Stadtsaal

Finale bei Speyer.LIT: Ronja von Rönne liest aus „Ende in Sicht“

Von 
Marcus Oehler
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Speyer. Die Lesung der jungen Schriftstellerin, Journalistin und Moderatorin Ronja von Rönne sollte am 3. Februar den Auftakt der Speyer.LIT bilden, musste aber krankheitsbedingt verschoben werden und gestaltet nun am Mittwoch, 29. März, um 19.30 Uhr im Alten Stadtsaal den krönenden Abschluss des erfolgreichen Literaturfestivals.

„Wenn alles ausweglos erscheint und das Leben kaum erträglich, kann der Humor einen retten“, sagte Ronja von Rönne in einem Interview. Das war kurz nachdem ihr zweiter Roman „Ende in Sicht“ erschienen war. Das Buch ist ein fulminant-amüsantes Lesevergnügen, weil der Handlungsverlauf bis zur letzten Seite nie „in Sicht“ ist und immer wieder aufs Köstlichste die Leserinnen und Leser überrascht.

Es ist ein Roadtrip durch Deutschland mit zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein können. Die eine, Hella Licht, war mal eine bekannte Sängerin. Jetzt, im Alter von 69, will sie sterben und ist mit ihrem Auto auf dem Weg zu einem Krankenhaus in der Schweiz, das Sterbehilfe leistet. Da fällt bei einer Autobahnbrücke etwas Schweres auf die Motorhaube. Es ist Juli, junge 15 Jahre, die mit dem Sprung von der Brücke dem ihr überdrüssig gewordenen Leben ein Ende setzen wollte. Juli überlebt leicht verletzt. Für beide Frauen beginnt damit ein gemeinsamer Roadtrip, der vor allem von einem geprägt ist: von ihrem grenzenlosen Unverständnis füreinander.

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Ihre depressiven Phasen, an denen Ronja von Rönne immer wieder leidet, hat sie zu einem öffentlichen Thema gemacht. Auch, welchen Einfluss ihre Depressionen auf den Inhalt von „Ende in Sicht“ hat. Im Zeit-Artikel „Weltschmerz ist noch keine Kunst“ formulierte sie: „Natürlich schreibt es sich leichter über Dinge, die man selbst erfahren hat, vielleicht schildert man eine depressive Figur ein bisschen besser, wenn man selbst schon mal eine solche Phase erlebt hat.“ Man darf gespannt sein, wie die Autorin mehr als ein Jahr nach dem Erscheinen ihres Bestsellers über die Geschichte denkt.

Im Nachwort des Romans schreibt sie: „Vor allem ist dieses Buch nämlich nicht wegen, sondern trotz dieser scheiß Krankheit entstanden, und deswegen gilt mein Dank vor allem den Menschen, die mich in dunkleren Zeiten aushalten.“ 

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