Speyer. Der Sankt-Georgs-Orden, ein europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen, wird seinen jährlichen Konvent diesmal in Speyer abhalten. Höhepunkt der Versammlung ist eine Messe im Dom am Samstag, 20. April, um 10 Uhr. Unmittelbar zuvor werden die Ordensmitglieder, begleitet von einer kaiserlich und königlich Regimentskapelle, vor dem Dom Aufstellung nehmen und das Gotteshaus einmal gemeinsam umrunden, bevor der feierliche Einzug in die Kathedrale folgt.
Im Anschluss an die Messe werden neue Mitglieder feierlich in den Orden aufgenommen. Als Teilnehmer des Treffens werden insgesamt 500 Personen erwartet. Neben einer ausführlichen Domführung steht auch ein Besuch im Kloster St. Magdalena und einer im Technik-Museum auf dem Programm.
Speyer als neuer Austragungsort für historischen Konvent
„Die Idee dazu, den Konvent erstmals in Deutschland stattfinden zu lassen, ist im Rahmen der Aufnahme des Doms in die Europäische Kulturroute Via Habsburg im Jahr 2023 entstanden“, sagt Domdekan Dr. Christoph Kohl, der als Konzelebrant die Messe im Dom mitfeiern wird.
Habsburgische Geschichte und Ordenskultur im modernen Europa
Vor 750 Jahren wurde Graf Rudolph von Habsburg in Frankfurt zum König gewählt und stand damit am Beginn des Aufstieges der Habsburgerdynastie. Seine letzte Ruhestätte befindet sich im Dom zu Speyer. „Der Ordenskonvent des Sankt-Georgs-Orden in Speyer ist ein Höhepunkt der aktuellen Ordensgeschichte. Wir freuen uns sehr, dass zahlreiche Mitglieder der Kaiserlichen Familie Habsburg-Lothringen der Veranstaltung beiwohnen werden“ sagt der für die Organisation verantwortliche Vizekanzler des Sankt- Georg-Ordens, Michael Blaha.
Der Orden ist ein dynastischer Hausorden und vereint ritterliche Tradition mit der Idee eines vereinten Europas im Sinne Otto von Habsburgs politischer Grundeinstellung. „Die Wurzeln des Ordens reichen weit zurück, nicht entsprechend einer ununterbrochenen Kontinuität, doch in der Fortführung eines Ideals christlichen Rittertums“, heißt es in einer Selbstdarstellung. Die Geschichte des Sankt-Georgs-Ordens in Mitteleuropa beginnt im Königreich Ungarn des 14. Jahrhunderts, erlebt seine Blütezeit als habsburgischer Hausorden zu Beginn der Neuzeit, wird nach dem Ende des Ersten Weltkriegs neu interpretiert und im 21. Jahrhundert im Auftrag von Erzherzog Otto und seinem Sohn Karl von Habsburg seit 2008 erneuert fortgeführt.
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