Wer sich an einem heißen Sommertag mit dem Auto auf den Weg ins Ilvesheimer Freibad macht, muss wenig Angst haben, keinen Parkplatz mehr zu bekommen. Dank der angrenzenden Sportanlage gibt es direkt vor dem Bad reichlich Fläche zum Abstellen von Autos. Das ist einer der Pluspunkte für das Freibad, findet auch Katrin Frey aus Seckenheim.
Die Mutter ist heute mit ihrer Familie gekommen und hatte mit Picknicksachen und Kinderspielzeug viel zu tragen - aber eben gottseidank nicht weit. Auch für Fahrräder gibt es Stellplätze, aber eher wenige. Dafür ist das Freibad von fast überall her gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, da die Bus- und OEG-Haltestelle "Seckenheim Rathaus" in fünf Minuten Entfernung auf der anderen Seite des Neckars liegt.
Drei Becken für den Badespaß
Auch im Bad selbst gibt es mittags noch viel freien Platz. Die Liegewiese ist groß und gepflegt und bietet viele schattige Plätze, aber auch große Flächen zum Sonnenbaden. Wer nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut liegen will und nach Erfrischung sucht, landet früher oder später in einem der Becken des Ilvesheimer Freibads. Das Nichtschwimmerbecken mit seiner Rutsche ist meist von Kindern belagert. Wer lieber seine Bahnen schwimmen will, weicht dann ins Schwimmerbecken aus. Hier gibt es auch einen Dreimeter- und einen Einmetersprungturm, der für die Kleinen das Highlight ist, wie Sabine Bremer als Mutter erzählt: "Die gelbe Rutsche finden meine Kinder nur bedingt gut. Wenn es voll ist, muss man da lange anstehen."
Für die kleinsten Besucher gibt es das Planschbecken und daneben den Spielplatz. Dass hier hauptsächlich die Babys spielen, bestätigt auch die kleine Gesine. Sie findet, dass der Spielplatz langweilig ist, weil es nur so wenig Geräte gibt und auch alles schon sehr alt ist. Deshalb gesteht sie: "Ich bin am liebsten im Becken mit der gelben Rutsche."
Wer sich im Wasser nicht nur selbst beschäftigen möchte kann auch an der Wassergymnastik am Mittwoch- und Donnerstagvormittag teilnehmen. Und wer dann noch nicht genügend Bewegung hatte, für den gibt es noch das Volleyballfeld. Hier wird der eine oder andere Aufschlag zum Ass. Beim Tischtennis kann man Reaktionsvermögen und Schlagkraft beweisen und direkt daneben können die Kinder auch Fußballspielen. Ein kleines Tor lädt dazu ein, Mannschaften zu bilden und ein kleines Turnier abzuhalten oder einfach nur ein bisschen zu kicken. Hier wird es dann schon mal etwas lauter. Auch die Nähe zum Damm und der Sportanlage lässt den Geräuschpegel ab und an steigen. Unter den Bäumen kann aber jeder zur Ruhe kommen. Hier wird Lärm gut abgefangen. Das genießt auch Klaus Müller, der seit 1978 immer nur ins Ilvesheimer Schwimmbad kommt. "Hier am Kiosk weht immer so ein laues Lüftchen, das ist wirklich angenehm." Und es weht nicht nur ein Lüftchen, sondern auch Pommesduft liegt in der Luft. Für 2,20 Euro kann man eine Portion zum Mittagessen genießen und dann zum Nachtisch noch ein Eis für ein bis zwei Euro naschen. Besonderheit sind die hausgemachten, tagesabhängigen Gerichte wie Wurstsalat. "Und die Preise sind vollkommen in Ordnung", findet Katrin Frey. Es schmeckt ihr und ihrer Familie auch.
Vor dem Weg nach Hause wird dann noch mal schnell unter die Dusche gesprungen. Oder lieber doch nicht? - Hier liegt einer der Mängel, die unsere Jury in Ilvesheim ausgemacht hat. Eher feucht und modrig anmutend, überzeugen sie nicht durch Sauberkeit und Hygiene. Noch schnell die Wertsachen aus einem der zahlreichen Spinde geholt und dann ab nach Hause.
Mittelmäßiges Testergebnis
Insgesamt schneidet das Ilvesheimer Freibad mittelmäßig in unserem Test ab. Die Anlage ist teilweise veraltet, überzeugt aber durch die große Liegewiese mit vielen schattigen Plätzen. Für die Kleinsten ist nur wenig gemacht. Das Planschbecken ist mit Minirutsche eigentlich wirklich nur zum Planschen gut und die Spielgeräte auf dem Spielplatz sind rar und auch schon älter. Dafür kann das Bad mit dem Volleyballfeld, dem Fußballtor und den Tischtennisplatten bei den älteren Kindern punkten. Auch das Angebot am Kiosk stimmt.
Etwas Interessantes zur Geschichte der Badeanstalt am Schluss: Den Badespaß verdanken die Ilvesheimer den Amerikanern, die1950, weil sie Kies benötigten, jenes große Loch aushoben, das Bürgermeister Jakob Vögele zu einem Bad ausbauen ließ.
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