Speyer. Wo die Rechte der Kinder anfangen, lernten jetzt die Gäste bei der Einweihung des zweiten Platzes der Kinderrechte an der Quartiersmensa Q+H in Speyer-West. Der nächste Schritt, um Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erreichen, ist damit getan – weitere sollen folgen.
„Wir haben festgestellt, dass die Kinder mit der Platzeinweihung sehr viel lernen, dadurch mehr wissen und anfangen, über ihre Rechte nachzudenken“, führt die stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Christa David-Wadle auf Nachfrage aus. Erfahrungen von der ersten Enthüllung des entsprechenden Schildes auf dem Platz der Stadt Ravenna im Süden der Stadt hätten das hervorgebracht.
Gut vorbereitet und intensiv im Thema zeigten sich die Hortkinder von St. Hedwig. Ihre Leiterin Margit Straub hatte die Koordination der Veranstaltung übernommen. Eine ganze Liste voller Kinderrechte hatten die Mädchen und Jungen auf kleinen Plakaten künstlerisch platziert. Doch nicht nur anschauen sollten die Erwachsenen die Botschaften, sondern auch hören.
Aus dem Recht auf ein Dach über dem Kopf, auf Nahrung oder auf Lernen formulierten die Kinder Appelle und schickten sie mit fester Stimme übern Platz. „Als Kinderschutzbund haben wir auch einen Hort in der Trägerschaft und festgestellt, dass Kinder in den dort angesetzten Freitagsgesprächen immer wieder von dem Thema berichten“, erzählt David-Wadle im Gespräch mit dieser Zeitung. In Speyer-Nord ist die Einrichtung, die passend „Nordpol“ heißt, ansässig. Dort, so informierte Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU), sei auch jetzt schon der nächste Platz der Kinderrechte vorgesehen.
Applaus von den Schülern
Vom Moderator der Einweihungsfeier, Kenny Nguyen (Gymnasium am Kaiserdom), auf die Umsetzung von Kinderrechten im Alltag angesprochen, macht die Leiterin der an die Quartiersmensa angrenzenden Kita St. Christophorus, Ingrid Zürker, deutlich: „Unsere Kinder haben Rechte – ganz klar. Es ist unheimlich wichtig, dass es Menschen gibt, die hören, was sie wollen.“
Das unterstützen die Anwesenden, zu denen auch vier dritte Klassen der Woogbachgrundschule und junge Mütter vom Haus der Familie K.E.K.S. zählten, mit Applaus. „Ein Platz der Kinderrechte erfüllt dort seinen Sinn, wo Kinder eingebunden werden können“, untermauert David-Wadle. Den jungen Speyerern gab sie mit auf den Weg, sich zu Wort zu melden, wenn sie ihre Rechte verletzt fühlten. Wenn Vertrauenslehrer oder das Zuhause dafür nicht ausreichten, sei der Kinderschutzbund direkt zu erreichen. Als Nummer geben Kummer nannte David-Wadle die 111 116. „Wenn es ganz schwer wird, könnte ihr mit uns telefonieren“, betont sie. Mittlerweile gibt es bundesweit um die 20 solcher Plätze der Kinderrechte.
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