Nachhaltigkeit

Teilnehmer sehen sich auf richtigem Weg

Arbeitsgruppen des runden Tischs stellen bei einer Tagung die Ergebnisse ihrer Treffen vor

Von 
Marcus Oehler
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Speyer. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler begrüßte rund 30 Teilnehmer zum runden Tisch „Nachhaltiges Speyer“. Sie betonte, dass „unser Motto lautet ‚global denken und lokal handeln‘. Wir alle können aktiv werden und zur Nachhaltigkeit beitragen.“ Wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktioniere, konnte beim Messen des eigenen CO2-Fußabdruckes angeleitet durch Petra Zachmann vom Verein „InSpeyered“ ausprobiert werden.

Im Hauptprogramm ging es darum, wie das Handlungsprogramm weiterentwickelt wird. Dr. Till Winkelmann von der Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ stellte das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ vor, an dem die Stadt teilnimmt. „Das Ziel ist eine starke Nachhaltigkeit. Kommunen spielen hierbei eine zentrale Rolle“, bekräftigte Winkelmann. Speyer sieht er dabei schon auf einem guten Weg. Eine lokale Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der Verwaltung soll diesen Prozess im nächsten Jahr begleiten.

Als einen wichtigen Baustein für das Handlungsprogramm stellte Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein die Ergebnisse einer entsprechenden Befragung vor.

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Marcus Oehler
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„Nachhaltigkeit und Klimaschutz haben an Bedeutung gewonnen“, freute sich Gehrlein über das große Interesse. 429 Menschen aus Speyer hatten Fragen zu verschiedenen Handlungsfeldern beantwortet. Mit den Fachabteilungen wurde ein erster Ausblick und Perspektiven erarbeitet. Geplant sind etwa eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zu den Nachhaltigkeitszielen und die Fortführung des VHS-Programms.

Wichtige Perspektiven für die Begrünung und klimafreundliche Mobilität in der Stadt böten der Nahverkehrsplan und die Umgestaltung des Postplatzes sowie die Klima-Strategie.

Von der Theorie ins Handeln

„Wir müssen von der Theorie ins Handeln kommen“, leitete Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann in den zweiten Teil der Veranstaltung ein. Im Rahmen des Podiums wurden die Ergebnisse aus den Veranstaltungen vorgestellt, die im Vorfeld stattgefunden hatten. Die Umweltdezernentin berichtete über die Mehrwegveranstaltung, bei der Fragen zur ab 2023 bundesweit geltenden Mehrwegangebotspflichtgeklärt wurden und Mehrwegsysteme auf einer Mini-Mehrwegmesse ausgestellt waren.

Im November soll ein Folgetermin mit der Wirtschaftsförderung und der Lebensmittelhygiene stattfinden. Beim Workshop „Wie fair ist Digitalisierung?“ ging es um Geschlechtergerechtigkeit. Gleichstellungsbeauftragte Lena Dunio-Özkan merkte dabei an, dass es bereits viele Angebote gibt, die allerdings noch nicht entsprechend wahrgenommen werden. Gemeinsam wurden erste Lösungsansätze entwickelt.

Als durchweg positives Erlebnis wurde das gemeinsame Klima-Frühstück im Seniorenbüro von Klimaschutzmanagerin Katrin Berlinghoff und Constanze Konder vorgestellt. Beim Frühstück wurde die Klimabilanz verschiedener Lebensmittel ganz praktisch ausprobiert. Für eine Fortführung wurden bereits Ideen gesammelt.

Unter dem Titel „Müll nicht rum“ hat sich hatte sich der Jugendstadtrat mit Mülltrennungund Abfallvermeidung befasst. Bastian Bubbel berichtete über das deutsche Müllsystem und den praktischen Erfahrungen in einer Speyerer Kita. Gemeinsam mit Jugendlichen wurden dann Lösungen entwickelt wie Abfälle im Bereich Papier, Altglas, PET und Leichtverpackungen vermieden werden könnten.

Der Jugendstadtrat wird sich auch zukünftig weiter mit Nachhaltigkeitsthemen befassen und setzt sich aktiv ein unter anderem beim Dreck-weg-Tag.

Abschließend wurde in der gemeinsamen Podiumsrunde diskutiert, wie eine krisenfeste Nachhaltigkeit in Speyer gelingen könne. Als zentrale Nachhaltigkeitsziele wurden dabei Nachhaltiger Konsum, Klimaschutz, globale Partnerschaften und Geschlechtergerechtigkeit genannt. Eine zunehmende Bedeutung wurde auch dem Thema „Armut“ beigemessen.

Die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsbefragung und des runden Tischs liefern eine Grundlage für das Handlungsprogramm, das imkommenden Jahr im Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ aufgestellt werden soll. zg

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