Speyer. Eine schlagfertige Doppelpremiere erlebten am Donnerstagabend die Gäste bei der Eröffnung des Brezelfestes im Festzelt: Für Stefanie Seiler (SPD) stand der erste Fassbieranstich als Oberbürgermeisterin an, für Rüdiger Kiktenko und Udo Sailer die Uraufführung der Brezelfesthymne. Im Festzelt herrschte Hochstimmung.
Dass es ein langgehegter Wunsch des Vorsitzenden des Verkehrsvereins Speyer (VVS), Uwe Wöhlert, ist, eine eigene Hymne zum Traditionsfest zu kredenzen, ist längst bekannt. Was das Ergebnis ist, hörten die Besucher im Zelt. Die Forderung nach Zugabe zeigte: Das Lied hat Potenzial. Gekonnt war auch der Aufschlag Seilers auf das Bierfass. Problemlos lief der Gerstensaft, im 50. Jahr von der Eichbaum-Brauerei in Mannheim geliefert, aus dem Hahn. Als echtes Speyerer Mädel stellte sich Seiler vor und betonte: „In den nächsten Tagen erwartet uns ein Programm, das mein und Ihr Herz höher schlagen lässt.“
Mit der Kutsche war die OB zum Festplatz vorgefahren, gemeinsam mit Brezelkönigin Laura I., dem Geschäftsführer der Verkehrsverein Veranstaltungs GmbH, Claus Rehberger, und Wöhlert. Der Fanfarenzug Rot-Weiß und der Musikverein Mechtersheim begleiteten musikalisch, der Dirndl-Lederhosen-Stammtisch im feschen Gewand und den Peitschenknallern aus der Partnerstadt Ravenna. „Für jeden ist in den kommenden Tagen etwas dabei - den Schaustellern sei Dank“, betonte Wöhlert.
Der Betrieb auf dem Festplatz beginnt heute um 14 Uhr. Dann dürfen sich die Besucher an den Fahrgeschäften und Ständen von rund 100 Schaustellern unterhalten und mit einer Vielfalt an Speisen und Getränken versorgen lassen. Viele traditionelle Betriebe sind von Marktmeister Franz Hammer engagiert worden. Neue Akzente setzt er jedoch immer wieder gerne.
Abschied und Neubeginn
In diesem Jahr wird das im Bereich der Fahrgeschäfte ein 55 Meter hoher Propeller namens „V-Maxx“ sein. Bei einer Maximalgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern und Fliehkräften bis zu 4 g werden Wagemutige gewiss eine besondere Form der Schwerelosigkeit erleben. Zwei Speyerer Beschicker sind erstmals auf der Feiermeile zu finden: Patrick Barth, der das „Woiständel“ in diesem Jahr betreibt, und Marc Englert, der mit seiner Eismanufaktur in der Stadtmitte zu finden ist. Auf dem Brezelfest bietet er seine Eigenkreation, das Brezeleis, an.
Der Samstagabend wird Abschied und Neubeginn vereinen. Die Wahl der Nachfolgerin von Brezelkönigin Laura I. steht an. Fünf Bewerberinnen werden – wie berichtet – um die Übernahme der Krone wetteifern, die von der Speyerer Künstlerin Hannah Tochtermann-Bischof kreiert worden ist. Diesmal soll die Abstimmung indessen in modifizierter Form ablaufen. Mehrere Mikrofone – nicht nur eines wie bei der Wahl 2017 – sollen den Schallpegel der jubelnden Masse einfangen und daraus das amtliche Endergebnis errechnen.
Umzug mit 85 Nummern
Die Höhepunkte des Sonntags nach dem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt (10.30 Uhr) und dem Straßenlauf auf der Maximilianstraße (11.20 Uhr) wird der Umzug mit 85 Nummern und rund 1800 Mitwirkenden sein. Er setzt sich um 13.30 Uhr ab der Friedrich-Ebert-Straße ins Zentrum mit Endstation Festplatz in Bewegung. Tradition erreicht hat der Pink Monday (19 Uhr) mit den Schlagertanten des Rhein-Neckar-Theaters. Beim Familientag am Dienstag können Eltern mit ihren Kindern zu vergünstigten Preisen das Brezelfest erleben. Senioren sind ab 14 Uhr zum Unterhaltungsprogramm ins Festzelt eingeladen. Mit einem Brillant-Feuerwerk klingt das größte Volksfest am Oberrhein gegen 22.30 Uhr aus. mus
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