweise könne der IEWS auf die Beiträge der Mitglieder bauen – „egal welches Wetter das Jahr bringt“. So laufe der IEWS auch in einem schwächeren Jahr nicht Gefahr, in eine finanzielle Schieflage zu geraten, wenn es weniger Einnahmen durch Tagestickets gebe. Nach der Überschwemmung Ende Mai war bereits zwei Tage später wieder Betrieb.
Zum Thema Fäkalienattacke auf sanitäre Einrichtungen (diese Redaktion berichtete) habe sich „nichts mehr Neues ergeben“. Es seien Überwachungsmechanismen eingeführt worden. Seitdem gab es keinen Vorfall mehr. Das Vorstandsteam hofft, dass es so bleibt und auch das Dach des Hauptgebäudes bis zum Saisonstart 2026 „saniert und dieses Problem dann ebenso gelöst ist“. Derzeitiger Stand: Die örtliche Firma Grüber erstellt gemeinsam mit einem Architekten Statik, Pläne und Kostenvoranschlag, auf deren Basis der IEWS einen Kredit anfragen und die Stadt die Bürgschaft beantragen muss. Letztere soll dann jährliche Zins- und Tilgungsraten übernehmen.
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