Heddesheim

Sexy dank Ausweis der Bücherei

Ein voller Erfolg war die Lesung von Dieter Kolb im Heddesheimer Bürgerhaus. Rund 140 Besucher amüsierten sich über die Geschichten, die der 76-Jährige aus seinen Mundart-Büchern „Uffgschnabdes“ und „Ausm Lewe“ vortrug.

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Am Ende signierte Dieter Kolb für die Besucher viele Bücher. © Privat

Heddesheim. Ungezählte Male hat Dieter Kolb für den „MM“ über Veranstaltungen im Heddesheimer Bürgerhaus geschrieben, jetzt saß er selbst auf der großen Bühne: Vor etwa 140 Gästen las der 76-Jährige aus seinen Mundart-Büchern „Uffgschnabdes“ und „Ausm Lewe“. Eingeladen hatte die Gemeindebücherei, für die der Autor jetzt auch einen Ausweis besitzt, wie er eingangs bekannte. „Lesen macht sexy“, hatte er schließlich irgendwo gehört.

Ganz vorn im Publikum amüsierte sich neben dem neuen Bürgermeister Achim Weitz auch der Weinheimer Kabarettist Franz Kain. Der Bühnen-Profi habe ihm im Vorfeld einen Tipp gegeben, gestand Kolb: „Du brauchschd in roude Fade“. Der hing dann auch für alle sichtbar am Tisch auf der Bühne, zwischen den aufs x-Fache vergrößerten Buch-Covern, die der Heddesheimer Pfarrer Dierk Rafflewski illustriert hatte.

Aber Dieter Kolb verlor den Faden bei seinem kurzweiligen Vortrag ohnehin nicht, höchstens mal die richtige Zeile, was aber keine Rolle spielte. Allenfalls machte es die Veranstaltung noch authentischer. Motto: Da vorn sitzt einer, der „nah bei de Leud is“ und „ausm Lewe“ erzählen kann. Entsprechend war wohl für jede und jeden im Publikum etwas dabei. Der Hellesema Mundart vertraute Gäste freuten sich über länger nicht gehörte Begriffe, die dann wie ein Echo durchs Publikum hallten – etwa bei „Hernschedl“ oder „gschnaischd“. Andere hatten einfach ihren Spaß daran, wie Kolb in seinen kleinen Geschichten Alltagssituationen oder sich selbst auf die Schippe nimmt.

Bücherei-Leiterin Annette Eyckmann freute sich über das volle Haus ebenso wie über die Spenden, die die Gäste zugunsten der Anschaffung von Kinderbüchern in der Box am Ausgang hinterließen – immerhin war der Eintritt frei. Rundum zufrieden zeigte sich am Ende auch „de Kolbs Dieda“ selbst: „Ich fand’s toll, viele andere auch.“ 

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