Kundgebung

Kampf um den Erhalt von Kaufhof in Speyer

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat dazu aufgerufen, in Speyer für den Erhalt von 60 Arbeitsplätzen kämpfen. Die Kundgebung ist am Mittwoch.

Von 
Jürgen Gruler
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Vor Weihnachten demonstrierten unter anderem wie hier in Mannheim zahlreiche Kaufhof-Beschäftigte am Paradeplatz gegen die Schließungen. © Blüther

Speyer. Unter dem Motto „5 vor 12 – Zukunft statt Kahlschlag – Galeria Speyer muss erhalten bleiben“ fordern der Deutsche Gewerkschaftsbund und zahlreiche Partner zu einer Kundgebung in der Domstadt auf. Ziel ist der Erhalt des Standortes der Galeria Karstadt Kaufhof (vormals einfach Kaufhof genannt) und die Solidarität mit den Beschäftigten. Der DGB-Stadtverband Speyer lädt deshalb alle Bürger am Mittwoch, 28. Dezember, um 11.55 Uhr auf, sich in der Maximilianstraße vor dem Kaufhof zu versammeln.

„Gemeinsam mit der Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, dem Betriebsrat der Galeria und anderen Repräsentanten demonstrieren die Gewerkschaften vor Ort gegen die geplanten Schließungen von Filialen der Galeria Karstadt Kaufhof und dem drohenden Verlust von alleine am Standort Speyer über 60 Arbeits- und Ausbildungsplätzen“, heißt es im Aufruf, den DGB-Vorsitzender Axel Elfert unterzeichnet hat: „Gemeinsam mit den Betroffenen und ihren Familien werden wir demonstrieren und aktiv ein Zeichen des Widerstands gegen Unternehmerwillkür und Profitgier setzen. Die Schließung der Galeria-Filiale würde für Speyer, die Innenstadt und Infrastruktur einen riesigen Verlust an Kaufkraft, Gewerbesteuer und Arbeitsplätzen bedeuten. Darüber hinaus ist aufgrund der dann fehlenden Attraktivität der Innenstadt die Schließung von weiteren Einzelhandelsgeschäften zu befürchten“, heißt es weiter.

Auch die benachbarte Postgalerie schwächele schon seit längerem stark und auch in der übrigen Innenstadt sei ein unübersehbarer Leerstand zu beobachten. „Unsere Solidarität gilt den Kolleginnen und Kollegen, die seit 2020 gravierende Lohneinbußen durch Verzicht auf Weihnachtsgeld hingenommen haben, um die Zukunft ihres Arbeitgebers zu sichern und nun erneut vom Arbeitsplatzverlust bedroht sind! Zudem müssen sie aktuell um die Auszahlung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes streiten, das ihnen die Unternehmensseite nicht in voller Höhe auszahlen will“, heißt es vonseiten des DGB.

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Ursache dieses Dilemmas seien fehlende Zukunftskonzepte und eklatante Managementfehler der Verantwortlichen in der Unternehmensspitze. Elfert schreibt weiter: „Jetzt sollen erneut Filialen geschlossen und die Beschäftigten in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Der Steuerzahler musste bisher für Insolvenzen und vergebliche Rettungsschirme Millionen Euro aufbringen, die kurzerhand beim Investor und dessen Führungskräften verschwanden. Daher leisten die Gewerkschaften vor Ort Widerstand und Gegenwehr: Galeria Speyer muss leben! Wir kämpfen gemeinsam mit den Menschen bei Galeria für ihre Zukunft.“

Tags drauf haben zwei CDU-Abgeordnete aus Speyer einen Gesprächstermin bei der Geschäftsführung der bundesweiten Kaufhauskette vereinbart, bei der sie sich ebenfalls für den Erhalt des Speyerer Hauses, das nach unbestätigten Informationen schwarze Zahlen schreiben soll, einsetzen wollen.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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