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Beats, Weißwürste und Widda Spritz: Erfolgreiche Widda Kerwe in Großsachsen

Drei Tage lang wurde bei der dritten Widda Kerwe in Großsachsen gefeiert. Die Bilanz fällt positiv aus.

Von 
Meike Paul
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Mit dem Fassbieranstich durch Bürgermeister-Stellvertreter Werner Volk wurde die Widda Kerwe eröffnet. © Gian-Luca Heiser

Großsachsen. „Hey, das geht ab, wir feiern die ganze Nacht!“ – was sonst als Partyschlager im Radio vorbeirauscht, wurde am Wochenende in Großsachsen zur gelebten Wahrheit. Auf der dritten Widda Kerwe dröhnten die Beats durch die Nacht, der Kerweplatz bebte, Menschen lachten, prosteten sich zu und tanzten. Drei Tage lang wurde gefeiert – mit Herz, mit Musik und mit einer Stimmung, die selbst das unsichere Wetter nicht trüben konnte. Noch am Montag zuvor hatte Vereinsvorsitzender Torsten Frohn nervös auf sein Telefon geschaut. „Da hatte die Wetter-App noch Regen vorausgesagt“, erzählte er und schüttelte im Rückblick lächelnd den Kopf.

In Weinheim und Schriesheim prasselte es tatsächlich – doch über Großsachsen blieb der Himmel gnädig. „Der Wettergott muss ein Großsaasemer sein“, so Frohn, der am Ende erleichtert und stolz bilanzieren konnte: „Es hat einfach alles gepasst.“ Und das war nicht übertrieben. Schon am Freitagabend sorgte DJ Patrese für eine volle Tanzfläche und spätestens als sich die Hände in den Nachthimmel reckten, war klar: Hier feiern Jung und Alt, Groß und Klein – alle miteinander. Am Samstag legte dann Kerwe-DJ Dennis auf – von Anfang an ist der Mann an den Turntables schon Teil der Widda Kerwe.

Rund 200 Portionen Weißwurst verkauft

Am Sonntag hieß es dann: Frühschoppen, Weißwürste, kühles Bier und zünftige Blasmusik – eine Mischung, die für viele Besucherinnen und Besucher den krönenden Abschluss eines langen Festwochenendes bildete. Schon am Vormittag füllte sich der Festplatz vor der Sachsenhalle mit Stimmengewirr, Gelächter und dem klirrenden Klang von vollen Gläsern.

Ben Erdmann, Mitglied des Kerwevereins, war in diesem Jahr der offizielle „Weißwurst-Beauftragte“, wie ihn Frohn lachend nannte. Rund 200 Portionen gingen am Sonntagvormittag über die Theke – eine beachtliche Leistung, wie Erdmann betonte und damit allen Helfern dankte. Für die passende musikalische Stimmung sorgte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach. Rund 20 Musiker marschierten mit Trommeln, Flöten und kräftigem Blech auf den Platz und verwandelten den Hallenparkplatz für ein paar Stunden in eine kleine bayerische Festwirtschaft.

Am Mittag dann ein Szenenwechsel: Wo eben noch Weißwürste aufgetischt wurden, duftete es bald nach frisch gebrühtem Kaffee und hausgemachten Kuchen. Die Landfrauen hatten wieder einmal ein Büfett gezaubert, das keine Wünsche offenließ. Dazu sorgte die Katholische Kirchenmusik Ober-Abtsteinach für den musikalischen Rahmen.

Viel zu erleben gab es auch beim Kindernachmittag mit Vorführungen und Kinderdisco auf dem Parkplatz an der Sachsenhalle. © Kathrin Oeldorf

Doch nicht nur die Erwachsenen kamen auf ihre Kosten. Am Samstagnachmittag verwandelte sich der Kerweplatz in eine Kinderwelt. Unterhalter Mr. Kunterbunt brachte die kleinen Gäste zum Staunen und Lachen – mit Balance- und Zaubertricks, mit kessen Sprüchen und ganz viel Mitmachspaß. Nach seinem Programm knotete er Luftballontiere, die im Nu vergriffen waren.

Der Andrang war riesig. „Er ist eben ein Garant für glückliche Kinder“, erzählte Rebecca Frohn, die gemeinsam mit Sandra Stark das Kinderprogramm federführend organisiert hatte. Bei der Kinderdisco hüpften dann die Kerwekids über die Bühne, tanzten vor und animierten ihre Altersgenossen. „Wir haben rund 20 Kinder im Team, aber natürlich nicht alle gleichzeitig auf der Bühne. Aber wir haben uns alle zusammen die Tanzvideos angeschaut“, so Frohn lachend. Weil die Kinderdisco am Samstagabend so begeistert aufgenommen worden war, legten die „Kerwekids“ kurzerhand am Sonntag nach und veranstalteten eine zweite Runde.

Als der Abend am Sonntag dämmerte und die letzten Töne verklangen, war es Zeit für eine erste Bilanz. „Müde, aber glücklich“, so beschrieb Vereinsvorsitzender Torsten Frohn das Gefühl der Helfer am Ende des dreitägigen Festes. Man habe viel Arbeit investiert, aber ebenso viel Dankbarkeit und Freude von den Besuchern zurückbekommen. „Die Stimmung war an allen Tagen hervorragend, und das Wetter hat uns auch in diesem Jahr in die Karten gespielt“, so Frohn.

Erstmals eigenes Kerwe-Getränk: den Widda Spritz

„Der Hunger war groß – und das Angebot kam bestens an“, bilanzierte er weiter. Und auch die Getränke hatten ihren großen Auftritt. Erstmals präsentierte der Verein ein eigenes Kerwe-Getränk: den Widda Spritz. Die Idee inspiriert vom klassischen Aperol Spritz, aber eben typisch Großsaasemer Style – in grüner statt oranger Farbe. Nach einigen Versuchen landete man bei einer Mischung aus grünem Feigling, Sekt, Wasser oder Limo, garniert mit einem sauren Apfelring. „Einfach geil“, fasste Rebecca Frohn den Geschmack in Worte.

Ob an der Bar, beim Auf- und Abbau oder in der Organisation: Ohne Freiwillige wäre die Kerwe nicht möglich gewesen. Der Einsatz lohnte sich doppelt: Allein an diesem Wochenende konnte der Verein 15 neue Mitgliedsanträge verzeichnen. „Wir wachsen weiter. Das ist großartig“, freute sich Thorsten Frohn.

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